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Borussia Dortmund

87.000 Euro verschwunden - Unregelmäßigkeiten bei der BVB-Fanabteilung

Ein Knall erschüttert die Fanabteilung von Borussia Dortmund. Untersuchungen von Wirtschaftsprüfern ergeben, dass binnen drei Jahren offenbar rund 87.000 Euro unterschlagen wurden.

Dortmund

, 24.09.2020 / Lesedauer: 2 min

Es waren ungewöhnliche Abrechnungen und hohe Inventurdifferenzen bei den Vorratsbeständen der Fanabteilung, die den Gesamtvorstand schon im Sommer 2019 alarmierten. Beträchtliche über das Kassensystem registrierte Einnahmen aus Verkäufen an Spieltagen waren weder auf die entsprechenden Konten gebucht worden, noch sonst irgendwo auffindbar. Zudem konnte der 1. Vorsitzende der Fanabteilung weder Abrechnungen für den Geschäftsjahresabschluss 2018/19 des Gesamtvereins vorlegen noch die Unregelmäßigkeiten aufklären.

Komplexe Untersuchung der Wirtschaftsprüfer

Um Licht ins Dunkel zu bringen, holte sich der BVB-Vorstand dann im Herbst 2019 die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ins Boot. Die Finanzexperten leiteten eine „forensische Sonderuntersuchung“ ein, wie es der BVB jetzt in seinem Mitgliedermagazin „Borussia“ veröffentlichte. Nahezu zeitgleich erklärte im November 2019 der 1. Vorsitzende der Fanabteilung, sein Amt „aus persönlichen Gründen“ ruhen zu lassen.

Das, was die komplexe Untersuchung der Wirtschaftsprüfer dann im März 2020 zutage förderte, schockierte Borussias Vereinsverantwortliche: Dem Klub war aufgrund der Unregelmäßigkeiten in der Fanabteilung ein Schaden in Höhe von 87.000 Euro entstanden, der nach allen Prüfungen einzig einer Person angelastet wird. Da der untersuchte Zeitraum drei Jahre umfasste, hat der BVB mittlerweile in Abstimmung mit den Finanzbehörden Umsatz- und Gewerbesteuern nachgezahlt. Einem steuerstrafrechtlichen Verfahren entging der Verein.

Welche Konsequenzen wird der BVB aus dem Fall ziehen?

Wie der BVB e.V. erklärte, habe „die verbliebene Abteilungsleitung den Aufarbeitungs-Prozess offen und kooperativ begleitet und dabei mitgewirkt, unklare Sachverhalte aufzuklären“.

Der ehrenamtlich tätige Vorstand der Fanabteilung betonte im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten, sich erst dann öffentlich zu erklären, wenn der Fall juristisch abgeschlossen ist. Er wird die Frage beantworten müssen, wie Unregelmäßigkeiten in einer solchen Größenordnung über Jahre unentdeckt bleiben konnten - und welche Konsequenzen aus dem Fall zu ziehen sind. Und der BVB e.V. wird nach Abschluss aller Untersuchungen die Entscheidung treffen, ob er zivilrechtliche Schritte gegen die beschuldigte Person einleitet, um womöglich Schadenersatzansprüche geltend machen zu können.

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