Unwetterwarnung Schlossbiergarten bleibt geschlossen, Feuerwehr ist in Alarmbereitschaft

Schweres Gewitter: Extremer Regen am Donnerstag möglich
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Christian Drebber hat am Donnerstagmittag die Notbremse gezogen: „Das macht ja so keinen Sinn“, sagt der Mitbetreiber des Schlossbiergartens am Telefon. Da hat er sich gerade noch einmal die aktuellen Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes angesehen: Sturmtief Lambert soll am Nachmittag mit Starkregen, Sturm und Gewitter über den Kreis Borken hereinbrechen. Laut Deutschem Wetterdienst könnten zwischen 30 und 60 Litern Regen pro Quadratmeter fallen. Binnen sechs Stunden.

„Für wen sollten wir da öffnen?“, fragt Christian Drebber. Damit könne man nicht planen. Sowohl die Öffnung als auch die Abendveranstaltung „Bingo mit Ingo“ hat er für den Donnerstag abgesagt. „Kann man nichts machen“, sagt er.

Um die Sicherheit des Schlossbiergartens macht er sich indes keine Gedanken: Die Bühne sei mit insgesamt 20 Tonnen Ballast abgesichert, Pagoden und Schirme sollen noch am Nachmittag weiter abgesichert werden. Tische und Bänke seien mit dem Boden verschraubt. Auch die Starkstromverbindungen sollen zur Sicherheit noch getrennt werden. „Damit da auch nichts passiert“, erklärt er.

Und falls dann doch ein einzelner Bauzaun umstürzen sollte, sei das eben so.

Auch die Feuerwehr Ahaus sieht sich für alle Eventualitäten gerüstet. „Wir sind immer vorbereitet“, sagt Dirk Honekamp, Leiter der Feuer- und Rettungswache auf Nachfrage unserer Redaktion und muss lachen.

Im Ernst: Natürlich beobachte auch die Feuerwehr die aktuellen Wettermodelle. „Wir verfolgen die Luftbewegungen“, macht er deutlich. Davon versuche die Feuerwehr abzuleiten, wie sich das angekündigte Unwetter vor Ort entwickle. „Im Moment sieht es ja so aus, dass Regen und Sturm im Nordkreis nicht ganz so heftig werden wie weiter südlich“, sagt er am frühen Nachmittag. Aber natürlich sei das nur eine Momentaufnahme, die schnell überholt sein könne.

Wassersprenger im Schlossgarten
Im Schlossgarten bewässert der Bauhof am Donnerstagnachmittag noch die Beete. Wenige Stunden später soll ein Starkregengebiet über die Stadt ziehen. © Stephan Rape

Da geht er noch nicht von einem erhöhten Einsatzaufkommen für die Feuerwehr in Ahaus und den Ortsteilen aus. Auch das könne sich aber natürlich jederzeit ändern. Darauf sieht er die Löschzüge gut vorbereitet.

Im Ernstfall gehe es ja darum, eine Flut von Einsätzen schnell und geordnet abzuarbeiten. Beispielsweise vollgelaufene Keller oder umgestürzte Bäume. Das System der Feuerwehr in Ahaus habe sich da bei vergangenen Lagen bewährt. Entsprechende vorbereitete Abläufe seien auch jetzt schon in Kraft gesetzt.

Starkregen und Gewitter drohen am Donnerstag (22. Juni) für Ahaus und Umgebung. Demnach ziehen mit Sturmtief Lambert ab Donnerstagmittag von Südwesten her gebietsweise schauerartig verstärkte und mitunter gewittrig durchsetzte Starkregenfälle auf.

Mehrstündiger Starkregen möglich

Laut Warnung des Deutschen Wetterdienstes sind örtlich zwischen 30 und 60 Litern Regen pro Quadratmeter, Sturmböen, Gewitter und Hagel möglich. Wo genau es zu den Niederschlägen oder Gewittern kommt, ist aktuell noch nicht näher einzugrenzen. Erst in der zweiten Nachthälfte zum Freitag nimmt die Unwettergefahr von Westen her langsam ab, heißt es vom Deutschen Wetterdienst.

Polizei warnt vor rutschigen Straßen

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Auch die Polizei im Kreis Borken bereitet sich auf den Starkregen vor und beobachtet die Entwicklung der Wetterlage ganz genau. Wie Thorsten Ohm von der Pressestelle der Polizei erklärt, bitten die Beamten alle Verkehrsteilnehmer eindringlich um besonders vorsichtige Fahrweise.

Nicht nur wegen möglicher Überflutungen: „Nach der langen Trockenheit können die Straßen beim einsetzenden Regen extrem rutschig werden“, betont Thorsten Ohm.