Über beide Ohren reicht das Grinsen von Gonda Nobbe-Elsing und Berthold Elsing, als sie über die Schwelle zum Small Club Citta treten. Schätze aus Antiquariaten und musikalische Elemente vermitteln einen gewissen Jazz-Charme. Zwei Jahre lang gab es immer wieder Baustellen in der alten Stadtvilla an der van Delden Straße 6 - jetzt kann der Small Club endlich eröffnet werden, wenn auch anders als geplant.
Von Montag bis Donnerstag wird hier musiziert und repariert - am Freitag gefeiert. Ab dieser Woche verwandelt sich die Jam-Musikschule und das Musikgeschäft in der alten Stadtvilla jeden Freitagabend von 19 bis 24 Uhr in einen Small Club. Im Citta kann getanzt, geplaudert und gelauscht werden. Der Small Club punktet besonders durch seine urige Aufteilung - im alten Arztzimmer der Stadtvilla finden Besucher ein Café vor- schräg gegenüber den Flur entlang eine gemütliche Tanzfläche mit kleiner Außenterrasse. „Ein schönes Drinnen und ein schönes Draußen“, wie Inhaber Berthold Elsing das Café-Pub beschrieb.

Eigentlich war der Small Club aber anders geplant - besonders räumlich betrachtet. So lag der Fokus zunächst auf dem Konzertraum, der sich auf der ersten Etage befindet. Aber durch brandschutztechnische Gegebenheiten ist dieser auf maximal 30 Personen begrenzt. So beschlossen die Inhaber, das Citta nach unten zu verlegen.
Dafür mussten Gonda Nobbe-Elsing und Berthold Elsing allerdings räumlich ziemlich umstrukturieren - mit Erfolg. So haben Musikschule, Musikgeschäft und Small Club Platz in der alten Stadtvilla und bilden eine harmonische Symbiose. Doch ungenutzt soll der Konzertraum nicht bleiben: Sobald alles endgültig genehmigt ist, sollen hier kleine Konzerte stattfinden. Der Konzertraum soll dann zukünftig als „Topping“ zum bestehenden Club ein gewisses Extraprogramm mit Live-Musik bieten. „So nah wie hier ist man seinem Musiker noch nicht gewissen“, umschrieb Berthold Elsing augenzwinkernd. Auch im Citta wird es immer wieder Live-Auftritte geben beispielsweise Bluesbands oder DJs.

Das steckt hinter dem Namen
Skurril scheint der Name des neuen Ahauser Small Clubs – doch bei genauerem Nachfragen erscheint er genial. Bevor Gonda Nobbe-Elsing und Berthold Elsing in die alte Stadtvilla gezogen sind, besaßen sie den Musikclub Attic an der Bahnhofstraße. Liest man diesen Namen nun rückwärts, entsteht Citta. Doch dabei soll es nicht bleiben: „Auf Italienisch heißt das Stadtkern.“ Und so bezieht sich der neue Name nicht nur auf den faktischen Standort des Small Clubs, sondern auch auf einen der Gründe, warum sich das Ehepaar in der alten Stadtvilla so wohlfühlt.
Und warum tun sich die beiden das alles an? „Wir wollen als Leute wahrgenommen werden, die in Ahaus kulturell an der Front arbeiten“, so Berthold Elsing. Aber nicht nur das: Seit der Schließung des Attics habe es keine feste Adresse in diesem Rahmen für Ahauser gegeben. „Wir machen Subkultur im weitesten Sinne“, fügte er hinzu. Auch die Wirtschaftlichkeit spiele bei dem dritten Standbein eine bedeutende Rolle, so Gonda Nobbe-Elsing. „Irgendwie ist das auch unsere Leidenschaft“, gestand sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Bei den Gästen komme die Idee des Small Clubs bisher gut an – am Montag (20. Mai) hatte das Ehepaar die Neueröffnung geteilt und seither nur positive Resonanz erhalten. Den Auftakt des Small Clubs gibt es am Freitag (24. Mai) ab 19 Uhr mit DJ Ralf Bröcking – im Rahmen des Ahauser Stadtfests. Bei schönem Wetter gibt es Live-Musik im Innenhof – der Eintritt ist frei. Das Citta kann auch für Privatfeiern gemietet werden.