Der BVB lässt beim 0:0 in Hannover wenig zu, überzeugt selbst im Spiel nach vorne aber zu selten. Die Innenverteidigung überzeugt, Schwächen offenbart Thomas Delaney. Die Einzelkritik.
Roman Bürki: Musste in Durchgang eins von hinten mit ansehen, wie Hannover seine Vorderleute immer wieder vor Probleme stellte. Packte bei zwei Flankenbällen sicher zu, sorgte nach 44 Minuten mit einem Querschläger für einen kleinen Schreckmoment. Im zweiten Spielabschnitt überwiegend beschäftigungslos und ohne Chance, sich wirklich auszuzeichnen. Note: 3,0
Lukasz Piszczek: War defensiv direkt voll gefordert - und anders als gegen Leipzig sofort im Spiel. Nach neun Minuten hinderte er Bebou am Torschuss. Nach vorne im gesamten Spiel ohne nennenswerte Aktionen, im Rückwärtsgang aber gewohnt solide. Note: 3,0

Manuel Akanji: War nach 22 Minuten auf dem Posten und löschte gegen den einschussbereiten Bebou. 100 Prozent gewonnene Zweikämpfe im ersten Durchgang untermauerten seinen souveränen Auftritt. Starke Leistung des Innenverteidigers und bester BVB-Akteur. Note: 2,0
Abdou Diallo: Rettete nach 26 Minuten in höchster Not gegen Maina. Wirkte deutlich abgeklärter und sicherer als noch am Sonntag gegen Leipzig. Im Zusammenspiel mit Akanji in der Defensive immer auf der Hut. Note: 2,5
Marcel Schmelzer: Anfänglich sehr beschäftigt - und nicht immer souverän. Verpasste nach 26 Minuten zunächst Albornoz’ Hereingabe und kam dann gegen Maina nicht mehr in den Zweikampf. Im Laufe des Spiels defensiv immer stabiler, nach vorne unauffällig. Note: 3,5
Axel Witsel: Spielte als alleiniger Sechser vor der Viererkette. Nicht ganz so auffällig wie gegen Leipzig, aber erneut ein Stabilisator im BVB-Spiel. 92 Prozent seiner Pässe fanden im ersten Durchgang den Mitspieler. Überließ die Läufe in die Tiefe Delaney und Dahoud auf der Achterposition. Note: 3,0

Thomas Delaney: Lief in Favres 4-3-3-System neben Dahoud auf der Achterposition auf. Stieß fußballerisch immer wieder an Grenzen und hatte Probleme mit der hohen Intensität, die Hannover anschlug. Note: 4,5
Mahmoud Dahoud: Leistete sich zu Beginn zahlreiche Ungenauigkeiten. Steigerte sich im Laufe des ersten Durchgangs, filettierte die 96-Abwehr nach 42 Minuten mit einem feinen Ball auf Reus. Sein öffnender Pass auf Wolf nach 68 Minuten lieferte einen weiteren Impuls nach vorne. Note: 3,0
Marius Wolf: In den ersten 30 Minuten auf der rechten Seite mit Abstimmungsproblemen im Zusammenspiel mit Piszczek. Tauschte nach 30 Minuten die Seite mit Reus. Nach 35 Minuten mit einem Schüsschen aus der Distanz, ansonsten kam, bis auf eine zu ungenaue Hereingabe auf Reus nach 68 Minuten, wenig vom Neuzugang aus Frankfurt, der sich einst in Hannover nicht durchsetzen konnte. Note: 4,5
Maximilian Philipp: Durfte erneut auf der Mittelstürmerposition ran, sah aber wenig Land. Traf einmal ins Tor, doch Wolf hatte zuvor im Abseits gestanden. Nach 60 Minuten klatschte sein abgefälschter Kopfball an die Latte. Nach 79 Minuten machte er Platz für Sancho. Ein glückloser Auftritt. Note: 4,5
Marco Reus: Hatte nach 40 Minuten aus dem Nichts die XXL-Chance zur BVB-Führung, scheiterte aber an Esser - und übersah dabei den besser postierten Wolf in der Mitte. Zwei Minuten später zielte er höher, dieses Mal verhinderte die Querlatte das 1:0. Nach 68 Minuten rauschte er an Wolfs zu steiler Hereingabe vorbei. Dieses Mal ohne Glück im Abschluss. Note: 3,0
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Tobias Jöhren, Jahrgang 1986, hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln studiert. Seit 2013 ist er Mitglied der Sportredaktion von Lensing Media – und findet trotz seines Berufes, dass Fußball nur die schönste Nebensache der Welt ist.
