Gregor Kobel : War auf den Social-Media-Kanälen des Vereins der gefeierte Held. Und das völlig zurecht: Hielt im ersten Durchgang alles, was auf sein Tor kam. Blieb beim Kane-Kopfball (20.) lange stehen, entschied sich richtig, als Olise alleine auf ihn zusprintete (40.) und war auch beim Kane-Schuss zur Stelle (45.). Das gab ein wichtiges Gefühl von Sicherheit. Bei den Gegentreffern chancenlos. Note: 1,0
Niklas Süle : Erstmals seit dem Bochum-Spiel wieder in der Startelf. Und das an ehemaliger Wirkungsstätte. Er benötigte einige Minuten, um sich in der Dreierkette zurechtzufinden. Danach passten Zuordnung und Zugriff. Wichtiges Tackling gegen Kane (15.), wenig später verlor er ihn aber aus den Augen (20.). Ließ sich vor dem 2:1 viel zu leicht austanzen. Dann ging ihm die Kraft aus. Note: 3,5
Emre Can : Er ist aktuell die positive Konstante in diesem Wundertüten-Kader. Resolut in den Duellen mit Kane. Sorgte mit klaren Kommandos für Ordnung. Auch der schmerzhafte Zusammenstoß mit Kobel zeigte keine negative Wirkung (40.). Knüpfte daran im zweiten Durchgang an. Beim 1:2 hing er allerdings auch mit drin. Note: 2,0
Waldemar Anton : Links in der Dreierkette quasi der Schlotterbeck-Ersatz. Aufgrund des „falschen Fußes“ die suboptimale Besetzung, wenn es um die Spieleröffnung ging. Leistete sich einen üblen Fehlpass (27.), der aber folgenlos blieb. Ansonsten gewann er von Minute zu Minute an Sicherheit dazu. Seine wilde Klärungsaktion klatschte an die Latte des eigenen Tores (55.). Dann staubte er zum vielumjubelten Ausgleich (75.) ab. Note: 2,5
Julian Ryerson : Stellte sich Sane immer wieder gut in den Weg und nahm dem Flügelstürmer so die Tempo-Möglichkeiten. Im ersten Durchgang mit der besten BVB-Zweikampfquote. Einer der wenigen, der sich ins Gegenpressing traute. München liegt ihm: Vergangene Saison getroffen, jetzt die Vorlage per gefühlvoller Flanke auf Beier (48.). Kämpfte bis zur letzten Sekunde. Note: 3,0
Pascal Groß : Viel am Ball, selten zwingend. Er versuchte, das Tempo zu regulieren und den Offensivvorträgen Struktur zu geben. Es gelang ihm nur phasenweise. Gegen den Ball lief er die Räume gut zu und umging so direkte Duelle. Auch das ist eine Qualität. Mit Pech bei seinem gefühlvollen Lupfer (90.). Note: 3,5
Salih Özcan : Vieles ging anfangs im Zentrum zu schnell für den Sechser, musste sich mehrfach mit kleineren Fouls helfen. Lief zunächst im luftleeren Raum herum. Biss sich in die direkten Duelle und bekam den zentralen Raum somit besser geschlossen. Aus dem langen Lauf durchs Zentrum hätte er mehr machen müssen – es fehlten Geschwindigkeit und Kraft (56.). Note: 4,0
Daniel Svensson: Gefühlt im Dauersprint unterwegs, die meisten davon gingen in die eigene Spielhälfte, um Anton gegen Olise die nötige Unterstützung zu bieten. Offensiv schaltete er sich zunächst selten ein. Wurde mit der Zeit aber spielfreudiger und traute sich immer mehr zu. Suchte auch immer früher den Kontakt zum Gegenspieler. Der Schwede funktioniert als Schienenspieler sehr gut. Note: 3,0
Julian Brandt : Es ist mittlerweile schmerzhaft, ihm zuzusehen. Die Verunsicherung ist in jeder Situation greifbar. Nichts will gelingen, kein Pass über zwei Meter, kein Dribbling. Noch bedenklicher aber ist die nicht vorhandene Zweikampfführung. Halbherzig gegen Gnabry vor dem ersten Gegentreffer, beim zweiten trabte er nur nebenher. Kovac muss ihn in den kommenden Spielen schützen und auf die Bank setzen. Note: 5,5
Maximilian Beier : Kovac hatte ihn in Barcelona geschont. Mit seinem Speed ist er die Konter-Waffe des BVB. Unfassbar bemüht, auch im Spiel gegen den Ball. Lief jeden Münchner in Höchstgeschwindigkeit an. Schlich sich bei der Ryerson-Flanke, die er selbst eingeleitet hatte, vor Kim und nickte zum 1:0 ein (48.) Der Treffer gab ihm einen Zusatzschub: sehenswerter Hackentrick im Zentrum. Hätte nach Brandt-Rücklage das 2:0 machen können (58.). Verließ dann völlig ausgelaugt den Platz. Note: 2,0
Serhou Guirassy : 14 Ballkontakte bis zum Pausenpfiff – die Dortmunder Lebensversicherung war trotz Doppelspitze komplett abgemeldet. Im für ihn noch neuen System hat sich auch das Anlaufen verändert, das muss er schnell verinnerlichen, sonst macht er zu viele unnötige Wege. Konnte nur wenige lange und hohe Bälle festmachen. Dann mit seiner einzigen Aktion im Sechzehner. Und die hatte es in sich: Rechts-Links-Rechts-Kombination in der Luft mit Seitfallzieher – das hätte ein Tor verdient gehabt, Anton sorgte per Abstauber für den Ausgleich (75.). Note: 3,5
Felix Nmecha (71. für Brandt), Carney Chukwuemeka (71. für Özcan), Karim Adeyemi (81. für Beier) und Ramy Bensebaini (81. für Süle) bleiben ohne Note.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 12. April 2025.