Die vergangene Woche war ohne Frage herausfordernd für die Handballerinnen des BVB. Erst das etwas enttäuschende 24:25 in Blomberg, am Mittwochabend dann das umjubelte 31:28 gegen den Tabellenzweiten HSG Bensheim/Auerbach. Beides Spiele, die ungeheuer viel Kraft gekostet haben. Die am heutigen Samstagabend (24. Februar) erneut benötigt wird, im Heimspiel gegen den Tabellen-Zwölften und Abstiegskandidaten HSV Solingen-Gräfrath.
Alicia Stolle vor Comeback
Die erste gute Nachricht aus Sicht der Borussia: Der BVB hat sich mit Haruno
Sasaki auf eine vorzeitige Verlängerung ihres Vertrags bis
2025 geeinigt. Die Rückraumspielerin geht ab Sommer in ihre vierte Spielzeit beim BVB.
Für eine Borussin ist es zudem eine ganz besondere Partie: Alicia Stolle steht vor ihrer Rückkehr auf die Platte. Kaum zu glauben. Nach fast viermonatiger Verletzungspause wegen einer langwierigen, schmerzhaften Knochenprellung, zugezogen am 23. September im Heimspiel gegen Blomberg-Lippe. Danach folgten vier Monate Hoffen und Bangen, Reha- und Arztbesuchen. Unterbrochen nur durch ein paar kurze Einsätze bei den European League-Spielen gegen Braila und in der Bundesliga gegen Neckarsulm und Thüringen.

„Das waren aber nur Tests, um zu schauen, ob es schon wieder geht“, blickt Borussen-Coach Henk Groener zurück. Um es kurz zu machen. Es ging nicht. „Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer“, sagt Alicia Stolle, „aber ich wollte es einfach probieren. Und natürlich wollte ich auch zur danach folgenden WM. Aber die Schmerzen bei Belastung waren einfach zu groß.“
Alles weitere ist bekannt. Statt WM stand für die 27-Jährige eine Mischung aus individuellem Training und Reha an. Lange ohne Fortschritt. Die Flüssigkeit im Knochen ihres rechten Fußes wollte nicht weichen. Am Mittwochabend gegen Bensheim machte sie sich warm, blieb aber auf der Bank.
„Natürlich hat es in den Fingern gejuckt. Zumal wir ja so viele Ausfälle im Rückraum haben. Aber ich muss einfach geduldig bleiben. Ein Comeback gegen Solingen ist sicherlich weitaus sinnvoller als gegen Bensheim“, erklärte die Psychologie-Studentin, die erfolgreich ihre Master-Prüfung abgelegt hat.
Mental sei die Verletzungszeit nicht leicht gewesen, blickt Stolle zurück, die im Sommer vom Champions League-Teilnehmer FTC Budapest nach Dortmund gewechselt war. Jetzt also der zweite Anlauf. Den sie bewusst langsam angehen will. Klar habe sie jeden Tag trainiert, doch an den Wettkampf müsse sich der Körper erstmal wieder gewöhnen. Auf jeden Fall sei sie jetzt schmerzfrei.
BVB-Coach Henk Groener wird das gerne hören. Auch wenn Solingen-Gräfrath unter normalen Umständen ein Gegner der eher leichteren Sorte ist, Groener wird heute erneut auf seine erkrankte Rückraumspielerin Carmen Campos verzichten müssen. „Solingen kann befreit aufspielen, niemand erwartet etwas. Und dass die Mannschaft durchaus gefährlich ist, haben wir ja im Hinspiel erlebt“, warnte Groener vor Leichtsinn.