
Überzeugende Leistung gegen Hoffenheim: BVB-Mittelfeldspieler Julian Brandt (r.). © imago / Eibner
BVB-Einzelkritik: Brandt erfrischend beim Jubiläum – Abwehr steht gegen Hoffenheim
Borussia Dortmund
Der BVB holt den zweiten 1:0-Sieg in Serie. Gegen Hoffenheim belohnt sich Brandt bei seinem Jubiläum, Hummels und Schlotterbeck spielen kompromisslos. Die Einzelkritik.
Borussia Dortmund machte es beim 1:0-Sieg gegen die TSG Hoffenheim unnötig spannend. Die BVB-Spieler in der Einzelkritik:
Gregor Kobel: In der ersten Hälfte beschäftigungslos, nach dem Wechsel waren seine Dienste gegen nun forschere Hoffenheimer mehr gefragt. Sicher – mit einer kleinen Ausnahme. Note: 3,0
Thomas Meunier: Anfangs noch wacklig, gewann er im Verlauf der Partie an Stabilität, sichere Passquote, feiner Lupfer in den Lauf von Reus (43.), bediente Hazard, der das 2:0 verpasste. Ingesamt ordentlich. Note: 3,5
Mats Hummels: Direkt auf Betriebstemperatur, als er nach gerade mal 31 Sekunden gegen Rutter klärte,. Kramaric war bei ihm in guter Obhut, sehr zweikampfstark, extrem starke Passquote (97 Prozent), strahlte viel Ruhe aus. Note: 2,0
Nico Schlotterbeck: Präsent und kompromisslos, wichtiges taktisches Foul (30.) gegen Baumgartner, mit dem er einen Überzahl-Konter der TSG unterband. Gutes Stellungsspiel. Räumte gemeinsam mit Hummels sauber alles ab. Note: 2,0
Marius Wolf: Als Guerreiro-Vertreter war der Allrounder ein Aktivposten als Linksverteidiger. Blieb bei seinen Versuchen aber auch einige Male am Gegner hängen. Im Pech, als sein Schuss von Kabak mit der Hand geblockt wurde und es keinen Elfmeter gab. Note: 3,0
Jude Bellingham: Stürzte sich wie immer in nahezu jeden Zweikampf und gewann die Mehrzahl, tat viel für die Offensive, manchmal schon fast mit etwas zu viel Vorwärtsdrang. Entschlossen beim Abschluss (45.), den Baumann parierte. Note: 2,5
Salih Özcan: Wie in der Vorwoche ein wuchtiges Kantholz auf der Sechs, kompromisslos, starke Passquote. Wichtiges Element im Zentrum. Note: 2,5
Jamie Bynoe-Gittens: Gegenüber seinem flatterhaften Auftritt gegen Bremen verbessert. Mit viel Vorwärtsdrang, aber auch fehlerbehaftet. Initiierte den Führungstreffer mit seinem Querpass auf Brandt, verpasste das 2:0 nach der Hereingabe von Modeste. Kurz vor der Pause mit einer Schulterverletzung nach Duell mit Kabak frühzeitig ausgewechselt. Note: 3,0
Marco Reus: Ein sehr fleißiger Auftritt des Kapitäns. Holte sich die Bälle mitunter tief ab, arbeitete häufig nach hinten mit, beim 1:0 blitzschnell zur Stelle. Gute Bewegung im Raum, vor der Pause schoss er knapp neben das Tor (43.). Note: 2,5
Julian Brandt: Im 100. Bundesliga-Spiel für den BVB in starker Form. Servierte geistesgegenwärtig für Reus vorm 1:0, viel zwischen den Linien unterwegs, entschlossen auch im Zweikampf gegen Prömel, wofür es Szenenapplaus von der Südtribüne gab. Erfrischend. Note: 2,5
Anthony Modeste: Machte sehr viele Meter, setzte den Kopfball nach Wolf-Flanke drüber (19.). Ließ sich mitunter tief fallen, fehlte dadurch im Strafraum, feine Hereingabe auf Bynoe-Gittens (22.). Ließ nach der Pause spürbar nach, leistete sich dann zunehmend mehr Fehlpässe. Note: 4,0
Thorgan Hazard (44. für Bynoe-Gittens): Hätte direkt nach Wiederanpfiff das 2:0 machen müssen, als er frei vor Baumann auftauchte, aber aus kurzer Distanz scheiterte. Dem Belgier boten sich in Durchgang zwei gegen zunehmend aufrückende Hoffenheimer Räume, die er nicht entschlossen genug nutzte. Note: 4,0
Giovanni Reyna (82. für Brandt), Niklas Süle (82. für Wolf) und Youssoufa Moukoko (90.+1 für Reus) blieben ohne Note.
Cedric Gebhardt, Jahrgang 1985, hat Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum studiert. Lebt aber lieber nach dem Motto: „Probieren geht über Studieren.“ Interessiert sich für Sport – und insbesondere die Menschen, die ihn betreiben. Liebt Wortspiele über alles und kann mit Worten definitiv besser jonglieren als mit dem Ball. Schickt deshalb gerne humorige Steilpässe in die Spitze.
