Borussia Dortmund gewinnt das Bundesliga-Topspiel bei Eintracht Frankfurt mit viel Glück und hält durch das 2:1 (1:1) den Anschluss an die Tabellenspitze. Gregor Kobel ragt erneut heraus, gleich vier BVB-Spieler kassieren die Note 5,0. Die Einzelkritik:
Gregor Kobel: Etwas zögerlich in der Entscheidungsfindung gegen Kolo Muani (42.), beim ansatzlosen Schuss von Kamada (26.) kann er nichts machen. Danach einfach Weltklasse: Schnell abgetaucht gegen Lindström (54.), mit überragender Reaktion erneut gegen Kolo Muani (57.) – und unfassbar klugem Torwartspiel gegen Lindström (58.), als er ihm bewusst die kurze Ecke anbot und ganz schnell das Bein ausfuhr. Der BVB kann sich wieder einmal bei seinem Schnapper bedanken. Note: 1,0
Niklas Süle: Versuchte mit seinen Tiefenpässen gleich mehrere Linien der Eintracht zu überspielen, oftmals fand er aber keinen Zielspieler. Anders in der 52. Minute, als er Moukoko im Raum sah und stramm anspielte. Eine Flanke von ihm sorgte für Gefahr (38.), meist machte er aber schon an der Mittellinie Halt und konzentrierte sich auf seine Kernaufgaben in der Defensive. Note: 3,0
Mats Hummels: Rettete mit einer wichtigen Grätsche (4.), nachdem Schlotterbeck Kolo Muani nicht stoppen konnte. Auch gegen Lindström den entscheidenden Schritt voraus (13.). Vor der Pause mit kleineren Wacklern, ließ sich davon aber kaum aus der Ruhe bringen und fing sich wieder. 70 Prozent gewonnene Duelle sprechen für ihn. Note: 2,5
Nico Schlotterbeck: Etwas Licht. Aber auch ganz viel Schatten. Schlecht rausgerückt gegen Kolo Muani (4.), dann erst die Flanke von Pellegrini und den Schuss von Lindström geblockt (29.). Wirkte verunsichert, bekam mehrere Bälle nicht geklärt – wie gegen Götze (42.). In den zweiten 45 Minuten weiter mit zwei Gesichtern: Nach Götze-Schuss mit riesiger Rettungstat auf der Linie, dann wenig später im eigenen Strafraum mit dem Blackout gegen Lindström. So viele Aussetzer dürfen ihm nicht unterlaufen. Note: 5,0
Thorgan Hazard: Sollte es erneut hinten links regeln. Hatte gegen Ebimbe und Lindström aber enorme Probleme. Den einen verlor er mehrfach aus den Augen, den anderen konnte er in den direkten Duellen selten stoppen. Auch offensiv sah das vom Belgier sehr mau aus. Ist in Frankfurt auf ungewohnter Position deutlich an seine Grenzen gestoßen. Note: 5,0
Jude Bellingham: Aus sechs Metern muss der Engländer mit links einfach draufhalten. Dann hätte es früher 2:1 gestanden. Er nahm den Ball noch einmal mit und rannte sich fest (37.). Am Ausgleich der Eintracht war Bellingham dick mit im Geschäft, packte in zwei Zweikämpfen nicht richtig zu. Ungewöhnlich viele Fehlpässe im Aufbau. Am Ende aber doch der Matchwinner, weil er konsequent durchlief, einen Haken schlug und zum Sieg traf – und bis zum Ende fightete. Note: 3,5
Salih Özcan: Seine starke Verlagerung auf Malen war der Ausgangspunkt des Führungstreffers. Bekam im Zentrum gegen Rode, Götze, Kamada und Lindström keinen Zugriff. Er gewann im gesamten Spiel nur 23 Prozent seiner Zweikämpfe. Verlor auch den vielleicht entscheidenden gegen Kolo Muani (26.) vor dem 0:1. Das bislang schwächste Spiel des Abräumers im schwarzgelben Trikot. Note: 5,0
Karim Adeyemi: Führte in Frankfurt immerhin einmal Zweikämpfe, gewann sie aber nicht. Extrem ungestüm bei der strittigen Elfmeterszene. Es geht alles nicht so einfach wie in der österreichischen Bundesliga, das muss er lernen und verinnerlichen. Sonst kann er die Rolle, die Borussia Dortmund für ihn vorgesehen hat, nicht ausfüllen. Note: 5,0
Julian Brandt: Erneut sehr laufstark im Zentrum der Borussia. Nahm den Ball sauber herunter, holte sich die Kontrolle und schloss trocken zum 1:0 ab (20.). Muss in den Zweikämpfen einfach standhafter bleiben. Fast immer anspielbar in den Zwischenräumen. Man merkte aber auch irgendwann: Der Tank war leer, die Konzentration ließ nach. Note: 3,5
Donyell Malen: Versuchte es immer wieder mit Tempo. Kam einige Male durch auf dem Flügel, dann wurde es auch gefährlich. Fand mit seiner Flanke Brandt (21.). Vertändelte aber auch mehrfach das Leder. Vernachlässigt nachwievor zu häufig die Defensive und war für den überforderten Hazard keine Unterstützung. Note: 4,5
Youssoufa Moukoko: Ndicka und Jakic kochten den 17-Jährigen komplett ab. Konnte sich in kaum einem Zweikampf behaupten, fand auch keine Räume, in die er einlaufen konnte. Magere sechs Ballkontakte bis zur Pause. Seine einzig gelungene Aktion: Die kluge Ablage in den Lauf von Bellingham (52.). Note: 4,5
Emre Can (61. für Brandt), Anthony Modeste (61. für Moukoko), Giovanni Reyna (61. für Malen) und Marius Wolf (69. für Adeyemi) bleiben ohne Note.
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