ARD schaltet Funktion ab In Ahaus könnten Bildschirme schwarz werden

ARD schaltet Funktion ab: Bildschirme könnten schwarz werden
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Ab Januar 2025 könnten viele Fernseher in den Haushalten der Region schwarz werden. Grund dafür ist eine Änderung bei den Programmen der ARD. Woran das liegt und dass es auch bei einigen Endgeräten in Ahaus passieren kann, wissen TV-Experten Andreas Hellermann von Expert und Uwe Schreier von Euronics.

Das Logo des Ersten mit dem Zusatz "HD"
Hier unter dem Logo ist das „HD“-Zeichen zu erkennen. Sollte dies auf dem Gerät sichtbar sein, gibt es keine Probleme mit der Umstellung von SD auf HD. © Stefan Korte

Umstellung von SD auf HD

Die ARD sendet ab 7. Januar nicht mehr in Standard Definition (SD). ZDF wird im kommenden November folgen. Alles dreht sich um die Bild- und Tonqualität.

Beim älteren Standard „SD“ setzt sich ein Fernsehbild aus zwei Millionen Bildpunkten zusammen. Beim neueren HD, das den älteren Standard immer mehr ablöst, sind es vier Millionen. „Das macht bei kleinen Fernsehern nicht den großen Unterschied“, erklärt Andreas Hellermann, TV-Experte beim Ahauser Elektronikfachmarkt Expert. Bei denen ab 55 Zoll oder 1,4 Metern Bildschirmdiagonale sehe man den Unterschied aber sehr deutlich.


Private Sender wie RTL oder Sat1 sind aktuell nicht betroffen. Sie können zumindest im Moment problemlos weitergeschaut werden.

Wer ist betroffen?

Verbraucher, die ihr Fernsehprogramm über Satellit empfangen oder noch einen älteren Fernseher im Wohnzimmer stehen haben, müssen sich nach einer Alternative umsehen, wenn sie weiterhin die Programme der ARD sehen wollen.

„Wer bereits ein HD-fähiges Gerät besitzt, hat kein Problem. Hier muss man nur in der Sendersuche nach den HD-Programmen suchen“, so Hellermann.

Klingt einfach, ist es aber nicht unbedingt: Denn die neuen Modelle sind sehr komplex und haben viele verschiedene Betriebssysteme, in die man sich erstmal reinfuchsen müsse. Als Fachmann kein Problem, als Laie steht man dann eben vor einem schwarzen Bildschirm.

Und das führt auch bei den Ahauser Anbietern aktuell zu etlichen Nachfragen: „Das Hauptproblem ist die Sendersuche“, verrät Andreas Hellermann. Die Geräte seien sehr komplex. Je nach Betriebssystem gebe es schon einmal bis zu 20 verschiedene Schritte, um die Sender neu zu sortieren. „Eine Ferndiagnose am Telefon ist daher kaum machbar, wir schicken dann einen Servicetechniker raus“, sagt er.

Wo entstehen Probleme?

Auch gegenüber bei Euronics XXL Dieker ist das Problem aktuell täglich Thema. Uwe Schreier ist dort Fachverkäufer für TV-Geräte. Er rät: „Man muss darauf achten, ob das Gerät HD-fähig ist. Das sieht man meistens bei den Logos unter den Sendern. Dort steht dann HD.“

Uwe Schreier verdeutlicht, dass Probleme nur bei älteren Geräten entstehen, die nicht für HD geeignet seien. Oder über Empfang per Satellit.

Abhilfe verschaffen

Wer noch kein HD-fähiges Gerät besitzt, kommt um eine Investition nicht herum: „Entweder für einen externen Receiver“, sagt Andreas Hellermann. Die fangen bei rund 50 Euro an. Allerdings müsse der Kunde dann mit zwei Fernbedienungen hantieren. „Das könnte natürlich unbequemer sein“, sagt er. Da müsse jeder für sich entscheiden, ob nicht ein komplett neuer Fernseher die bessere Anschaffung sei. Uwe Schreier rät erst einmal dazu, einen externen Receiver zu kaufen, falls der vorhandene Fernseher nicht HD-fähig ist.

Dann gäbe es natürlich noch eine ganze Reihe digitaler Angebote, mit denen man alle Sender, die im Paket enthalten sind, problemlos fernsehen kann, da sind sich beide Experten einig. Der Vorteil wäre, dass man geräteübergreifend, mit einer Internetverbindung überall und jederzeit schauen kann. So muss man auch im Urlaub nicht auf den geliebten Tatort verzichten. Das ist aber wieder eine ganz andere Geschichte.