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Streiks im Nahverkehr: Was bedeutet das für den Kreis Borken?
Warnstreiks
Verdi will am Dienstag bundesweite Streiks im öffentlichen Nahverkehr durchführen. Im Moment sieht es so aus, dass diese Streiks an den Pendlern im Kreis Borken wohl vorbeigehen.
von Stephan Rape
Ahaus, Heek, Legden, Stadtlohn, Südlohn, Vreden
, 26.09.2020, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 minDie Gewerkschaft Verdi hat für Dienstag, 29. September, bundesweite Streiks im öffentlichen Nahverkehr angekündigt. Welche Folgen das für Reisende im Kreis Borken hat, ist im Moment aber noch nicht endgültig klar.
RVM geht nicht von Streiks aus
Für die Busse des Regionalverkehr Münsterland (RVM) sieht es am Freitag noch so aus, dass nicht gestreikt wird. Das sagt zumindest die RVM-Pressesprecherin Astrid Herdering. „Ich habe gerade noch mit dem Betriebsrat Rücksprache gehalten“, sagt sie am Freitagmittag. Auch der habe bisher noch keine Streiks geplant. Die RVM bedient unter anderem den Schnellbus S70 von Vreden über Ahaus nach Münster.
Die Mitarbeiter der RVM seien nicht bei Verdi sondern in der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) organisiert. Die habe bisher keine Warnstreiks angekündigt. „Das kann sich aber stündlich noch ändern“, erklärt sie. Definitiv gebe es wohl erst am Montag eine klare Auskunft ob alle Linien im Kreis Borken regulär fahren.
Zug- und Busverkehr der Deutschen Bahn nicht betroffen
Auch Busse der DB Regio/Wesfalenbus sollen Stand Freitag normal fahren. „Unsere Busse sind von den Streiks nicht betroffen“, sagt ein Sprecher des Unternehmens auf Nachfrage. Westfalenbus wickelt unter anderem den Verkehr der Linien R54 zwischen Borken und Südlohn-Oeding und R61 zwischen Vreden, Stadtlohn, Gescher und Coesfeld ab.
Auch die Regionalbahn R51 Enschede-Dortmund werde wohl normal fahren. Das Personal dort sei in einem anderen Tarif beschäftigt, erklärte der Sprecher. Auch das stehe aber noch nicht endgültig fest.
Verdi will Druck auf Arbeitgeber erhöhen
Verdi will mit den bundesweiten Streiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Im bundesweiten Tarifkonflikt um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Hintergrund ist, dass die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) abgelehnt hat, mit der Gewerkschaft in Verhandlungen einzutreten.
Verdi fordert in dem Tarifkonflikt für bundesweit 87.000 Beschäftigte Regelungen zur Nachwuchsförderung und zur Entlastung der Beschäftigten. Im Tarifkonflikt mit bundesweit 130 ÖPNV-Unternehmen fordert die Gewerkschaft seit dem Frühjahr die Verhandlung eines bundesweiten Rahmentarifvertrages. Darin solle zudem die Ungleichbehandlung in den Bundesländern beendet werden.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
