Der BVB ist neuer Bundesliga-Spitzenreiter. Das 4:2 in Leverkusen ist ein Spiegelbild der bisherigen Saison. Erst schwach, dann überragend. Joker Alcacer ist der Matchwinner. Unsere Einzelkritik.

Leverkusen

, 29.09.2018, 21:11 Uhr / Lesedauer: 3 min

Roman Bürki: Er machte sich ganz lang, war aber machtlos beim satten Schuss von Mitchell Weiser zum 0:1 (9.). Vor dem 0:2 von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Starke Parade gegen Julian Brandts Kracher Richtung Torwinkel (50.) und toller Reflex beim Schuss von Kai Havertz (57.). Note: 2,0


Achraf Hakimi: Diesmal als Rechtsverteidiger gefordert, da Lukasz Piszczek ausfiel - er hatte beim Anschwitzen vor der Partie über muskuläre Probleme geklagt. Hakimi rutschte vor dem 0:1 weg und machte so den Weg für Leverkusen frei, vor dem 0:2 kassierte er einen Tunnel von Torschütze Tah. Der Marokkaner wagte sich mehrfach nach vorn, seine Zuspiele in die Spitze blieben aber allesamt hängen. Bis zur 65. Minute: Perfekte Flanke auf den zweiten Pfosten, Marco Reus schließt ab, Hradecky kann den Ball nur abklatschen lassen - und in der Mitte staubt Bruun Larsen zum 1:2 ab. Und seine ganz feine Flanke verwertete Alcacer dann zum 3:2 (85.). Note: 3,5

Alcacer ist der BVB-Matchwinner - Zagadou behält die Nerven

Dan-Axel Zagadou: Starke Partie des jungen Franzosen. Enorm zweikampfstark, ein guter Ballverteiler aus der Abwehr heraus. Er agierte mit viel Ruhe, auch unter Bedrängnis behielt er die Nerven. Note: 3,0


Manuel Akanji: Hing beim 0:2 mit drin, als die gesamte BVB-Defensive den Ball nach einer Ecke nicht aus dem Strafraum bekam. . Ermöglichte mit einem krassen Fehlpass kurz nach der Pause Leverkusen die große Möglichkeit zum 3:0 - der Schuss von Volland klatschte aber gegen den Pfosten. Note: 4,0


Abdou Diallo: Übernahm den Job des Linksverteidigers und damit den härtesten Job des frühen Abends. Denn über die linke BVB-Seite brannte es mehrfach lichterloh. Weiser und Volland setzten Diallo permanent unter Druck und vor allem Weiser brachte einige gute Flanken in die Gefahrenzone. Note: 4,5


Thomas Delaney: Die frühe Gelbe Karte, die der Däne bereits in Minute sechs kassierte, weil er zu hart gegen Volland einstieg, war seine auffälligste Szene. Er konnte keine offensiven Impulse setzen, stopfte nicht genug Löcher im defensiven Mittelfeld und schoss einen Freistoß aus verheißungsvoller Position schwach in die Mauer (45.). Logische Konsequenz: BVB-Trainer Lucien Favre wechselte Delaney zur Pause gegen Mahmoud Dahoud aus. Note: 5,0

Axel Witsel: Drehpunkt des Dortmunder Spiels. Der Belgier verteilte die Bälle, zeigte sich sehr laufstark, räumte vor dem eigenen Strafraum Vieles weg und kurbelte etliche Angriffe an und wagte auch selbst mehrmals den Torabschluss. Note: 3,0


Jacob Bruun Larsen: Das war diesmal über weite Strecken wenig vom jungen Dänen. Auf seiner linken Angriffsseite herrschte zunächst totale Flaute, Bruun Larsen rannte sich häufig fest, er brachte kein verwertbares Zuspiel vors Tor. Positiv: Er arbeitet defensiv fleißig mit. Vergab nach starker Vorlage von Marco Reus das mögliche 2:1 (62.). Dann aber stand er plötzlich goldrichtig und staubte aus zwei Metern zum Anschlusstor ab. Note: 3,5


Christian Pulisic: Er gab den ersten Torschuss für den BVB ab (11.), danach kam vom US-Amerikaner nicht mehr viel. Seine gefährlichen Dribbings, sein Tempo, seine überraschenden Zuspiele - in Leverkusen war davon nichts zu sehen. Favre nahm ihn nach 68 Minuten vom Platz. Note: 4,5


Marco Reus: Hatte merklich Mühe, in die Partie zu finden, es schien nicht sein Abend zu werden, er wirkte müde, nicht spritzig. Dann aber, nach einer Stunde, explodierte er und entfaltete seine ganze Dynamik und Torgefahr. Er bereitete das 1:2 vor, leitete das 2:2 selbst klug ein - um es dann nach Doppelpass mit Jadon Sancho auch noch zu erzielen. So macht das ein guter Kapitän, wenn das Team mit 0:2 zurückliegt. Note: 2,0


Maximilian Philipp: War in der Sturmspitze trotz aller Lauffreude komplett abgemeldet, hatte einen sehr schweren Stand gegen den Felsen Tah. Philipp bekam aber auch kaum Zuspiele und Unterstützung, Leverkusen schirmte ihn bestens ab. Musste zu Recht Platz machen für Alcacer (63.). Note: 5,0


Mahmoud Dahoud: Kam in der 46. Minute für Thomas Delaney. Es gelang ihm nicht so recht, das Spiel in die Hand zu nehmen oder gar aus der Mittelfeldzentrale selbst für Gefahr zu sorgen. Rannte sich bei seinen Tempo-Vorstößen zumeist fest. Note: 4,0

Alcacer ist der BVB-Matchwinner - Zagadou behält die Nerven

Paco Alcacer: Kam in der 63. Minute für Maximilian Philipp. Fulminanter Abschluss in Minute 73, der nur knapp am Tor vorbeistrich. Besser machte es der Spanier zwölf Minuten später: Hakimi zirkelte den Ball vor das Tor, Alcacer sprang in die Flanke und spitzelte sie clever mit der Fußspitze an Hradecky vorbei ins lange Eck. Und als Sahnehäubchen schloss er in der Nachspielzeit den Konter zum 4:2 nach Pass von Sancho ins leere Leverkusener Tor ab. Note: 1,0


Jadon Sancho: War erst eine Minute auf dem Platz und packte gleich ein Zucker-Zuspiel auf Marco Reus aus, der zum 2:2 eiskalt vollstreckte. Für die endgültige Entscheidung verbuchte er auch noch einen Scorerpunkt. Sein feiner Pass erreichte Alcacer, der zum 4:2 vollendete. Note: 2,0