Theaterticket-Preise steigen in Ahaus Nicht nur die Inflation ist Schuld

Theaterticket-Preise steigen: Auswirkungen haben mehrere Gründe
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Inflation, höhere Personalkosten und steigende Energiepreise sorgen dafür, dass der Besuch im Theater ab der Saison 2023/2024 in Ahaus teurer wird. Genau genommen steigt er um 13,6 Prozent. Auch die Abonnements sind betroffen.

„Die Theater- und Konzertbranche passt sich naturgemäß den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen laufend an. Insbesondere die Veränderungen in den vergangenen drei Jahren machen eine Veränderung der Preisstruktur erforderlich“, heißt es in der Sitzungsvorlage des Ausschusses für Kultur, Ehrenamt und Tourismus.

Der Ausschuss hat einstimmig für die preisliche Anpassung gestimmt: „Seit vielen Jahren ist es mal wieder die erste Anpassung. Die Coronazeit hat der Branche deutlich zugesetzt“, erklärt Werner Leuker, Beigeordneter der Stadt Ahaus. „Aus unserer Sicht ist der Schritt auf beiden Seiten noch vertretbar“, führt er die Entscheidung zur Erhöhung der Preise aus. Zuletzt hatten sie die Preise 2016 erhöht.

Besucherinnen und Besucher müssen für das Einzelticket der Kategorie I künftig 25 Euro anstatt 22 Euro bezahlen. Die Abonnements bleiben wie bislang um 10 Prozent reduziert im Vergleich zum Vollpreis. Bei der Anpassung habe man sich an einen regionalen Vergleich gehalten und die Preise in umliegenden Theater als Referenzwert genommen, heißt es in der Vorlage.

Kostenlose Tickets

Die Preissteigerungen der Tickets haben jedoch auch weitere Ermäßigungen zur Folge. So soll es für junge Menschen, die zum Beispiel zur Schule gehen, studieren oder eine Ausbildung machen, die Möglichkeit bestehen, Restkarten an der Abendkasse kostenlos zu erhalten.

„Das machen wir ausdrücklich mit dem Gedanken, dass wir Kultur für alle Alters- und Bevölkerungsschichten zugänglich lassen wollen“, erläutert Leuker. Dabei handele es sich um einen Test in der kommenden Saison, der bei Erfolg weitergeführt werden könnte.

Zusätzlich weiten sie die Ermäßigungen aus. Zum einen fallen künftig alle Personen in den 25-Prozent-Rabatt, die das Bürgergeld bekommen. Zum anderen erhalten Personen mit einem Schwerbehindertenausweis und ihre Assistenz 50 Prozent Rabatt auf den Ticketpreis. Bislang galt dies nur für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

Werner Leuker weist jedoch darauf hin, dass es im kommenden Jahr womöglich weitere Anpassungen geben könnte: „Wir haben bewusst gesagt, dass wir das in mehreren Schritten tun wollen. Wir können uns vorstellen, dass wir im nächste Jahr das Thema nochmal angehen“, erklärt er.