Die Stadt Ahaus zeigt sich im Vergleich zu anderen Städten in Nordrhein-Westfalen wirtschaftlich in Bestform – das belegen aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamts IT.NRW (Stand: Mai 2024). Im „Kommunalprofil Ahaus“ zeichnen sich ein starker industrieller Kern, eine überdurchschnittliche Beschäftigungslage und solide Einkommen ab.
Damit nimmt die Mittelstadt mit rund 40.000 Einwohnern im Kreis Borken eine besondere Position in der Region ein.
Viele Mittelständler in Ahaus
Mit 76 Betrieben im verarbeitenden Gewerbe – darunter viele Mittelständler mit mehr als 20 Beschäftigten – erwirtschaftete Ahaus im Jahr 2023 einen Umsatz von über 1,15 Milliarden Euro. Besonders bedeutend ist die Herstellung von Metallerzeugnissen, die allein über 1270 Beschäftigte zählt und fast 35 Prozent des Gesamtumsatzes dieses Sektors in Ahaus ausmacht.
Auch die Möbelindustrie hat ein starkes Standbein: Acht Betriebe mit insgesamt 766 Beschäftigten erwirtschafteten hier laut Kommunalprofil einen Umsatz von 135 Millionen Euro.
Ein weiterer Industriezweig mit Gewicht ist die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren. Mit 1085 Beschäftigten in 13 Betrieben ist dieser Bereich nicht nur ein stabiler Arbeitgeber, sondern trägt mit über 150 Millionen Euro Umsatz maßgeblich zur industriellen Wertschöpfung bei.
Verglichen mit dem Landesdurchschnitt Nordrhein-Westfalens ist der Anteil der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe in Ahaus deutlich höher, was auf eine hohe Industriedichte und eine gute Verankerung klassischer Produktionsbetriebe hinweist – ein Indikator für wirtschaftliche Robustheit.
Die positive Bilanz der Wirtschaft schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder: Zum Stichtag 30. Juni 2023 waren 21.615 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in Ahaus tätig. Zum Vergleich: In Ahaus wohnen deutlich weniger berufstätige Personen.
Der sogenannte Pendlersaldo – also die Differenz zwischen Ein- und Auspendlern – beträgt +3.915. Anders gesagt: Es pendeln mehr Menschen zur Arbeit nach Ahaus ein, als Ahauser zur Arbeit in andere Kommunen fahren.
Insbesondere Männer stellen mit 12.306 Beschäftigten die Mehrheit, aber auch die Zahl der weiblichen Beschäftigten ist mit über 9300 beachtlich. Fast 73 Prozent aller Beschäftigten arbeiten in Vollzeit, der Rest in Teilzeit – wobei Teilzeitbeschäftigung mit 53 Prozent besonders bei Frauen verbreitet ist.
Ahaus liegt über dem Schnitt
Dass sich die starke Wirtschaft und die gute Arbeitsmarktlage auszahlen, zeigt ein Blick auf die Einkommensdaten. Im Jahr 2021 betrug das Primäreinkommen je Einwohner in Ahaus 30.772 Euro – deutlich über dem Landesdurchschnitt von 28.817 Euro und auch über dem Durchschnitt für vergleichbare kleine Mittelstädte (29.677 Euro).
Noch aussagekräftiger ist das verfügbare Einkommen, das nach Steuern und Sozialabgaben sowie unter Berücksichtigung von Transfers übrig bleibt: 25.103 Euro pro Kopf standen den Ahauser Haushalten zur Verfügung – auch hier liegt die Stadt klar über dem NRW-Schnitt von 23.812 Euro. Im landesweiten Vergleich aller 396 Gemeinden belegt Ahaus damit Platz 163 – ein solider Rang im oberen Drittel.
Stärke will gepflegt sein
Doch diese wirtschaftliche Stärke will gepflegt sein: Mit Blick auf den steigenden Altersdurchschnitt der Erwerbsbevölkerung und den Fachkräftemangel vieler Branchen wird es für die Stadt entscheidend sein, ihre Attraktivität für junge Familien, Fachkräfte und Investoren weiter auszubauen. Die Basis dafür scheint gelegt – die Zahlen sprechen für sich.
Diesen Artikel haben wir am 22. April 2025 veröffentlicht.