
© Stephan Rape
Viel zu dünne Eisdecken: Wintersportler und Retter in Gefahr
Gefrorene Gewässer
Durch den Frost haben sich auf etlichen Gewässern schon die Eisdecken geschlossen. Beispielsweise im Ahauser Schlossgarten. Die DLRG warnt eindringlich davor, sie jetzt schon zu betreten.
Die Temperaturen bleiben im Keller. Auch in den kommenden Tagen sollen sie stabil unter dem Gefrierpunkt liegen. Etliche Gewässer sind schon jetzt von einer Eisschicht überzogen. Doch der erste Eindruck trügt: Auch wenn die Eisdecke geschlossen erscheint - um sie zu betreten, ist sie noch viel zu dünn.
Die Ahauser Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) warnt daher eindringlich davor, jetzt schon Eisflächen zu betreten. Ganz gleich auf welchem Gewässer.
DLRG-Vorsitzender warnt eindringlich vor zu dünnem Eis
Wie Andreas Kemper, der erste Vorsitzende der Ortsgruppe Ahaus, betont, müsste die Eisdecke flächendeckend mehrere Zentimeter dick sein. Und dafür brauche es mehr als nur ein paar Tage mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. „Man täuscht sich schnell über die Eisdicke“, sagt er. Gerade am Ufer könne beispielsweise Bewuchs das Eis zusätzlich schwächen. Aber auch mitten im Gewässer kann das Eis noch gefährlich dünn sein.
„Und wenn das Eis dann knackt oder man sogar eingebrochen ist, wird der Weg zurück ans Ufer schnell dreimal so lang wie gedacht“, warnt er. Dabei sei es ganz egal welches Gewässer man in Ahaus betrachte – ob nun die Schlossgräfte oder beispielsweise den Schweinesee in Wüllen. So lange eine Fläche nicht ausdrücklich zum Schlittschuhlaufen freigegeben werde, dürfe sie nicht betreten werden. „Und die Gewässer sind alle noch nicht durchgefroren“, fügt er hinzu.
Bisher noch keine Eisunfälle in Ahaus und Umgebung
Zum Glück habe es bisher noch keine Eisunfälle in Ahaus und Umgebung gegeben. Weder in diesem Jahr noch in der Vergangenheit. „Ich kann mich zumindest an keine erinnern“, sagt er.

Auch der Schweinesee in Wüllen ist zugefroren. Tragfähig ist die Eisdecke aber noch lange nicht. Die DLRG-Ortsgruppe Ahaus warnt davor, Eisflächen zu betreten. © Stephan Rape
Auch bei den Wachdiensten, die die DLRG Ahaus auch im Winter schon am Gronauer Dreiländersee geleistet hat, sei bisher noch nie etwas passiert. Natürlich hofft er, dass das auch so bleibt und die Menschen sich der Gefahr bewusst sind.
Auch Retter begeben sich in Gefahr, wenn sie helfen wollen
Dabei begeben sich nicht nur leichtsinnige Eissportler in Gefahr: Auch Retter, die einem Eingebrochenen helfen wollen, riskieren ihr Leben. „Wer jemandem helfen will, der ins Eis eingebrochen ist, muss unbedingt vom Ufer aus gesichert werden“, sagt der DLRG-Vorsitzende. Etwa durch einen Helfer mit einer langen Leine, der sicher am Ufer steht. „Damit der Retter im Zweifel selbst zurück ans Ufer gerettet werden kann“, macht er weiter deutlich. Das würden beispielsweise die DLRG-Rettungsschwimmer so lernen.
Deswegen mahnt er dazu, im Zweifel lieber zu vorsichtig zu sein und einen großen Bogen um die Eisflächen zu machen. „So verlockend es auch sein mag“, sagt er.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
