
Der eindringliche Appell von Bürgermeisterin Karola Voss verhallte: Hans-Georg Althoff wird Ende Januar 2023 in den Ruhestand gehen. Seine Stelle wird jedoch nicht gestrichen. Auf der allerletzten Rille haben CDU und Grüne sich noch umentschieden. © Stephan Rape
Wäre einfacher gewesen: CDU und Grüne wollen Hans-Georg Althoff nicht mehr
Meinung
Der Verwaltungsvorstand bleibt, wie er ist. Zumindest, was die Stellen angeht. Die Diskussion um Hans-Georg Althoff hätte einfacher laufen können, findet unser Autor.
Großartig, wenn Politik mit Weitsicht betrieben wird. Großartig, wenn nach langer Vorrede, vielen Gesprächen, noch mehr Hin und Her noch am Morgen der Ratssitzung an einem neuen Antrag geschraubt wird, weil doch noch ein paar Dinge aufgefallen sind:
Zum Beispiel, dass das Ende der Amtszeit von Werner Leuker (2024), eine – zumindest theoretisch denkbare – Abwahl oder Nicht-Kandidatur von Bürgermeisterin Karola Voß bei der Kommunalwahl (2025) und der Übergang von Hans-Georg Althoff in den Ruhestand (2026) binnen dreier Jahre hintereinander lägen. Das Ende der Amtszeit von Hans-Georg Althoff (2023), das Ende der Amtszeit von Werner Leuker (2024) und die Kommunalwahl (2025) übrigens auch. Aber das ist etwas anderes.
Oder dass neun Monate etwas knapp kalkuliert sein könnten, um zumindest den Verwaltungsvorstand umzustrukturieren.
Oder dass die Arbeit, die in der Verwaltung aktuell schon liegen bleibt, mit weniger Köpfen wohl kaum schneller erledigt wird.
Oder dass es ja eigentlich nie um Geld ging – auch wenn das am Anfang genauso argumentiert wurde.
Nicht-Wahl ist legitim, dann soll man‘s aber einfach sagen
Über Hans-Georg Althoff mag man denken, was man will. Ihn nicht mehr wählen zu wollen, ist legitim. Über die Gründe mag man streiten, aber legitim ist es. Das hätten die Fraktionen ja auch ganz einfach öffentlich sagen können.
So wurde es ein Hin und Her aus fadenscheinigen Hilfsargumentationen, die alle recht krachend in sich zusammengefallen sind.
Der Sinn, nicht so lange wie möglich von Hans-Georg Althoffs Erfahrung, Netzwerk und Fachwissen zu profitieren, mag ich zwar immer noch nicht klar erkennen, aber ich nehme einfach mal hin, dass es zum Besten der Stadt sein sollte. Denn das Wohl und die Entwicklung der Stadt haben die Ratsmitglieder ja im Auge. Zumindest „die meisten“, wie Bürgermeisterin Karola Voß es formulierte.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
