So leicht kann Henk Groener offensichtlich nichts aus der Ruhe bringen. Selbst die zwei anstehenden Top-Spiele am heutigen Mittwoch in Blomberg und eine Woche später in Dortmund gegen den Thüringer HC sowie dem ersten Gruppenspiel am Sonntag in der Europa League gegen Molde Elite nicht. Von einer vorentscheidenden Woche in der Liga will der Coach der Handballerinnen des BVB nichts wissen. "Wir konzentrieren uns jetzt auf die Partie in Blomberg, danach schauen wir weiter", so der ehemalige Trainer der niederländischen und deutschen Frauen-Nationalmannschaft.
Groener spricht von einer wichtigen Phase, sagte aber auch, dass jedes Spiel wichtig sei. Andererseits ist auch klar, dass die kommenden Spiel wegweisend sind. Will der BVB den Kontakt zur Spitzengruppe - und besonders zum Tabellenzweiten aus Thürigen - nicht verlieren, ist ein Sieg in Blomberg natürlich Pflicht. Was nicht unbedingt selbstverständlich ist. Bislang trafen der BVB und Blomberg 19 Mal aufeinander, elfmal verließ der BVB das Parkett als Sieger.
„Ich erwarte in Blomberg ein spannendes Spiel zweier Mannschaft, die sich gegenseitig das Leben schwer machen werden. Im Pokal haben wir diese Aufgabe ja gut erledigt“, so der Niederländer. Mit 32:26 hatten die Borussinnen die Hürde in Ostwestfalen genommen. Beste Borussin war Kapitänin Alina Grijseels mit elf Treffern.
HSG-Trainer: „Wut im Bauch“
Auf die Tor- und Führungsqualitäten von Alilna Grijseels wird es auch am heutigen Mittwoch ankommen. 69 Mal traf Grijseels bereits in dieser Saison, Spitzenwert in der Liga. Blomberg sieht das Heimspiel als Revanche für die Pokalpleite an. „Das Pokalspiel im November, als wir mit einem personell sehr geschwächten Kader an den Start gingen, ist abgehakt. Dennoch erwarte ich von meiner Mannschaft, dass sie – auch mit einem kleinen Funken Wut im Bauch – den Dortmunderinnen einen großen Kampf liefern wird“, erklärte HSG-Trainer Birkner: Die Basis unseres Spiels wird wieder in der Deckungsarbeit liegen und es wird darum gehen, die Räume so eng wie möglich zu machen. Mit einer hoffentlich erneut vollen Halle im Rücken, wird mein Team um jeden Zentimeter fighten – so viel kann ich bereits versprechen. Dann werden wir sehen, was möglich ist.“
Wir wissen, was uns erwartet“, so Groener, angesprochen auf physisch starken Spielerinnen aus Ostwestfalen. Wie zum Beispiel Marie Michalczik. Die 1,80 große Rückraumspielerin, die in dieser Saison schon 49 Tore warf und als A-Jugendliche für den BVB spielte, in den Griff zu bekommen, wird einer der Schlüssel zum Sieg werden. Wegweisend wird zudem sein, ob der BVB aus einer kompakten Abwehr wieder sein gefährliches und erfolgreiches Tempospiel aufziehen kann.
Personell wird Groener neben der Langzeitverletzten Harma van Kreij wahrscheinlich auf die erkrankte Linkshänderin Sara Garovic verzichten müssen.