
Sophie, Anni, Nastia und Jarik verkauften auf der Wirtschaftsschau in Ahaus Süßigkeiten für den guten Zweck. © Carina Strauss
Spannende Einsätze und informative Einblicke – so war die Wirtschaftsschau 2022 in Ahaus
Wirtschaftsschau 2022
Strahlender Sonnenschein und ein abwechslungsreiches Angebot lockten am Sonntag zahlreiche Besucher zur Wirtschaftsschau in Ahaus. Für spannende Momente sorgte die Feuerwehr.
Während die einen noch schnell Brötchen für das Sonntagsfrühstück holten, waren die anderen schon unterwegs ins Gewerbegebiet in Ahaus. Die Sonne strahlte vom Himmel, von den vereinzelten Regenschauern des Samstags war nichts mehr geblieben.
Die Organisatoren, Sponsoren und Unternehmer, die in diesem Jahr nach sieben Jahren Pause die Wirtschaftsschau auf die Beine gestellt haben, freute es umso mehr. „Wer kann denn sowas planen“, brachte es eine sichtlich erleichterte Bürgermeisterin Karola Voß bei ihrer Eröffnungsrede auf den Punkt. Es war so etwas wie der offizielle Startschuss zu einem Tag voller interessanter Einblicke in die Welt der Unternehmer in Ahaus.
Nach den Industrietagen 2015, wäre eigentlich 2020 die nächste Wirtschaftsschau gewesen. Aber wie so vielem anderen machte Corona auch hier einen Strich durch die Rechnung.
Wirtschaftsschau in Ahaus mit über 160 Unternehmen
Für viele war das Fahrrad das Mittel der Wahl zur Fortbewegung. Denn die rund 160 Unternehmen präsentierten sich nicht alle auf einem Fleck, sondern verteilt über das komplette Gewerbegebiet.
Während Karola Voß auf der Sparkassen-Event-Bühne die Sponsoren und auch den Bundestagsabgeordneten Jens Spahn begrüßte, trafen schon die ersten Neugierigen im Unternehmerzelt direkt gegenüber ein.

Bürgermeisterin Karola Voß begrüßte am Morgen die Besucher. © Carina Strauss
Ein Stück weiter sorgte Reinhold Büning mit seinen US-Classic-Cars für einen echten Blickfang auf der Ridderstraße. Er freute sich sichtlich, dass die Wirtschaftsschau wieder stattfinden konnte. „So kann die Öffentlichkeit sehen, was Ahaus leistet, was für starke Unternehmen wir haben. Endlich gehen die Tore nach Corona wieder auf.“
Kickertische und Hüpfburgen
Das dieser Tag für die ganze Familie etwas zu bieten hatte, zeigte sich an allen Ecken. Überall luden bunte Hüpfburgen die kleinsten Besucher zum Austoben ein. Bei der Firma Iso-Tech-Kunststoff nutzen Robert Admiral und sein Enkel Woult die Gelegenheit für eine kurze Partie am Kickertisch. Für Woult hatte sich dieser Tag schon doppelt gelohnt, denn einen Fußball hatte er auch schon geschenkt bekommen.

Reinhold Büning war bei der Wirtschaftsschau mit seinen Classic Cars dabei. © Carina Strauss
An der Kreuzung mit dem Rottweg hatten sich die Stadtwerke Ahaus positioniert. Hier gab es spannende Einblicke in die Themen Strom, Gas, Wasserwerk, Glasfaser und was sonst noch zu den Aufgaben der Stadtwerke gehört. Unter anderem hatten Besucher die Chance, einmal das Innere einer Ortsnetzstation zu sehen oder konnten sich erklären lassen, wie die Wasseraufbereitung funktioniert.
Feuerwehrübung wird von echtem Einsatz unterbrochen
Ein Stück weiter am Rottweg hatte die Feuerwehr mit den Haupt- und Ehrenamtlern der Löschzüge Ahaus, Wessum und Wüllen und der Feuer-und Rettungswache Stellung bezogen. Schon von Weitem waren sie am Blaulicht zu erkennen. Neben der Werbung um Mitglieder ging es auch um das Thema Dekontamination, Brandschutzerzieher und das Löschen von Elektrofahrzeugen.
Gegen 13 Uhr sollte außerdem eine Verkehrsunfallübung stattfinden. Doch die Feuerwehr ist eben immer einsatzbereit. Und so es der Zufall wollte gingen gerade als die Übung starten sollte die Pieper der Feuerwehrleute: Ein echter Einsatz rief. Nun wurde es hektisch: Rein in die Einsatzkleidung, runter vom Gelände.

In einer Übung zeigte die Feuerwehr, wie sie Personen aus einem zerstörten Fahrzeug befreit. © Carina Strauss
Ein mögliches Gasleck war der Auslöser. „Es war ein deutlicher Gasgeruch am Falkenweg wahrnehmbar“, erläuterte der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Dirk Honekamp, im Anschluss. „Das Gas entwich einer defekten Campingkartusche.“ Die Kartusche wurde entfernt, Entlüftungsmaßnahmen wurden eingeleitet. Im Einsatz waren der Löschzug Ahaus und die Feuer- und Rettungswache.
Dann wieder Blaulicht und Martinshorn, diesmal aber tatsächlich für die Übung. Eine Person war nach einem Unfall in einem Fahrzeug eingeklemmt, so das Übungsszenario. Die Feuerwehr zeigte, wie das Opfer aus dem Fahrzeug befreit und versorgt wurde.
Candybar sammelt für den guten Zweck
Wer im Anschluss etwas Stärkung brauchte, für den hatte der Themenpark Genussecke an der Von-Braun-Straße einiges zu bieten. Hier hatte auch Elisabeth Olthoff-Watermann zusammen mit Sophie, Anni, Nastia und Jarik mit ihrer Candybar vor den Unternehmensräumen Stellung bezogen. Die Kinder verkauften Süßigkeiten für den guten Zweck. Für Jarik war es etwas ganz Besonderes. „Jarik kommt auch aus der Ukraine und er macht das super“, freute sich Elisabeth Olthoff-Watermann. Sie und ihr Mann und Firmeninhaber Andreas Olthoff begleiteten die Familie von Jarik.

Andrea Zilisch und Auszubildender Oleh Honcharenko in der Lehrwerkstatt des Unternehmens für Sanitär- und Heizungstechnik. Andrea Zilisch freute sich über die Resonanz der Besucher. © Carina Strauss
Egal wohin man am Sonntag schaute, überall sah man zufriedene Gesichter. Auch die Unternehmer zeigten sich zufrieden. „Die Resonanz ist besser als erwartet“, freute sich Andrea Zilisch vom gleichnamigen Unternehmen für Sanitär- und Heizungstechnik. Auf dem Gelände der Firma war eine große Bühne aufgebaut. Hier gab es neben der Musik der Spielmannszüge auch Interviews mit den Auszubildenden, die einen Einblick in ihren Arbeitsalltag gaben. Nebenan in der Lehrwerkstatt konnten sich große und kleine Handwerker auch einmal an kleineren Aufgaben ausprobieren.
E-Scooter fanden viele Abnehmer
An dem Platz wo am Morgen noch E-Scooter in einer langen Reihe für die Besucher zum Leihen parat standen, herrscht zu diesem Zeitpunkt schon gähnende Leere. Viele Besucher, die nicht gerade mit dem Fahrrad gekommen waren, nutzen die Möglichkeit, um besser voranzukommen. Denn zu Fuß war es wohl kaum möglich, alle Ecken und Programmhöhepunkte mitzunehmen.
Wirtschaftsförderin und Mitorganisatorin Katrin Damme zog am Mittag schon ein erstes positives Zwischenfazit: „Ich würde sagen, es läuft prima. Das Wetter spielt super mit, die Besucher sind zufrieden, die Unternehmer sind zufrieden, weil viele Besucher da sind.“
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.