Viele Hofladen-Einbrüche Kripo strebt Veröffentlichung der Täter-Bilder an

Hofladen-Einbrüche: Kripo strebt Veröffentlichung der Täter-Bilder an
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Die Liste der betroffenen Landwirte in der Region ist lang, Ärger und Sachschaden hoch und die Beute in Relation gering: Immer und immer wieder gab es in den zurückliegenden Wochen und Monaten Einbrüche in Hofläden und/oder Aufbrüche von Verkaufsautomaten. Das „Werk“ eines Täters?

Schöppingen, Vreden, Südlohn, Alstätte, Epe oder Heiden – die Liste könnte noch fast beliebig fortgeführt werden. Auch über die Grenzen des Kreises Borken hinaus. Auffällig: Viele der Taten ereigneten sich mit nur kurzen Abständen im März und April 2024.

Ein aufgebrochener Verkaufsautomat
Der Schaden an den Automaten durch die Aufbrüche steht in keiner Relation zur Beute. © Till Goerke

Ein Serientäter?

Schnell machte die Runde, es könnte ein und derselbe Täter sein. Allein die Videoaufzeichnungen nach dem Doppeleinbruch bei der Milchtankstelle Brinkmann in der Schöppinger Bauerschaft Ramsberg – die Redaktion hat die Aufzeichnungen eingesehen – legen diesen Verdacht nahe.

Kleidung, Statur und Augenpartie des Täters waren auffallend ähnlich. Landwirt Florian Brinkmann berichtet der Redaktion zudem, dass er auch Aufzeichnungen anderer betroffener Landwirte gesehen habe und auch dort das Erscheinungsbild und die Kleidung identisch gewesen sei.

Die Videoaufzeichnungen hat Florian Brinkmann den Ermittlern natürlich zur Verfügung gestellt. Das bestätigt auch die Polizei auf Nachfrage. Es gehöre im „Rahmen der Tatortarbeit“ dazu, vorhandene Lichtbilder bzw. Videoaufnahmen zu sichten und auch zu sichern.

Und: Dabei werde auch regelmäßig geprüft, ob eine Öffentlichkeitsfahndung in Betracht kommt oder nicht. Das scheint bei der Hofladen-Einbruchserie der Fall zu sein. Denn auf Nachfrage teilt die Kripo mit, dass „eine zeitnahe Veröffentlichung der Aufnahmen“ angestrebt werde.

Mithilfe der Bevölkerung

Dafür bedarf es eines Antrages bei der Staatsanwaltschaft, ein Richter muss diesen dann absegnen. Mit der Öffentlichkeitsfahndung setzen die Ermittlungsbehörden auf die Mithilfe der Bevölkerung. Im Fall der Automatenaufbruch-Serie also auf Hinweise zur Person, die auf den dann veröffentlichten Bilder zu sehen sein würde.

Gehen denn die Ermittler davon aus, dass es das „Werk“ eines Täters ist? Die Kripo teilt dazu mit, dass sich die bisherigen Taten „über den gesamten Zuständigkeitsbereich des Kriminalkommissariat Ahaus“ verteilen. Und: Beim Vergleich der vorhandenen Aufnahmen/Bilder sei „nicht selten davon auszugehen“, dass „ein und derselbe Täter“ für mehrere Taten in Betracht komme.

Erhöhte Präsenz

Dass die Ermittler nichts unversucht lassen, die Taten aufzuklären, belegt nicht nur die angestrebte Öffentlichkeitsfahndung. Alle Ermittlungsmöglichkeiten würden „konsequent ausgeschöpft“. Was im Detail dazugehört, kommuniziert die Kripo aus ermittlungstaktischen Gründen natürlich nicht.

Dass damit aber auch eine erhöhte Präsenz einhergeht, liegt nahe. Polizei-Sprecher Thorsten Ohm sagte dazu der Redaktion: „Wenn wir Schwerpunkte erkennen, richten wir uns darauf ein.“ Landwirt Florian Brinkmann hat bereits erfreut erhöhte Polizeipräsenz in der Nähe seines Hofes registriert.

Die Frage, ob die Ermittler von einem Täter mit örtlichen Bezügen ausgehen oder aber vermuten, dass dieser von weiter weg zur Tatausführung in den Kreis Borken kommt, kann die Kripo „explizit so nicht beantworten“. Generell seien „bislang örtliche und auch überörtliche Täter festgestellt“ worden.