DFB-Pokal

3:1 in Stuttgart - BVB steht im Halbfinale

Sie mussten beißen, bis ganz zum Schluss. Doch Borussia Dortmund hat am Dienstagabend mit großer Moral die wohl größte Hürde in der Runde der letzten Acht übersprungen. Zum dritten Mal in Serie steht der BVB im Halbfinale des DFB-Pokals - nach einem mitreißenden 3:1 (2:1)-Erfolg beim VfB Stuttgart.

STUTTGART

, 09.02.2016 / Lesedauer: 3 min

Kevin Großkreutz (r.) kann seinen ehemaligen Mitspieler nicht stoppen, Pierre-Emerick Aubameyang (M.) erzielt das 2:1.

Treffer von Marco Reus, Pierre-Emerick Aubameyang und Henrikh Mkhitaryan bescherten dem BVB gegen nie aufgebende Schwaben einen schwer erkämpften Erfolg. Solche Spiele machen den Mythos des Pokals aus, und dazu trug auch ein aufopferungsvoll kämpfender VfB Stuttgart seinen Teil bei.

Thomas Tuchel hatte sich was einfallen lassen für den Abnutzungskampf im Schwabenland, denn er beorderte Erik Durm als verkappte Spitze auf die linke Seite, er stellte Matthias Ginter für den überspielten Julian Weigl auf die Sechs. Er beorderte auf die Halbpositionen vor Ginter in Mkhitaryan und Gündogan zwei spielstarke, offensiv denkende Akteure. Und dazu besetzte Marco Reus die zentrale Sturmposition, auch weil sich Tuchel wohl Vorteile erhoffte im Außenbahnduell zwischen Aubameyang und Stuttgarts Zapata Insua.

Frühe Führung

Kein Zufall, dass so auch die frühe Führung entstand, als Mkhitaryan nach Balleroberung Aubameyang außen anspielte. Dessen scharfe Hereingabe verpasste Gündogan, doch am langen Pfosten nagelte Reus die Kugel mit Wucht unter die Latte (5.).

Die Schwaben verließen sich auf ihr blitzschnelles Umschaltspiel. Dem allerdings fehlte auf dem seifigen Untergrund die Präzision, die den BVB nicht nur beim ersten Tor auszeichnete.

Doppeltes Unglück

Dennoch kam Stuttgart zum Ausgleich: Mats Hummels blockte einen Didavi-Schuss vor die Füße von Lukas Rupp, dessen Schuss wurde von Mkhitaryan noch leicht abgefälscht - doppeltes Unglück für den BVB, nichts zu halten für Roman Bürki, 1:1 (21.).

Doch die bessere Kontermannschaft blieb die Borussia, weil sie in den enorm spielfreudigen Reus, Mkhitaryan und Gündogan die viel präziseren Angriffe fuhr – und dies in einem so rasanten Tempo, dass dem VfB oft nur das Hinterherschauen blieb. Und als Reus bei einem dieser Konter mit einem zentimetergenauen Pass zwischen zwei Abwehrspieler hindurch in den Lauf von Aubameyang die VfB-Abwehr aushebelte, wurde die bessere Mannschaft auch belohnt. Der Linksschuss des Gabuners zischte wie ein Strich an Mitch Langerak vorbei ins kurze Eck – 2:1 (31.).

Stuttgart wehrte sich auch nach der Pause - nicht immer fair, wie bei Großkreutz‘ Attacke gegen Durm (47.). Eine Aktion, die mit Gelb korrekt geahndet wurde, während Niedermeier nach einem üblen Foul zuvor gegen Gündogan sich auch über Rot hätte nicht beklagen können (32.).

Entscheidender Faktor

Es war klar, dass die Kraft ein entscheidender Faktor werden sollte nach der Pause. Beide aber machten zunächst einfach weiter. Und als erneut Reus einen Traumpass auf Aubameyang spielte, musste Mitch Langerak schon eine Glanzparade zeigen (56.).

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Der rassige Pokalfight ließ weiter kaum Luft zum Atmen, Stuttgart rannte und machte, aber die Präzision blieb weiter ein Problem im Spiel der Schwaben. Doch weil Reus sein Tänzchen an Langerak vorbei nicht mit dem 3:1 krönte (67.), blieb der VfB im Spiel. Und hatte durch Gentner eine richtig gute Kopfballchance (71.).

BVB jubelt am Ende

Dortmund hatte umgestellt zu diesem Zeitpunkt, Aubameyang ging wieder auf seine angestammte Zentralposition, doch insgesamt kam Dortmund nun nicht mehr konstruktiv nach vorn. Kostic hingegen kam völlig frei zum Schuss, hauchdünn strich der Ball über die Latte (77.). Über ein 2:2 hätte sich der BVB nicht beklagen können, doch weil auch die Borussia alles aus sich herausholte, durfte am Ende sie die Hände jubelnd nach oben reißen. Mkhitaryan hatte mit dem 3:1 in der 90. Minute alles klar gemacht.