BVB-Einzelkritik zum 0:4 gegen Bayern Özcan und Wolf sind Totalausfälle – Sabitzer ohne Zugriff

BVB-Einzelkritik zum 0:4 gegen Bayern: Özcan und Wolf sind Totalausfälle – Sabitzer ohne Zugriff
Lesezeit

Gregor Kobel: Beim 0:1 hätte er vielleicht herauskommen können. Der Kopfball von Upamecasno kam zugegebenermaßen von der Fünf-Meter-Linie. Er hatte kaum einen Ball berührt, da stand es schon 0:2. Gleich im Blickpunkt dann, als Kane Musiala auf die Reise schickte. Bewahrte seine Elf da vor dem 0:3 (46.), es folgten weitere Belege, warum er auf der Linie und im Eins-gegen-Eins einer der Besten ist. Auch Musialas Schuss aus kurzer Distanz wurde zu seiner Beute (58.), gegen den Shooting-Star blieb er ein weiteres Mal Sieger (64.). Kane blieb vor ihm zweimal eiskalt, das erhöhte den Frust des Schweizers. Ein Spieler in Top-Form reicht gegen die Bayern eben nicht. Note: 2,0

Marius Wolf : Die Bayern stellten Leroy Sane auf seine Seite, das war ein guter Schachzug aus Sicht des Rekordmeisters. Wolf bekam keinen Zugriff gegen den wendigen Münchner, der ihn ein ums andere Mal düpierte. Beim 0:2 attackierte er viel zu mutig. Überfordert, seine Auswechslung zur Pause war folgerichtig. Note: 5,5

Mats Hummels: Beim Bayern-Konter zum 0:2 kam er gegen Sane nicht in den direkten Zweikampf, danach war das Kind in den Brunnen gefallen. Mit 75 Prozent gewonnener direkter Duelle zur Pause ansonsten aber eine positive Ausnahme. So bissig wie der Routinier waren nicht alle Dortmunder, sein Stellungsfehler vor dem 0:3 allerdings war frappierend. Rüdes Foul vor dem 0:4 gegen Pavlovic. Schwächere zweite Hälfte. Note: 4,5

Nico Schlotterbeck: Klare Einteilung bei der Ecke, doch beim 0:1ließ er Torschütze Upamecano den entscheidenden Meter entwischen (4.). Das wirkte nach: Fahrig bis weit in die erste Hälfte hinein, zumal er auch gegen Kane beim 0:2 den einen Schritt zu spät kam. Kämpfte sich mit einigen gewonnenen Zweikämpfen ins Spiel zurück, so wie gegen Sane (19.) und Musiala (49.). Dennoch nicht der gewohnt sichere Stabilisator. Note: 5,0

Julian Ryerson: Sorgte für den ersten BVB-Abschluss, der Ball ging übers Tor (12.). Defensiv aber wie Gegenüber Wolf mit vielen Problemen gegen die wendigen Bayern-Flügel. Etwas besser in Durchgang zwei, von ihm fehlten jedoch offensive Impulse komplett. Note: 4,5

Marcel Sabitzer : Auf der Doppel-Sechs bis zur Pause weder mit der erforderlichen Aggressivität gegen den Ball noch mit zündenden Ideen nach vorne. 20 Ballkontakte zur Pause, das ist zu wenig auf einer so zentralen Position. Immerhin leitete er die beste BVB-Chance der ersten Hälfte ein (45.+2). Kandidat für eine Auswechslung, Terzic ließ ihn aber in der Partie. Schlimmer Befreiungsschlag kurz vor dem 0:3, holte sich dann die Gelbe Karte ab, weil er wieder einmal zu spät kam und einen Konter unterbinden musste (75.). Auch für ihn ein gebrauchter Tag. Note: 5,0

Salih Özcan: Wie Nebenmann Sabitzer mit zu wenig Zugriff. Wenn Laimer oder vor allem Goretzka auf ihn zuliefen, oft nur zweiter Sieger. Durchs Zentrum schaffte München permanent Überzahlsituationen, die immer Gefahr brachten. In Ballbesitz mit vielen kleinen Fehlern, das ermöglichte Musiala gleich nach Wiederbeginn die Chance zum 0:3. Auch der Passversuch in den Lauf von Brandt hätte viel präziser kommen müssen (50.). Ballverlust auch gegen Sane, es blieb bis zur Auswechslung ein extrem schwaches Spiel von ihm (52.). Note: 5,5

Julian Brandt: Zog oft parallel zur Strafraumkante nach innen, ein erster Abschluss geriet zu hoch (23.). Gute Flanke in den Rücken, das brachte Malen in eine perfekte Abschlussposition (45.+2). Die Bayern ließen ihn ansonsten selten zur Entfaltung kommen, es war wie für fast alle Offensivkräfte nicht sein Spiel. Machte Platz für Moukoko. Note: 4,0

Marco Reus: Mit einigen gute Balleroberungen Vorbild für viele Kollegen. So wie in der 32. Minute, auch da blieb sein schneller Umschaltball in die Spitze an einem Münchner Abwehrbein hängen. Langer Ball, gute Annahme und guter Schuss aus der Drehung, Reus fand in Neuer seinen Meister (56.), er war dennoch ein kleiner Aktivposten der Borussia, auch gegen den Ball. Note: 3,5

Donyell Malen: Mit einigen guten Bewegungen, nicht immer machte er das Richtige daraus. So wie in der 14. Minute, als er viel Platz hatte, dann aber selbst abschloss und freie Mitspieler übersah. Dass er nur ungern mit dem linken Fuß abschließt, zeigte die Szene bei der Großchance kurz vor der Pause. In Rückenlage ging sein Schuss knapp übers Tor (45.+2). Zwischendurch zu oft abgetaucht, daher war nach einer Stunde Schluss. Note: 4,5

https://tools.pinpoll.com/embed/251388

Niclas Füllkrug : Startete mit dem Fehlpass, der den Konter zum 0:2 einleitete. Auch Bayerns 3:0 hatte seinen Ursprung in einem Ballverlust des Ex-Bremers, der vorne gegen die wuchtige Innenverteidigung der Bayern kein Land sah. Laufeinsatz und Wille allein reichen gegen so einen Gegner nicht. Note: 5,0

Niklas Süle (46. für Wolf): Deutlich robuster auf der Seite als Wolf, schaltete sich auch einige Male intelligent mit nach vorne ein. Grober Abspielfehler vor dem 0:4, das trübte den Eindruck. Note: 4,0

Karim Adeyemi (57. für Malen): Fand mal wieder nicht das richtige Maß: Einem gelungenen Dribbling sollte gleich das nächste folgen, lief sich dadurch etliche Male fest und hatte erneut Probleme in robusten Zweikämpfen. Note: 5,0

Felix Nmecha (57. für Özcan): Er sollte für etwas mehr Struktur auf dem Weg nach vorne sorgen. Es gelang ihm nur in Ansätzen. Note: 4,0

Youssoufa Moukoko (67. für Brandt) und Sebastien Haller (79. für Füllkrg) bleiben ohne Note.