BVB-Einzelkritik zum 0:2 beim FC Chelsea Özcan und Reyna überfordert – Can aufmerksam

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Von dem Mut, mit dem Borussia Dortmund an der Stamford Bridge auftreten wollte, war nur in einer Phase von 20 Minuten vor der Pause etwas zu sehen. Chelsea reichte gegen einen unerklärlich schwachen BVB eine Durchschnittsleistung. Die Einzelkritik:


Alexander Meyer: Erneut der Kobel-Vertreter und gleich im Brennpunkt des Geschehens: Zögerte beim Herauslaufen gegen Felix, der Chelsea-Spieler stand im Abseits (2.). Im Glück auch, dass der Schuss von Havertz vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang (29.). Stark dann seine Doppel-Parade gegen Koulibaly und Felix (40.). Machtlos gegen den Havertz-Elfmeter. Note: 2,5


Marius Wolf: Seine Hauptaufgabe: die Vorstöße von Chilwell aufnehmen. Aufmerksam, auch zur Stelle bei der scharfen Flanke von James. Sein klärender Ball landete allerdings vor den Füßen von Havertz – Pfosten (29.). Chilwells Flanke landete an seinem ausgestreckten Arm, der Elfmeter war vertretbar (48.). Scheiterte aus spitzem Winkel an Kepa (64.). Defensiv nicht so klar wie in den vergangenen Spielen. Note: 4,0


Niklas Süle: Versuchte sehr hoch zu verteidigen, zweimal kam er dabei zu spät und fehlte hinten. So wie beim Havertz-Treffer, der aber nicht zählte. Vor dem 0:1 außen gegen Chilwell viel zu inkonsequent. Nach der Pause schaltete er sich immer öfter in die Angriffe ein, sein Gewaltschuss zischte am langen Pfosten vorbei – noch eine der besseren BVB-Chancen (73.). Note: 5,0


Nico Schlotterbeck: Havertz ließ sich oft fallen, dadurch bekam er kaum Zugriff auf den Ex-Leverkusener, dessen Aktionen vor der Pause immer gefährlich waren. Nicht so klar wie zuletzt, aber nach dem Seitenwechsel konzentrierter. Note: 4,0


Raphael Guerreiro:
Leichter Schubser gegen den davoneilenden Havertz. Das reichte, um den Ex-Leverkusener aus dem Tritt zu bringen (8.). Lange unauffällig, dann aber plötzlich im Chelsea-Strafraum völlig frei nach Bellinghams Zuspiel. Cucurella spitzelte ihm den Ball vom Fuß (45.+1). Auch von ihm fehlte nach der Pause das nötige Aufbäumen. Note: 4,5


Emre Can: Knallte nach dem Luftduell mit Havertz böse auf die Schulter, es ging weiter (27.). Wichtig seine Klärung vor Havertz (45.). Aufmerksam und resolut im Zweikampf, einer der wenigen, der energisch Gegenwehr leistete. Note: 3,0


Giovanni Reyna: Kaum hatte er auf der Bank Platz genommen, musste er für Brandt aufs Feld (3.). Viel unterwegs, dann mit einem guten Laufweg und scharfer Flanke nach Wolf-Zuspiel – in der Mitte aber fand sich kein Abnehmer (25.). Das war für lange Zeit seine beste Aktion. Wirkte in vielen Aktionen phlegmatisch und strotzt nach wenig Spielanteilen in den vergangenen Wochen nicht vor Selbstvertrauen. Note: 5,0

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Salih Özcan: Im Zentrum oft überlaufen, bekam trotz hohen Laufpensums keinen Zugriff auf die Partie. Nur 21 Ballkontakte zur Pause, hatte Probleme mit dem Tempo. Bemühte sich, machte dann Platz für Bynoe-Gittens. Note: 5,0


Jude Bellingham: Startete mit drei Ballverlusten ins Spiel. Der Steckpass auf Guerreiro war seine beste Aktion der ersten 45 Minuten. Da nicht wie erhofft der Unterschiedsspieler auf dem Feld. Die Großchance zum 1:2 muss er machen (58.), das passte zu seinem blassen Auftritt. Note: 4,5


Marco Reus: Gute Freistoßposition, wie gegen die Hertha ein perfekt von ihm getretener Ball. Kepa bewahrte Chelsea vor dem frühen Rückstand (17.). Danach aber sehr unauffällig, und beim 0:1 hing er fett mit drin. Stocherte zu unnachgiebig gegen Sterling nach. (44.). Nach der Pause war offensiv weiter kaum etwas von ihm zu sehen. Note: 5,0


Sebastien Haller: Kein Spiel für den Mittelstürmer, der wieder viel mit nach hinten arbeitete, sich dadurch aber kaum in den Zonen aufhielt, in denen er gefährlich werden kann. Kein Torabschluss, keine Torschussvorlage: Bei allem Bemühen ist er so keine Hilfe. Note: 5,5


Jamie Bynoe-Gittens (64. für Özcan), Donyell Malen (77. für Haller) und Julian Brandt (verletzt nach drei Minuten vom Feld) bleiben ohne Note.

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