Für die Spielerinnen, die nicht mit ihren Nationalteams bei der WM in Norwegen, Schweden und Dänemark unterwegs sind, hat der Ernst des Handballlebens bereits am Montag (28. November) wieder begonnen. Nach einwöchiger Pause und dem Ausscheiden aus der European League hat Chefcoach Henk Groener mit den verbliebenen acht Spielerinnen wieder das Training aufgenommen. „Alles läuft ganz normal. Dreimal die Woche sind wir im Kraftraum, dazu täglich in der Halle", so BVB-Coach Henk Groener.
Die fünf Borussinnen Sarah Wachter und Lisa Antl (für Deutschland), Tess Lieder (für die Niederlande), Haruno Sasaki (Japan) und Carmen Campos (Spanien) starten dagegen Mittwoch (29. November) und Donnerstag in die WM-Vorrunde. Los geht’s direkt mit einem direkten Vergleich zwischen drei Borussinnen. Am Donnerstagabend (30. November) um 18 Uhr trifft die DHB-Auswahl mit Sarah Wachter und Lisa Antl im Gruppen-Auftaktspiel auf Japan mit Haruno Sasaki.
Bislang sind fünf Dortmunder Spielerinnen nominiert. Im Fall der Fälle stehen aber noch drei BVB-Spielerinnen zur Reserve bereit. Meret Ossenkopp und Anna-Lena Hausherr sowie Harma van Kreij sind jederzeit bereit, nach Skandinavien zu reisen. Emma Olsson wurde dagegen nicht in den schwedischen Kader berufen.
Hohes Leistungsniveau
Über die konkreten Ziele der DHB-Auswahl mag Henk Groener nicht so gerne reden. Verständlich, könnte das doch schnell als unangemessene Einmischung gewertet werden. Immerhin war Groener auch lange Jahre, genauer gesagt von 2018 bis März 2022, Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft. Und damit direkter Vorgänger vom aktuellen Bundestrainer Markus Gaugisch. „Ich hoffe, die fünf Borussinnen spielen gut und erfolgreich, ich würde mich freuen, wenn alle weiterkommen würden“, so Groener.
Wie hoch das Leistungsniveau allerdings ist, erfuhr die DHB-Auswahl bei den letzten beiden Testspielen gegen Schweden. Einem 33:30-Sieg folgte eine 23:30-Niederlage. Ex-Borussin Alina Grijseels war mit sieben Toren beste Werferin für die deutsche Mannschaft, die auf die verletzte Rückraumspielerin Xenia Smits verzichten musste. „Das ist auch ein Grund, warum ich keine Prognose abgebe“, so Groener, „es kommt immer auf die Tagesform an. Und ein Ausfall einer so wichtigen Spielerin Xenia Smits schwächt die Abwehr und den Angriff schon sehr.“
Groener ist dennoch positiv gestimmt, will am Wochenende 9./10. Dezember nach Dänemark reisen, um sich vor Ort in Herning und Frederikshavn live die Spiele der Hauptrunde anzuschauen. Soll heißen. Groener geht davon aus, dass sowohl Deutschland als auch Japan in der Gruppe F weiterkommen. Polen und der Iran komplettieren die Gruppe.
Niederlande in ihrer Gruppe Favoritinnen
Für die deutsche Nationalmannschaft, die ihre Partien im dänischen Herning absolvieren wird, sind Torhüterin Sarah Wachter und Lisa Antl nominiert. Kreisläuferin Antl bestreitet bereits ihr drittes Turnier, für Wachter ist es eine Premiere. „Lisa und Sarah haben ihre Sache gegen Schweden ordentlich gemacht. Und dass Sarah ein großes Talent ist, wissen wir ja. Sie setzt ihren Weg konsequent fort“, so der Kommentar von Groener. Nach der Niederlage gegen Schweden wurde besonders Sarah Wachter gelobt, die über 60 Minuten auf der Platte stand und ersten Durchgang acht Würfe parierte.

In der Gruppe H sind die Niederlande mit Tess Lieder der Favorit. Die Mannschaft trifft im norddänischen Frederikshavn auf Tschechien, Argentinien und die Republik Kongo. Höchst interessant dabei die Konstellation im Tor der Niederländerinnen. Dort trifft Tess Lieder auf die Ex-Borussinnen Yara ten Holte und Rinka Duijndam. Auch Spanien um Carmen Campos gilt als Gruppenfavorit. Ebenfalls in Frederikshavn heißen die Gegner in der Gruppe G Brasilien, Ukraine und Kasachstan.
Wer das Turnier in Deutschland verfolgen möchte, der ist auf einen Bezahl-Stream angewiesen. Sportdeutschland.TV hat sich die Rechte gesichert. Im Free-TV wird die Endrunde nicht live zu sehen sein. Eurosport sendet Zusammenfassungen.