BVB-Einzelkritik gegen Augsburg Fataler Kobel-Patzer – Totalausfälle Brandt und Gittens

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Gregor Kobel : Musste seine Hände nur benutzen, um den Ball für den Abstoß hinzulegen – und ihn aus dem eigenen Netz zu holen. Beim einzigen „Torschuss“ des ersten Durchgangs verfehlte er das Spielgerät. Spekulierte darauf, dass der Kopfball von Gouweleeuw in den Rückraum gehen würde. Stand deshalb falsch, die Bogenlampe schlug hinter ihm ein (23.). Bis auf das Abseitstor kein weiteres Mal geprüft. Somit mit dem spielentscheidenden Fehler. Note: 5,0

Yan Couto : Der Brasilianer ersetzte überraschend Julian Ryerson. Bei den Luftduellen setzte er aufgrund des Größennachteils geschickt den Körper ein. Ein Einwurf, der zum Ballverlust führte, verärgerte Kovac. Die Zweikampfquote von 40 Prozent zur Halbzeit ist viel zu gering für einen Außenverteidiger. Offensiv ohne jegliche Impulse. Insgesamt zu wenig. Note: 4,5

Emre Can : Ihm stand nicht nur das neongelbe Sondertrikot am besten, er war auch spielerisch einer der besseren. Mit guter Positionierung gegen Tietz. Hatte den Stürmer stets im Griff. Defensiv sieht das seit Wochen gut aus beim Kapitän. Jetzt muss von ihm allerdings auch mehr im eigenen Ballbesitz kommen. Note: 3,0

Nico Schlotterbeck : Spielte recht früh einen schlampigen Ball direkt in die Füße des Gegners, der Fehler blieb ohne Folgen. Dennoch: Solche Unsauberkeiten hatte man zuletzt extrem selten in seinem Spiel gesehen. Gegen den FCA schlichen sich mehrere kleine Böcke ein. In der Spieleröffnung bei weitem nicht so prägend wie zuletzt. Den Diagonalbällen fehlte es an Präzision, auf scharfe Vertikalpässe verzichtete er gänzlich. Note: 3,5

Ramy Bensebaini : Wie erwartet für Svensson auf der Linksverteidigerposition. Man merkt ihm jedoch deutlich an, dass ihm der Rhythmus aus der Hinrunde fehlt. Im Spiel nach vorne deutlich zurückhaltender als in der Phase, als er großes Selbstvertrauen versprühte. Immerhin kämpferisch. Note: 4,0

Salih Özcan : Die große Überraschung in der BVB-Startelf. Kovac brachte ihn für Marcel Sabitzer. Özcan beschränkte sich auf das, was er kann: aggressives Verteidigen, das Zulaufen von Räumen. Beste Zweikampfquote (64 Prozent) und gute Passdaten (88 Prozent). Er spielt die Bälle allerdings auch ausschließlich in sichere Räume. Verpasste mehrfach die Möglichkeit, sich aufzudrehen und Tempo aufzunehmen. Glück, dass sein Eigentor wegen einer vorherigen Abseitsstellung zurückgenommen wurde (61.). Note: 4,5

Pascal Groß : Für seine Ecke direkt ins Aus gab es zurecht hämischen Applaus und laute Pfiffe (45.). Rutschte im eigenen Ballbesitz (wegen der Absicherung durch Özcan) phasenweise bis auf die Höhe von Guirassy. Er fehlte dann aber als Verbindungsspieler im Raum dahinter. Erstaunlich, dass es noch immer Verteidiger gibt, die von seinem Haken überrascht sind. Machte mit Abstand die meisten Meter. Nur das bringt leider keine Gefahr. Note: 5,0

Karim Adeyemi : Großer Rückschritt für den zuletzt deutlich verbesserten Flügelspieler. Augsburg verteidigte die Außenbahnen klug, ließ die Dortmunder Schienenspieler nie ins Tempo kommen. Und dann? Nichts. Es fehlt an Ideenreichtum. Die Muster, gerade bei Adeyemi, sind zu festgefahren. Klappen sie nicht, ist er schnell entzaubert. Immerhin versuchte er es immer wieder und war noch einer der aktiveren Borussen mit Ball. Note: 4,5

Julian Brandt : Kovac stärkt ihm weiter den Rücken. Doch er verspielt von Woche zu Woche mehr Kredit. Die Grundideen sind gut, doch die Umsetzung ist haarsträubend. Die Bälle sprangen ihm vom Fuß, er ließ Bälle ins Nichts durch, er belief falsche Räume. Einzig positiv: Man merkt ihm an, wie sehr ihn das frustet. Doch er findet offensichtlich keinen Weg aus der immer schlimmer werdenden Abwärtsspirale – selbst das Abseitstor blieb wirkungslos (62.). Note: 5,5

Jamie Gittens : Seine Krise geht weiter. Seit dem Trainerwechsel geht beim Engländer gar nichts mehr. Auch die kurze Schaffenspause ist verpufft. Keine Abschlüsse, keine Eins-gegen-Eins-Situationen. Auch die Tempo-Dribblings zeugen nicht von Überzeugung. Darüber hinaus lässt die Körpersprache zu wünschen übrig. Note: 5,5

Serhou Guirassy : Unter der Woche von Kovac noch als „Lebensversicherung“ bezeichnet. Um in diesem Bild zu bleiben: Dortmund war offensiv gegen Augsburg klinisch tot. Guirassy fand keinerlei Tiefe in seinem Spiel und kam lediglich zu einer Kopfallchance (71.). Eine weitere Möglichkeit ließ er liegen, weil er sich nach einer leichten Berührung wieder einmal fallen ließ (32.). Note: 5,0

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