Felix Nmecha soll in Kürze zu Borussia Dortmund wechseln. Der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg ist eines der auserkorenen BVB-Transferziele dieses Sommers,. 22 Jahre jung, mit viel Potenzial ausgestattet, um beim Vize-Meister den nächsten Schritt zu machen.
BVB-Verantwortliche treffen Nmecha
Dass ein Wechsel des deutschen Nationalspielers zu Diskussionen führen wird, haben die Dortmunder Verantwortlichen in den vergangenen Tagen gemerkt. Innerhalb der Fanszene wird Nmecha, der streng religiös lebt und zuletzt bei Instagram Beiträge mit homophoben und transfeindlichen Inhalten geteilt hatte, sehr kritisch gesehen. Daher haben sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Präsident Dr. Reinhold Lunow vergangenes Wochenende mit dem gebürtigen Hamburger getroffen, um sich selbst ein Bild zu machen.
„Das ist ein ganz normaler Junge, ein normaler junger Fußballer“, zitiert die Süddeutschen Zeitung (SZ) Hans-Joachim Watzke. „Er ist kein Typ, der innerhalb der Gruppe mit seinen Einstellungen oder seinem Verhalten für Unruhe sorgt.“ Das hätten sich Watzke und Lunow bei dem besagten Gespräch versichern lassen. Der BVB selbst zeigte nach Informationen der Ruhr Nachrichten überrascht über den SZ-Artikel, dai die Zitate seien gar nicht zur Veröffentlichung freigegeben worden seien.
BVB-Fans protestieren mit Banner
In den vergangenen Wochen hat sich immer mehr Protest in der Causa Nmecha breit gemacht. Der BVB-Fanclub „Rainbow Borussen“ sprach sich klar gegen einen Transfer des zentralen Mittelfeldspielers aus. „Als queerer Fanclub haben wir uns in der Pflicht gesehen, aktiv zu werden. Ein solcher Transfer würde dem Grundwertekodex des Vereins widersprechen“, stellte Mitglied Sebastian Kropp klar. Zu Beginn der Woche wurde vor der BVB-Geschäftsstelle an der B1 ein Banner mit deutlicher Botschft angebracht: „Null Toleranz für Intoleranz! Werte sind nicht verhandelbar!“
Ähnlich deutlich hat sich „ballspiel.vereint“, eine Initiative von BVB-Fans gegen Diskriminierung, positioniert. „@BVB: Steh zu deinen Werten!“, stand auf einem Plakat, hochgehalten von drei Fans vor dem Signal Iduna Park.
Gegen Homo- und Transfeindlichkeit!
— ballspiel.vereint! (@bvereint) June 23, 2023
Keine Verpflichtung von #Nmecha! @BVB Steh zu deinen Werten! pic.twitter.com/FXR3lPbAWx
Hintergrund sind die Ansichten des Mittelfeldspielers, die er in den sozialen Medien teilt. Auf Instagram verbreitete er ein Video des US-Rechtsaktivisten Matt Walsh, der transphobes Gedankengut verbreitet. Im Anschluss ruderte Nmecha wieder zurück, schrieb, er teile nicht alle Ansichten von Walsh. In einem weiteren Post teilte er eine Grafik, indem das Wort „Pride“ mit dem Teufel gleichgesetzt wird.
BVB-Watzke nimmt Nmecha in Schutz
Vor wenigen Tagen schrieb Nmecha auf seinem Instagram-Profil in einem Post: „Es ist wichtig, dass ich deutlich mache, dass ich die Menschen wirklich liebe und sie nicht diskriminiere.“ Für BVB-Boss Watzke ist die Diskussion um Nmecha kein Thema, welches die komplette Fan-Szene beschäftigt. „Dem normalen Fußballpublikum sind diese Themen eher fremd. Sie erwarten vom Fußball erst mal Fußball“, erklärte er.
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