Die Zeichen standen bereits seit Längerem auf Trennung. Jetzt steht fest: Borussia Dortmunds Mittelfeldspieler Abdoulaye Kamara wechselt zum FC Portsmouth. Der Franzose hat den Medizincheck absolviert und einen Vertrag beim englischen Zweitligisten unterschreiben. Als Ablöse für den noch bis 2025 an den BVB gebundenen 19-Jährigen ist eine niedrige einstellige Millionen-Summe im Gespräch.
BVB-Durchbruch bleibt Kamara verwehrt
„Er ist ein sehr vielversprechender junger Spieler, der mit viel Erfahrung kommt, da er zuvor bei Dortmund und PSG war. Wir glauben, dass er bereit ist für den Meisterschaftsfußball und seine Karriere bei uns richtig in Schwung bringen kann. Deshalb freuen wir uns, ihn hier zu haben“, sagt Portsmouths Boss John Mousinho. Und weiter: „Er ist ein kraftvoller und kampfstarker Mittelfeldspieler, der gut mit dem Ball umgehen kann - in Sachen Athletik und Spielverständnis ist er ganz vorne mit dabei. Es ist ein mutiger Schritt für Abdoulaye, hierher zu kommen und sich in England zu beweisen, und ich freue mich darauf, mit ihm zu arbeiten.“
Für Dortmund ist es vor allem das Ende eines großen Missverständnisses. Kamara war vor drei Jahren von Paris Saint-Germain nach Dortmund gewechselt, konnte die in ihn gesetzten Erwartungen jedoch nur sporadisch erfüllen. Der Durchbruch bei den Profis blieb ihm verwehrt. Für die U23 absolvierte er 47 Einsätze (ein Tor, drei Assists) in der 3. Liga. In seinen drei Jahren bei Schwarzgelb fehlte der Franzose wegen diverser Verletzungen. Darüber hinaus gilt Kamara als eigenwilliger Typ, der intern mehrfach angeeckt ist.
Kamara-Wechsel zu Fürth war geplatzt
Deshalb war der Klub bereits im vergangenen Jahr bereit, den 19-Jährigen abzugeben. Das angebliche Interesse von Juventus Turin erkaltete jedoch rasch, so dass beide Seiten in diesem Sommer einen neuen Anlauf nahmen. Mitte Juli schien ein Wechsel von Abdoulaye Kamara von zur SpVgg Greuther Fürth weit fortgeschritten. Um bei den Kleeblättern den Medizincheck zu absolvieren und letzte Details zu klären, war Kamara bereits Richtung Nürnberg gereist und hatte die BVB-U23 zunächst nicht ins Trainingslager nach Österreich begleitet.
Dann aber platzte der Transfer überraschend, weil in den finalen Gesprächen keine Einigung erzielt werden konnte, so dass Kamara daraufhin zunächst wieder am Übungsbetrieb des BVB teilnahm und die Profis auch auf der Asienreise begleitete. Am ersten Spieltag der 3. Liga kam er zudem beim 3:0-Heimsieg der BVB-U23 gegen die SpVgg Unterhaching zu einem Kurzeinsatz und steuerte den dritten Treffer bei. Nun aber ist das schwarzgelbe Kapitel des Franzosen beendet.