Es ist zumindest ein gefühlter Stillstand – die Entwicklung rund um die Sanierung der Leichtathletikanlage im Ahauser Stadtpark. Oder einen entsprechenden Neubau an anderer Stelle.
2017 war eine Sanierung vom Rat beschlossen worden, später entwickelte sich eine Diskussion hin zu einem kompletten Neubau. Ein Millionenprojekt.
Politisch diskutiert wurde umfangreich im April 2021 – viel passiert ist seitdem nicht. Das sorge auch bei Eintracht Ahaus langsam für etwas Frust, wie der Vorsitzende Cihan Dogan berichtet. „Das begleitet mich nun in meinen eineinhalb Jahren als Vorsitzender, beschäftigt alle natürlich noch viel länger.“ Nicht nur bei der Eintracht.
Stadtpark hat viele Vorteile
Dass der aktuelle Standort in der Augenklinik Ahaus Arena nicht zuletzt wegen seiner zentralen Lage viele Vorteile mit sich bringt, das war auch den Mitgliedern im Bauausschuss im April 2021 bewusst. Das Problem, das seitens der Verwaltung angeführt wurde: Rund um den Sportplatz stehen Eichen.
Das führe gleich zu mehreren Problemen. Zum einen werfen die Bäume Schatten auf die Sportanlage. Die Folge: Moosbildung, gerade auch auf einer neuen Tartanbahn. Ein weiterer Punkt ist das Thema der Eichenprozessionsspinner, mal aktueller, mal weniger.
23 Eichen müssten gefällt werden, sollte die neue Anlage an gleichem Standort realisiert werden, hieß es. Es wurde über alternative Standorte nachgedacht. Ins Spiel gebracht wurde unter anderem der hintere Teil der Ahauser Sportanlage, dafür müsste die Eintracht auf zwei Trainingsflächen verzichten. Zudem müsste wegen der Größe der Typ-B-Anlage noch ein schmaler Streifen von einem Privatgrund dazugekauft werden.
Konsens bestand weitgehend, dass eben die zentrale Lage ein wesentlicher Standortvorteil sei. Nicht zuletzt für den Schulsport, Kinder und Jugendliche. Das Ergebnis der Beratung: Die Verwaltung werde zunächst eine differenzierte Kosten-Nutzen-Analyse erstellen.
Was ist seitdem passiert? Auf Nachfrage im Rathaus kann Marc Frieler aus dem Büro der Bürgermeisterin „nicht viel Neues mitteilen“. Aktuell befinde man sich auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Und: Der ursprünglich angedachte Standort bei Eintracht Ahaus lasse sich nicht realisieren, da für eine Umsetzung der Baumbestand in großen Teilen weichen müsste.
Dieser Meinung ist Cihan Dogan keineswegs, für ihn bleibe die Augenklinik Ahaus Arena der optimale Standort. Die Eintracht habe auch ihrerseits eine Lösung präsentiert: „Warum nicht eine Leichtathletikanlage vom Typ C?“, fragt Dogan. Dies bedeutete als wesentliches Merkmal, dass es auf der Zielgeraden zwar bis zu sechs Bahnen zum Beispiel für Sprintwettkämpfe gäbe, auf den weiteren 300 Metern aber „nur“ vier Bahnen. „Dann würde der Abstand zu den Bäumen doch größer“, erklärt der Vorsitzende. Ungefähr fünf Meter.
Auch der VfL Ahaus könnte für seinen Trainingsbetrieb damit leben, diese Variante ist zum Beispiel auch für das Losbergstadion in Stadtlohn vorgesehen. Dass Anlagen vom Typ C für überregional bedeutende Wettkämpfe nicht vorgesehen sei, könne man sicher verschmerzen.
Stadt arbeitet an Zwischenlösung
Cihan Dogan wirft auch den Blick in Richtung des Schulsports. Der aktuelle Zustand der Anlage sei mehr als grenzwertig. Diesen Ball nimmt auch Marc Frieler auf: „Übergangsweise wird untersucht, ob zunächst die Anlage bei Eintracht Ahaus für den Schulsport hergerichtet werden kann.“
Kosten seien in diesem Zusammenhang noch nicht beziffert worden. Voraussichtlich würden diese aber zum nächsten Haushaltsjahr vorliegen und dann auch angesetzt werden.
So richtig neu sind diese Entwicklungen nicht. Umso mehr hofft Cihan Dogan stellvertretend, dass nun positive Signale seitens der Verwaltung gesendet werden. „Wir haben unseren Vorschlag gemacht“, betont der Vorsitzende noch einmal. Wichtig bleibe es, in der konstruktiven Kommunikation mit der Stadt zu bleiben.