Aufmerksam hören Paul und David zu. Zwischendurch heben die beiden die Hand. Sie haben Fragen. Genau das ist am Alexander-Hegius-Gymnasium in Ahaus gewünscht. Besonders am Dienstagnachmittag (21.3.). Diesmal sind es nicht die Lehrerinnen und Lehrer, die Wissen vermitteln. Meist sind es Professoren und Doktoren, die an Fachhochschulen und Universitäten lehren. Rund 20 verschiedene Themen stellen sie während des 11. Universitätstages in Ahaus vor.
Oberbegriff der Veranstaltung: Kooperation - in verschiedenen Bereichen. Zum Beispiel bei sozialen Netzwerken. Dafür interessieren sich Paul und David. Die beiden Schüler aus der Einführungsphase lauschen dem Vortrag von Professorin Inga Rauch mit dem Titel: „Erzwungene Kooperation? Mitwirkungspflichten sozialer Netzwerke!“
Wann müssen soziale Medien Beiträge löschen?
Rauch arbeitet an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Sie hält Vorträge und Seminare zu Verwaltungsinformatik. Das, was für viele theoretisch und langweilig klingt, erklärt sie den gut 20 Schülerinnen und Schülern anhand eines praktischen und leider fast alltäglichen Beispiels: Beleidigungen und Hassnachrichten bei Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok. Dann seien die sozialen Netzwerke unter anderem dazu verpflichtet, Beiträge zu sperren oder zu löschen, so die Dozentin.

Für viele der Jugendlichen im Raum scheint das Thema nicht neu zu sein. David erzählt: „Ich hatte schon einige Grundinformationen durch meinen Vater.“ Dieser habe viel mit IT und Datenschutz zu tun, führt David weiter aus. Ob er sich nach dem Abitur ebenfalls im Studium mit Digitalisierung und sozialen Netzwerken beschäftigen möchte? „Nein“, entgegnet der 16-Jährige. Für ihn stehe der Fahrplan fest. Ein Sportstudium auf Lehramt strebe er an. Allerdings sei auch dabei die Digitalisierung ein wichtiges Themenfeld. Der Schüler nutzt den Universitätstag also, um trotz seines Zukunftsplans Neues kennenzulernen.
Paul sieht das ähnlich. Für den Umgang mit Schülerinnen und Schülern sei es als Lehrkraft unumgänglich, über die sozialen Medien Bescheid zu wissen. Denn auch der 17-Jährige möchte später unterrichten - als Englischlehrer. Daher wolle er am späten Dienstagnachmittag noch am Workshop von Professor Markus Ritter teilnehmen. Der Referent der Ruhr-Universität Bochum schildert den Weg von der Schule über die Uni bis hin zum Referendariat als Englischlehrer.
Uni-Tag: Gute Möglichkeit zum Fragenstellen
Den Universitätstag hält Paul für eine gute Idee. Vor allem für die Leute, die noch nicht wüssten, was sie nach der Schule machen wollen. Gerade um Fragen zu stellen, sei der Universitätstag sehr gut gewesen, ergänzt David. Diese Möglichkeit haben die beiden Schüler voll und ganz ausgenutzt.