Vermisstenfahndung in Ahaus Zwischen Schutz der Privatsphäre und öffentlicher Suche

Vermisstenfahndung in Ahaus: Zwischen Schutz der Privatsphäre und öffentlicher Suche
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Am Mittwochmorgen gab es gute Nachrichten: Das 13-jährige Mädchen, das seit Samstag vermisst wurde, wurde wohlbehalten angetroffen, wie Dietmar Brüning von der Pressestelle der Polizei im Kreis Borken bestätigte.

Bereits in den Tagen zuvor hatte es erste Spuren gegeben, die die Polizei jedoch zunächst nicht veröffentlichte, um den Erfolg der Suche nicht zu gefährden. Es gab jedoch zu keiner Zeit Hinweise auf ein Verbrechen.

Große Aufmerksamkeit in Sozialen Medien

Nachdem die vermisste 13-Jährige wohlbehalten aufgefunden wurde, hat die Polizei die Fahndung zurückgenommen. Es wird darum gebeten, Fotos und Daten des Mädchens nicht weiterzuverbreiten.

Die öffentliche Fahndung nach der 13-Jährigen aus Ahaus fand auch in den Sozialen Medien breite Aufmerksamkeit. Doch wie geht die Polizei bei vermissten Kindern eigentlich vor?

„Wenn es sich um ein vermisstes Kind handelt, wird sofort mit der Fahndung begonnen“, erklärt Polizeisprecherin Annette Achenbach von der Kreispolizeibehörde in Recklinghausen. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig bedeuten, dass sofort mit einem Bild des vermissten Kindes öffentlich gefahndet wird.

Es werden individuelle Entscheidungen getroffen, die auf Gesprächen mit den Eltern und weiteren relevanten Personen basieren. Dabei werden mögliche Stressfaktoren wie Probleme in der Schule oder innerhalb der Familie berücksichtigt, und bekannte Aufenthaltsorte sowie Freunde und Verwandte des Kindes werden überprüft.

Warum wird nicht sofort mit einem Bild gefahndet?

Die Zurückhaltung bei der Veröffentlichung von Bildern soll verhindern, dass den vermissten Kindern nachträglich ein Stigma aufgedrückt wird. Zudem birgt die Verbreitung von Bildern im Internet das Risiko, dass sie dauerhaft im Netz kursieren und von Unbekannten missbraucht werden können.

Die Entscheidung, ob mit einem Bild nach einem vermissten Kind gefahndet wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sie wird getroffen, wenn Hinweise auf Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegen, jedoch nicht grundsätzlich in jedem Fall.

Die sozialen Medien spielen bei der Suche nach vermissten Personen eine ambivalente Rolle. Während sie oft hilfreiche Hinweise liefern können, neigen Nutzer auch zu Spekulationen und Vorverurteilungen.

Es ist wichtig, die Privatsphäre der Betroffenen zu respektieren und sich bewusst zu machen, dass auch Kinder und Jugendliche in den sozialen Medien präsent sind und von den dortigen Diskussionen beeinflusst werden können.

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