BVB euphorisch, Bayern frustriert Rekordmeister ruft Endspiel um Deutsche Meisterschaft aus

Von dpa
BVB euphorisch, Bayern frustriert: Rekordmeister ruft Endspiel um Meisterschaft aus
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Mit Wut im Bauch riefen Julian Nagelsmann und Hasan Salihamidzic das Gipfeltreffen gegen Borussia Dortmund kurzerhand zum Endspiel aus. Das Duell am 1. April steigt zwar am neuntletzten Spieltag, nach dem Verlust der Tabellenspitze an den BVB sehen die Bayern-Macher die Meisterserie im elften Jahr aber hochgradig in Gefahr.

Bayern gegen BVB unter Druck

„Jetzt stehen wir gegen Dortmund extrem unter Druck“, sagte Trainer Nagelsmann nach dem 1:2 bei Bayer Leverkusen: „Wir müssen gewinnen, sonst wird es schwierig mit der Meisterschaft.“ Und Sportchef Salihamidzic stellte klar: „Da müssen wir wieder Mentalität und Gier auf den Platz bringen. Denn da geht es um die Meisterschaft!“ Diese hat dem 46-Jährigen in Leverkusen gefehlt. „So wenig Antrieb, so wenig Mentalität, so wenig Zweikampfführung, so wenig Durchsetzungsvermögen habe ich selten erlebt“, wurde er nach der Partie deutlich.

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Vielleicht haben sie in München zu lange gedacht, dass der ewig tiefstapelnde und im Winter noch neun Punkte entfernte BVB nicht zur echten Bedrohung werden könnte. Doch mit dem 6:1 gegen den 1. FC Köln am Samstag waren die Dortmunder vorbeigezogen. Und die Münchner schlugen am Sonntag nicht zurück. Nun wissen sie: Bis zum elften Meistertitel in Serie ist es plötzlich ein weiter Weg. „Wenn wir unentschieden spielen oder im worst case verlieren sollten, dann wird es - bei dem Lauf, den Dortmund gerade hat - nicht einfacher“, sagte Nagelsmann: „Deshalb haben wir uns sehr viel Druck selbst gegeben.“

Kimmich sieht Bayern unter Zugzwang

„Wir müssen das Spiel gewinnen, sonst sind wir ganz schnell raus aus dem Rennen“, sagte Joshua Kimmich, der die Nationalmannschaft in Abwesenheit von Manuel Neuer durch die Woche führen wird und in Leverkusen das Führungstor erzielte (22. Minute): „Wir alle können die Tabelle lesen. Und wir alle haben heute unsere Leistung gesehen. Dementsprechend wissen wir alle, dass wir jetzt in allen Wettbewerben Druck haben.“

Was in München wirklich Besorgnis auslöste: Die Niederlage am Sonntag war kein Zufall, sondern hochverdient. Leverkusen war schon vor den beiden Elfmeter-Toren durch Exequiel Palacios (56./73.) die bessere Mannschaft. Aus dem Münchner Lager redete danach auch niemand drumherum, alle bezeichneten die Niederlage als verdient.

BVB heiß aufs Gipfeltreffen

Ganz anders die Lage in Dortmund. Euphorie prägt das Bild der Schwarzgelben nach dem deutlichen 6:1 am Samstagabend gegen den 1. FC Köln und der Eroberung der Tabellenspitze. „Wir freuen uns auf die Woche, in der es nach München und Leipzig geht, dann kommt Union“, sagte BVB-Trainer Edin Terzic mit Blick auf die Woche nach der Länderspielpause, „es geht um die Wurst, wir sind dabei. Ich weiß, dass die Meisterschaft ein spannendes Thema ist. Wenn wir es uns am Ende verdienen, nehmen wir es sehr gerne mit.“

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl hofft auf einige Rückkehrer aus dem Verletzten-Lazarett bis zum Bundesliga-Gipfel: „Der Kader wird sich bis zum Bayern-Spiel deutlich füllen. Wir werden mit der vollen Kapelle nach München fahren.“

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