Jan Elpers deutet über eine Wiese. „Da hinten werden die Maschinen stehen, hier die Kinderspielsachen, dort auf dem Hof der Bierwagen und in die Maschinenhalle kommt das Essen.“ Er freut sich. Ist gleichermaßen gespannt, ob alles klappt. Noch wenige Tage bis zum vierten Hoffest beim Hof Elpers in Wessum. Ein Event, zu dem viele Besucher erwartet werden.
„Das alles hat in kurzer Zeit große Kreise gezogen“, sagt Jan Elpers mit einem Schmunzeln. Das erste Hoffest liegt bereits sieben Jahre zurück. Die Inspiration habe sich der 26-Jährige aus einem Betrieb während seiner Ausbildung geholt. „Wir haben damals mit ein paar Hundert Leuten gerechnet“, erinnert sich der Agrarbetriebswirt. Stattdessen überzeugten sich knapp 2500 Besucher vom damals neuen Hühnermobil.

„Seitdem sind wir von Jahr zu Jahr ein bisschen gewachsen.“ Auch in diesem Jahr stellt sich Familie Elpers breiter als beim letzten Hoffest auf. „In diesem Jahr haben wir zusätzlich ein Kinderkarussell, eine Rollbahn für die Kinder und eine Cocktailbar.“
Rund ums Hoffest bei Elpers
Auch am Sonntag (22. September) von 11 bis 18 Uhr werden wieder zahlreiche Besucher den Hof Elpers (Averesch 30 in Ahaus) aufsuchen. Ein Highlight: Der Hobbyhandwerkmarkt mit unterschiedlichen Ausstellern und das Landfrauencafé mit etwa 50 verschiedenen Kuchen. Hüpfburg, Kettcar, Kinderkarussell und Rollbahn sorgen für Bespaßung. Neue Landtechnik und Oldtimer garantieren Staunen.
Außerdem: Einblicke in den Hofladen. „Wir sind seit Monaten am Vorbereiten“, sagt Jan Elpers etwas erschöpft, aber noch immer motiviert. Er scheint einen Hang zum Eventmanagement zu haben. Um die 40 Helferlein aus Freunden und Familie sind am großen Tag involviert. „Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen“, hofft Mutter Sabine Elpers. Die Maschinenhalle und ein großes Zelt rund um den Bierwagen sollen im schlimmsten Fall helfen.
Alle zwei Jahre veranstaltet Familie Elpers das Hoffest – solange keine Pandemie dazwischengrätscht. Alle zwei Jahre, denn es soll ein Highlight bleiben, wie Jan Elpers findet. Ausschlaggebend für all den Aufwand: Präsenz. „Unser Hof liegt nicht an der Hauptstraße“, so Sabine Elpers. Deswegen müsse man anders auf sich aufmerksam machen. Lösung: Hoffest.
Fokus auf Direktvermarktung
Der „Natürlich Hof Elpers“ setzt auf Regionalität. Im Hofladen und auch in „Emmas Automatenstube“ in Wessum. Eier, Nudeln, Wurst, Kartoffeln, Hanfsenf, Pesto, Marmelade, Honig. Der Hofladen bietet eine breite Palette, Produkte teils aus eigener Produktion. Aber alle aus der Region. Auch, um die Landwirtschaft zu unterstützen.
Weil sich die Landwirtschaft in ständigem Wandel befinde, setzt der Wessumer auf Direktvermarktung. Stichwort: Kunden binden. Und wie? „Wir wissen, wo alle Produkte herkommen“, ergänzt Sabine Elpers. In den meisten Fällen direkt vom Landwirt.
„Wir verkaufen nicht nur das Lebensmittel. Es geht auch um ein Einkaufserlebnis“, betont Jan Elpers. Durch das Hühnermobil, die Hofhunde zum Streicheln, Maschinen zum Angucken und besonders wichtig: Interaktion. „Die Kunden können uns fragen. Sie können auch kritische Fragen stellen.“ Und bekommen auch Antworten.
Pandemie und Kaufverhalten
Seit der Corona-Pandemie kann Familie Elpers einen deutlichen Kundenzuwachs vermerken, was die Nachfrage im Hofladen angeht. „Die Menschen beschäftigen sich mehr mit dem Thema Gesundheit und gesunde Ernährung“, vermutet Jan Elpers.
Neben dem Hofladen steht auch eine Hütte mit Automaten. Die bieten Getränke, Eis und Süßigkeiten. Über den Hof verteilt auch zahlreiche Sitzmöglichkeiten – seit neustem auch ein Besucher-WC.
Über Jahre hat sich der Hofladen entwickelt, ist gewachsen. Der 26-Jährige träumt davon, zu vergrößern. „Aber das braucht Zeit. Es wächst.“ Fakt ist: In diesem Hofladen gibt es deutlich mehr als Kartoffeln und Eier.
