Ein Zelt mit der Kasse als Eingang, ein Areal aus mobilen Zaunelementen, hübsch aufgereiht bunte Kinderräder, recht neue und schon betagte Damen- und Herren-Räder, manche elektrisch - die Herren der Kolpingsfamilie Ahaus haben am Samstagmorgen auf dem Rathausplatz ihre Fahrradbörse aufgebaut.
Bis 10 Uhr an diesem Tag konnten Besitzer Fahrräder und Zubehör dort abgeben. Gut 75 Teile sind zusammenkommen, meist Holland- oder City-Räder. „Wir haben schon einmal viel mehr bekommen“, sagt Heinz Früchting, zweiter Vorsitzender der Kolpingsfamilie Ahaus. Die örtlichen Fahrradhändler hätten diesmal keine gebrauchten Räder beisteuern können. Der Gebrauchtmarkt ist abgegrast.
Teilerlös für Erdbebenopfer
Die Besitzer entscheiden über den Preis bis zu einer Obergrenze von rund 500 Euro, weil die Fahrradbörse keine Garantien übernehmen kann. Die Männer stellen allerdings Sättel ein oder pumpen Reifen auf, wenn Kunden eine Probefahrt wünschen. Vom Preis gehen 15 Prozent an die Kolpingsfamilie, die das Geld aufstockt und an die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien weitergibt.
Gegen 12 Uhr ist auf dem Rathausplatz schon mehr als die Hälfte der Räder verkauft. Das meiste wird immer direkt am Anfang ab 10 Uhr verkauft, berichtet Heinz Früchting aus mehr als 20-jähriger Erfahrung. Auch diesmal wartete da schon eine Schlange erwartungsvoller Interessierter.