Personalnot am Beckenrand. Der VfL Ahaus braucht dringend ehrenamtliche Schwimmtrainer und Rettungsschwimmer. Schon lange kämpfe die Schwimmabteilung mit Trainermangel. Bisher habe sich das aber immer noch irgendwie regeln lassen. Mit drei Trainern und einigen Gruppenhelfern habe das Training weiter stattfinden können. „Zum Jahresende fällt jetzt eine weitere Trainerin weg“, sagt die Abteilungsleiterin Sonja Wältermann. Damit sei dann auch der Trainingsbetrieb unmöglich.
„Wir haben immer rund 50 Kinder auf fünf Bahnen“, sagt sie. Da könne sie schlicht nicht verantworten, mit so wenig Personal am Beckenrand zu stehen. „Da kann man ja gar nicht alle im Blick behalten“, erklärt sie. Und das sei ja nur der Punkt zur Sicherheit. Von qualifiziertem Training sei da ja noch gar keine Rede. Auch dafür braucht die Abteilung dringend mehr Personal.

Ein Problem liegt in der Struktur der Abteilung: „Wir bieten Schwimmtraining für Kinder oder Jugendliche bis 12 oder 13 Jahre an. Deswegen fällt es uns sehr schwer, aus der eigenen Jugend Trainer zu gewinnen“, sagt sie. Ein anderes sei die frühe Uhrzeit: 15.30 bis 17.15 Uhr sei für mögliche Ehrenamtliche natürlich nicht der attraktivste Zeitraum. Gerade für Berufstätige sei ein Engagement so schwierig. Das machen auch der VfL-Vorsitzende Frank Schaten und Marcel Miedecke , Leiter der VfL-Geschäftstelle, deutlich.
Besonders ärgerlich ist für den VfL, dass die Abteilung eigentlich enormes Wachstumspotenzial hätte: Über 60 Kinder befinden sich eigentlich ständig auf der Warteliste. Doch ohne weitere Ehrenamtliche ist es natürlich nicht möglich, das Angebot auszuweiten.
VfL sucht Schwimmprofis
Wen der VfL sucht? „Na, im besten Fall jemanden, der Erfahrung im Schwimmsport als Trainer hat“, sagt Sonja Wältermann. Mindestens aber jemanden, der das Rettungsschwimmabzeichen-Silber oder zumindest die kleine Rettungsfähigkeit für das eigene Bad hat. Auch volljährig sollte der Bewerber sein – sonst könne derjenige ja nicht die Verantwortung für das Training im Wasser übernehmen. Kein ganz einfacher Anforderungskatalog.
Kooperationen mit anderen Vereinen habe die Abteilung bereits abgefragt. Ohne positive Resonanz.
Abteilung müsste schließen
Die Alternative, wenn sich niemand meldet? Ein radikaler Schnitt: „Dann müssen wir die Abteilung in ihrer jetzigen Form schließen“, sagt Sonja Wältermann. Dann könne der VfL keine Kinder mehr im Becken ausbilden.
Das würde auch für die DLRG Ahaus ein Problem darstellen. „Wir sind an der Kapazitätsgrenze“, sagt deren Pressesprecherin Sarah Sievers. Alle Kurse seien rappelvoll, die Warteliste entsprechend lang. Eine Ausweitung der Kurse gehe nicht mehr. Es gebe ja nur das eine Schwimmbad. Da seien schlicht keine weiteren Schwimmzeiten für Kurse möglich.
Was Trainer angehe, stehe die Ortsgruppe gut da. „Wir freuen uns natürlich auch über neue Ehrenamtliche“, sagt sie. Die aktuellen Angebote bekomme die DLRG aber gut abgedeckt. 15 bis 20 Ehrenamtliche würden immer am Beckenrand stehen. Zwar könnten nicht alle die Prüfungen abnehmen, aber die Ausbildung als Rettungsschwimmer hätten alle. Auch sie sieht aber das Problem mit der Uhrzeit: „Unsere frühesten Kurse beginnen um 16.30 Uhr“, sagt sie. Und da sei die Personaldecke auch am Dünnsten.
„Wir hoffen darauf, dass es der VfL irgendwie hinbekommt“, sagt Sarah Sievers.
Die Schließung der Abteilung wäre für alle die schlechteste Variante. Vor allem für die Schwimmfähigkeit der Kinder. Denn so viel ist klar: „Wir könnten so viele Kinder nicht aufnehmen“, sagt sie.
Ansprechpartner beim VfL
- Interessierte können sich direkt an die Abteilungsleiterin wenden: Sonja Wältermann, Tel. (02561) 866384; E-Mail: s-waeltermann@gmx.de
- Alternativ steht auch die VfL-Geschäftsstelle zur Verfügung: Tel. (02561) 987330; E-Mail: info@vflahaus.de