Tablet-PCs gehören inzwischen fest zum Schulalltag und damit in jeden Tornister. Nur über die Finanzierung der Geräte gehen die Meinungen noch auseinander. Schülerinnen und Schüler, die im Sommer in die fünften Klassen wechseln und dafür ein iPad anschaffen müssen, können aufatmen: Die Stadt Ahaus übernimmt die Kosten. Das ist allerdings nur eine Übergangslösung.
Das Problem: Noch gibt es für die Ausstattung der Schulen mit mobilen Endgeräten keine weiteren Fördermöglichkeiten. Bundes- wie Landesregierung würden sich für einen neuen Digitalpakt starkmachen. Der müsse aber noch breiter aufgesetzt werden.
Darauf will die Stadt aber nicht warten. Bei den Politikern im Schulausschuss rannte die Verwaltung mit dem Plan offene Türen ein: Es müsse klar sein, dass die Anschaffung der Geräte nicht auf dem Rücken der Eltern ausgetragen werden dürfe, machte Renate Schulte für die UWG deutlich. „Aber die Landesregierung kommt nicht in die Pötte und die Kommunen werden im Regen stehen gelassen.“
Genau wie Dr. Michael Räckers (CDU): „Wir wollen unsere gute Position bei der Digitalisierung erhalten“, machte er deutlich. Das müsse es der Stadt wert sein. Ihm sei es auch wichtiger, mit der Digitalisierung an den Schulen weiter voranzukommen. Aber natürlich müsse das Verfahren im weiteren Verlauf auf ordentliche Füße gestellt werden.
Halten Geräte sechs Jahre?
Fragen kamen einzig zur angedachten Nutzungsdauer der Geräte auf: Werner Leuker hatte die mit rund sechs Jahren angegeben. Eine Zeit, die unter anderem Gisa Müller-Butzkamm (Grüne) erheblich in Zweifel gezogen hatte. „So lange werden die Tablets nicht überleben“, sagte sie.
Werner Leuker hielt dagegen, dass bisherige Erfahrungen das so nahelegen würden. Die Quote defekter Geräte sei bisher sehr gering. Auch wenn man ihn nun nicht darauf festnageln solle, ob die Geräte nun fünf, fünfeinhalb oder sechs Jahre halten werden. „Das muss am Ende natürlich die Praxis erweisen“, sagte er.
Einen ganz anderen Punkt sprach Ute Isferding (CDU) an: Losgelöst von Fragen nach Geräten und deren Finanzierung müsse sich auch in den Schulen noch mehr tun: „Schulen und Lehrer müssen ihre Technikkompetenz nachweisen“, machte sie deutlich. Dabei gehe es auch um Punkte wie Prävention. Einhelliges Nicken in den anderen Fraktionen.
Rat muss noch zustimmen
Am Ende stimmte der Schul- und Sportausschuss geschlossen für die Anschaffung der Geräte. Der Rat muss das in seiner kommenden Sitzung (15. Februar) noch bestätigen.
Zum Ende des Schulhalbjahrs soll die Verwaltung dem Ausschuss erneut berichten und dann einen Vorschlag für das Schuljahr 2024/2025 vorlegen.
Von den im Jahr 2023 insgesamt 932 auszugebenden Endgeräten konnten im vergangenen Jahr bereits 800 Endgeräte durch die Stadt angeschafft werden. Somit müssen noch 132 Endgeräte im Gesamtwert von rund 47.500 EUR zusätzlich beschafft werden.
Zusätzlich sollen die 81 Eltern, die im vergangenen Jahr iPads finanziert haben und denen eine rückwirkende Gleichbehandlung zugesagt worden war, einen entsprechenden Zuschuss erhalten. Insgesamt rechnet die Stadt aktuell mit einem Aufwand von 75.850 Euro. Bis 2026 sollen alle Schülerinnen und Schüler ausgestattet sein. Benötigt werden dafür 3635 iPads – ein Gesamtvolumen von rund 1,3 Millionen Euro.
Die Endgeräte dürfen auch privat genutzt werden, sie müssen allerdings von der Stadt administriert werden: Nur so sind sie beispielsweise für Klassenarbeiten zugelassen. Lediglich die passenden Stifte, Tastaturen oder Hüllen müssen Eltern noch selbst anschaffen.
Wer seit dem 1. Januar 2022 ein Gerät selbst angeschafft hat, bekommt bis zu 350 Euro erstattet. In den Grundschulen gibt es keinen Elternanteil. Dort sollen die Geräte aber auch in den Schulen verbleiben.
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