BVB-Handballerinnen haben Vizemeisterschaft selbst in der Hand Überraschende Konstellation

BVB-Handballerinnen haben Vizemeisterschaft selbst in der Hand: Überraschende Konstellation
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Jetzt haben es die Handballerinnen des BVB quasi selbst in der Hand, trotz eines durchaus schwierigen Restprogramms noch die Vizemeisterschaft zu erringen. „Es liegt an uns, diese überraschende Situation zu nutzen und den Vorteil nicht zu verspielen“, erklärt Borussen-Coach Henk Groener vor dem vorletzten Heimspiel der Saison 2023/24 gegen den BSV Sachsen Zwickau (Samstag, 19 Uhr, Halle Wellinghofen).

Im Tennis würde man sagen: Vorteil BVB.

Besondere Konstellation

Was Groener mit der überraschenden Konstellation meint, liegt auf der Hand. Zuletzt unterlag Verfolger Blomberg-Lippe klar gegen den TuS Metzingen und hat bereits sechs Minuspunkte mehr auf dem Konto. Und am Dienstagabend dieser Woche folgte die nächste Überraschung durch den Pokalsieger TuS Metzingen, der den Tabellendritten Thüringer HC mit 35:33 nach Hause schickte.

„Das ist eine sehr angenehme Situation für uns, wenn die Konkurrenz die Punkte liegen lässt. Allerdings müssen wir jetzt gegen Zwickau nachlegen“, so der Niederländer, der natürlich auch an die beiden schweren Auswärtsspiele in Bensheim und Bietigheim erinnert und den Thüringer HC im Kampf um Platz zwei noch längst nicht abgeschrieben hat. Trotz der drei Punkte Rückstand auf den BVB habe der THC noch gute Chancen, so Groener.

Bleckmann und Degenhardt auf gutem Weg

Die Zielsetzung des Cheftrainers ist dennoch klar. „Wir wollen aus den restlichen fünf Spielen noch mindestens acht Punkte holen.“ Den Anfang wollen die Schwarzgelben am Samstagabend gegen Zwickau machen. Das Hinspiel am 30. Dezember gewannen sie mit 31:25. Der Tabellenzehnte aus dem Osten darf dennoch nicht unterschätzt werden, auch wenn eine ausgeprägte Auswärtsschwäche mit erst zwei Siegen nicht zu übersehen ist.

Mit der Slowenin Ema Hrvatin besitzt Zwickau eine wurfgewaltige Schützin im linken Rückraum (94 Feldtore und 56 Siebenmeter). Hrvatin führt zusammen mit Toni-Luisa Reinemann (Oldenburg) die Statistik der besten Torschützinnen der Bundesliga an. Trainiert wird Zwickau von Norman Rentsch, der im September 2018 nach nur zwei Spielen als BVB-Coach durch Gino Smits abgelöst wurde.

Die zweiwöchige Spielpause (aufgrund der Verlegung der Partie in Bietigheim auf den 22. Mai) haben die Borussinnen genutzt, um sich auf das Saisonfinale vorzubereiten und Verletzungen zu kurieren.

Henk Groener (r.) und die BVB-Handballerinnen haben die zweiwöchige Spielpause genutzt.
Henk Groener (r.) und die BVB-Handballerinnen haben die zweiwöchige Spielpause genutzt. © Peter Ludewig

Emma Olsson war beim Sieg in Neckarsulm umgeknickt, befindet sich aber wieder im Mannschaftstraining. Gute Nachrichten gibt es auch von Dana Bleckmann und Lena Degenhardt. Beide hatten sich Anfang der Saison einen Kreuzbandriss zugezogen, Bleckmann sogar zum zweiten Mal.

„Dana trainiert schon wieder mit uns mit, wir werden das in Ruhe und mit Vorsicht angehen“, so Groener, der einen Kurzeinsatz im Saisonfinale aber nicht ausschließen will. Lena Degenhardt wird Ende Mai einen Muskeltest absolvieren. Damit ist ausgeschlossen, dass die Rückraumspielerin in dieser Saison noch zum Einsatz kommen wird.

Wie erfolgreich Groener aber den zwischenzeitlichen Ausfall zahlreicher Spielerinnen kurz vor Weihnachten kompensiert hat, wird erst jetzt richtig deutlich.

„Wir hatten zum Teil nur noch elf Spielerinnen, davon drei für den Rückraum, wir mussten unser Spiel umstellen und haben das gut hinbekommen. Das war eine Riesenleistung“, zog der ehemalige niederländische und deutsche Nationaltrainer schon fünf Tage vor Saisonschluss ein absolut positives Fazit und sprach von einer sehr guten Saison: „Im Vorjahr sind wir Dritter mit 37 Punkten geworden. Trotz der enormen Verletzungsmisere haben wir jetzt schon 34 Punkte. Jetzt müssen wir nur noch einen besseren Platz holen als im Vorjahr.“