Fast jeder hat den einen Bekannten, der für seine schönen Antiquitäten und ausgefallene Kleider bewundert wird, die er bei einer erfolgreichen Schnäppchenjagd während des letzten Flohmarkt-Besuches erstanden hat. Meist folgt auf die Geschichte ein stolzes Grinsen und ein bisschen Neid der Bewunderer. Denn wer ein Schnäppchen auf dem Flohmarkt macht, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit glücklicher Besitzer eines Einzelstücks mit Charme.

So ein Einzelstück mit Charme möchte Jonathan Sebastian auch beim Alstätter Brunnenfest mit Flohmarkt und verkaufsoffenen Sonntag am Sonntag (29.9.) an den Mann bzw. an die Frau bringen. „Noch gehört er meiner Mutter“, erzählt der Alstätter schmunzeln. Aber genauso wie seine drei ??? Kids -Bücher und CDs müsste diese nun endlich weg. „Ich räume auf. Alles muss raus“, meint er.

Das meinen auch die beiden Jugendlichen Noel (14) und Hailey (12). Zum ersten Mal stehen sich auf dem Kirchplatz in Alstätte und versuchen seit 12 Uhr ihre alten Kinderspielsachen zu verkaufen. Spiele, Schuhe, Figuren und einen Helm haben sie unter anderem im Angebot. Bekommen haben sie diese unter anderem von ihren Patentanten, die sie heute genauso wie ihr Vater beim Verkauf unterstützen.
Die Einnahmen dürfen sie aber natürlich komplett behalten. „Ich investiere die dann in Angelsachen und Computerspiele“, erklärt Noel. Seine jüngere Schwester möchte sich davon Bücher kaufen. Sie sei halt eine Leseratte, meint der Rest der Familie.

Nicht für sich selbst, sondern für den guten Zweck backen die Alstätterinnen Stephanie Olbring, Denise Gerwing, Dagmar Rundmund-Banken und Ruth Tenhundfeld Waffeln beim Brunnenfest.
Wie schon seit Jahren geht der Erlös aus dem Verkauf der Mitglieder des Eine-Welt-Kreises Alstätte an den Augenarzt Dr. Willi Uganda. „Der Kontakt ist über eine ehemalige Alstätterin zustande gekommen“, erzählt Dagmar Rundmund-Banken, um sich dann umzudrehen und auf zwei Personen am Ende des Kirchplatzes zu zeigen. Dahinten sei das Ehepaar Adima im Übrigen. „Ich hole sie mal schnell rüber“, sagt sie und holt sie zum Waffeln essen heran. „Der Kontakt besteht seit 1997“, meint Elisabeth Adima. Seitdem gebe es immer wieder Geldspenden, mit denen ihr Mann im Länderdreieck Uganda, Sudan und Kongo Augenoperationen (Grauer Star) sowie Medikamente finanziere. „Eine gute Sache“, mit der Augenarzt.

Als gute Sache empfingen Anika Asbeck und Verena Feldkamp vom Geschäft „Kiek äs an“ den verkaufsoffenen Sonntag, der gleichzeitig zum Brunnenfest stattfindet. Und so strahlen sie beidem mit der Sonne um die Wette und freuen sich über jeden Besucher, der ihren Laden betritt.