Borussia Dortmund holt den zweiten Bundesliga-Sieg in Serie, bleibt beim 1:0-Arbeitssieg gegen den VfL Wolfsburg aber weit unter seinen Möglichkeiten. Die BVB-Spieler in der Einzelkritik:
Gregor Kobel: Stand erstmals als BVB-Kapitän zwischen den Pfosten. Die verunglückte Flanke von Joakim Maehle lenkte er mit den Fingerspitzen über die Latte (12). Entschärfte den haltbaren Ball von Tiago Tomas per Flugeinlage (37.). Das war’s dann auch an Prüfungen. Note: 2,5
Julian Ryerson: Stand im Ballbesitz extrem hoch auf der rechten Seite. Seine Flanken fanden keinen Abnehmer. Bekam Szenenapplaus für seine Arbeit gegen den Ball. Im letzten Drittel war das aber zu harmlos, brach die Angriffe reihenweise ab und wählte die Sicherheitsvariante. Note: 4,0
Mats Hummels: War viel mit der Ordnung seiner Vordermänner beschäftigt, hatte selbst aber auch Zeit und Raum dafür, weil er kaum von der Offensive der Wölfe gefordert wurde. Wenn, dann war er wach und da (über 70 Prozent Zweikampfquote). Bei seiner eingesprungenen Grätsche nach einem Brandt-Freistoß passte das Timing nicht ganz (45.). Weltklasse-Ball über die Kette auf Füllkrug (54.). Note: 2,5
Nico Schlotterbeck: Souveräner Auftritt des zuletzt wackelnden Innenverteidigers. Mit resolutem Einsteigen gegen Tomas (73.). Verteidigte mutig nach vorne. Leisetet sich aber zwei kleinere Aussetzer, die allerdings folgenlos blieben. Note: 3,0
Ramy Bensebaini: Warf sich in die Zweikämpfe, gewann die meisten davon aufgrund seines guten Stellungsspiels. Beschränkte sich (wohl vom Trainer so gewünscht) komplett auf die Defensivarbeit. Baute im zweiten Durchgang etwas ab, dazu kamen technische Unsauberkeiten. Note: 3,5
Salih Özcan: Neun Minuten durfte er bislang nur ran. Nach den schwachen Auftritten von Emre Can zuletzt nun mit der Chance, sich zu zeigen. Machte die Sache im Zentrum ordentlich, die Positionierung im Aufbau war deutlich besser als bei Can. Sehr beweglich, griffig in den Zweikämpfen. Aber auch Özcan ist kein Spielgestalter. Note: 3,5
Felix Nmecha: Bekam trotz der desaströsen Leistung in Paris gegen seinen Ex-Klub das Vertrauen von Edin Terzic. Zahlte es nur in Teilen zurück. Sucht nach wie vor nach Bindung. Kaum ein Faktor im Aufbauspiel der Borussia, defensiv mit Schwächen, dazu leichte Ballverluste. Nicht nur wegen seines Abschlusses (65.) mit einer leichten Steigerung im zweiten Durchgang. Note: 4,5
Julian Brandt: Musste durch die große Rotation wieder auf rechts ausweichen. Das hemmte sein Spiel mit Ball merklich. War dennoch viel unterwegs, zog bis zur Halbzeit die meisten Sprints (17) an. Ließ selbst die Chance zur Führung aus (68.), dann eine Minute später mit der Torvorlage für Reus. Note: 3,5
Marco Reus: Wollte bei seinem Freistoß mit typischer Schusstechnik aus 17 Metern fast schon zum Jubeln ansetzen, Casteels kratzte den Ball aber gerade noch aus dem Winkel (5.). Mit ein paar guten Ballrückeroberungen. Offensiv war aber lange nichts zu sehen vom Routinier – bis er dann (mal wieder) zum 1:0 für den BVB traf (69.). Note: 3,5
Jamie Bynoe-Gittens: Fast alle Angriffe liefen über die linke Seite und den 19-Jährigen. Bynoe-Gittens setzte immer wieder auf den Faktor Schnelligkeit, kam auch häufig am ersten Wolfsburger vorbei, lief sich dann aber fest. Seine sich immer wieder gleichenden Bewegungen und Abläufe waren zu vorhersehbar. Verpasste häufig den richtigen Zeitpunkt zum Abspiel. Dennoch ein solides Startelf-Comeback. Machte nach 63 Minuten Platz für Donyell Malen. Note: 3,0
Niclas Füllkrug: Erstes Mal BVB-Startelf für den Neuzugang. Zeigte sich anspielbar, ließ die Bälle klatschen. Der 30-Jährige kam allerdings überhaupt nicht in die für einen Stürmer gefährlichen Räume. Brauchte viel zu lange für die Verarbeitung des herrlichen Chip-Balls von Hummels (54.) – den muss er verwerten! Blieb ohne eigenen Abschluss. Note: 5,0