
© imago images/Passion2Press
Adeyemi trifft mit Salzburg auf die Bayern – BVB-Verantwortliche schauen genau hin
Borussia Dortmund
Mit RB Salzburg spielt Karim Adeyemi am Dienstagabend im Königsklassen-Achtelfinale gegen den FC Bayern vor. Die BVB-Verantwortlichen werden ganz genau hinschauen. Das verwundert nicht.
BVB-Fans dürften leuchtende Augen gehabt haben: Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen RB Salzburg und Bayern München legte Karim Adeyemi in der 21. Minute den Turbo ein, ging spielerisch einfach an Lucas Hernández vorbei und leitete mit diesem blitzschnellen Antritt die Salzburger Führung ein. Es sind solche Aktionen, die den 20-Jährigen zu einem der begehrtesten Transferobjekte des Kontinents gemacht haben und die dafür sorgen, dass sich große Teile der Anhängerschaft Borussia Dortmunds den deutschen Nationalspieler künftig im schwarzgelben Trikot wünschen.
Die BVB-Verantwortlichen haben sich inzwischen erfolgreich um die Zusage Adeyemis bemüht – einzig der von Salzburg geforderte Preis könnte zum Stolperstein für einen Sommer-Transfer werden.
Dass das Interesse am Offensivtalent derart groß ist, verwundert nicht. Adeyemis Spielweise und sein bisheriger Weg deuten schon lange daraufhin, dass dem Noch-Salzburger eine große Karriere bevorsteht.
Adeyemis Karriere startete einst bei Bayern München
„Faustdick“ habe Adeyemi es hinter den Ohren. Das sagt zumindest Manfred Schwabl über den 20-Jährigen - und er muss es wissen. Der ehemalige Profi Bayern Münchens gilt als Mentor Adeyemis, nahm ihn einst in Unterhaching auf, als der damals Zehnjährige vom Bayern-Campus flog, weil er es mit dem Schulbesuch nicht so genau nahm.
Sechs Jahre lang begleitete Schwabl das Talent auf seinem Weg, förderte ihn derart, dass Salzburg über drei Millionen Euro auf den Tisch legte. Für einen 16-Jährigen, der bei der SpVgg Unterhaching kickte.
Nun, knapp vier Jahre später, verlangt Salzburg mehr als das Zehnfache von Borussia Dortmund für die Dienste Adeyemis. Der BVB, der dem Vernehmen nach bereit war, etwa 25 Millionen zu zahlen bereit war, wird sich das Geschäft nun gründlich überlegen. Denn der Preis ist deutlich gestiegen. Zwar wird die Borussia durch den wahrscheinlichen Haaland-Verkauf im Sommer Einnahmen generieren. Ob ein Paket von über 40 Millionen Euro für einen 20-Jährigen allerdings marktgerecht ist, ist eine andere Frage. Der BVB würde Adeyemi gerne in seinen Reihen wissen – aber nicht zu jedem Preis. Die Verhandlungen stocken.

Jubelt Karim Adeyemi kommende Saison im BVB-Trikot? © picture alliance/dpa/APA
Dass der Stürmer eine Bereicherung für die Dortmunder Offensive wäre, daran besteht indes kein Zweifel. An fünf Treffern war Adeyemi in dieser Champions-League-Saison direkt beteiligt. In der österreichischen Liga erzielte er 15 Tore in 21 Spielen - und auch bei seinem Debüt in der Nationalmannschaft im vergangenen September netzte der Shootingstar prompt nach seiner Einwechslung.
BVB-Transferziel Adeyemi liebt die große Bühne
Adeyemi liebt die große Bühne: In der ersten Halbzeit im Spiel Salzburgs gegen Bayern war er von der Münchner Defensive kaum einzufangen. Adeyemi hat einen explosiven Antritt, ist ein spielintelligenter Fußballer mit dem richtigen Gespür für freie Räume. Im vollen Tempo sprintet er mit Ball auf seinen Gegenspieler zu und sucht die direkten Duelle. Er wirbelt auf dem Flügel, kann ebenso zentral eingesetzt werden.
Ein Rundum-sorglos-Paket ist Adeyemi trotzdem (noch) nicht. Denn wo vor der Pause gegen Bayern ganz viel Licht war, dominierte nach dem Seitenwechsel Schatten. Wenig kam dann noch vom erschöpft wirkenden 20-Jährigen, der in der ersten Hälfte womöglich zu viel Show auf dem Champions-League-Parkett zeigen wollte und dafür dann den Preis zahlte.
BVB-Blicke werden auf Adeyemi ruhen
Deshalb werden am Dienstagabend viele Dortmunder Augen auf Karim Adeyemi ruhen. Einst aussortiert bei Bayern, wird das Talent sicher zeigen wollen, welchen Fehler die Münchner einst machten. Und die BVB-Verantwortlichen um Michael Zorc und Sebastian Kehl werden schauen, ob die finanzielle Schmerzgrenze für einen Adeyemi-Transfer nochmal überdacht werden sollte.
Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.
