Gerade erst geht die Arktice auf dem Gelände der Tobit.Labs zu Ende, da stehen die nächsten Termine für Vorarbeiten der möglichen Castortransporte aus Jülich nach Ahaus fest.
Ab Mitte Januar wird an den Verkehrsinseln im Kreisverkehr Legdener Straße/Schumacherring gearbeitet. Als Mitte Dezember plötzlich die Arbeiten am Kreisverkehr Heeker Straße begonnen hatten, erklärte Bürgermeisterin Karola Voß noch, dass die Arbeiten an der Legdener Straße auf keinen Fall während der Arktice stattfinden würden. Schließlich sind dorthin über die vergangenen Wochen tausende Besucher angereist. Die Arktice hatte am Montag (6. Januar) ihren letzten Tag. Am Mittag informiert die Stadt über die anstehenden Bauarbeiten.

Sie beginnen in einer Woche: Dafür müssen die Straßen schrittweise komplett gesperrt werden. Zunächst wird vom 13. bis 17. Januar die Verkehrsinsel im Schumacherring abgesenkt. In dieser Zeit ist die Einfahrt von der Kreisbahn in den Schumacherring nicht möglich. Wie die Verwaltung erklärt, bleibe der Schumacherring von der Schöppinger Straße bis zur Einfahrt ins Gewerbegebiet Ahaus Ost (von-Braun-Straße) und dem Parkplatz Tobit Town befahrbar.
Von Freitag (17. Januar) ab 16 Uhr bis Montag (20. Januar) 5 Uhr ist dann die Einfahrt vom Kreisverkehr in die Legdener Straße stadtauswärts gesperrt. Über das Wochenende soll die Verkehrsinsel in der Legdener Straße umgebaut werden. Autos können dort dann nicht in Richtung Autobahnanschluss A 31 Legden/Ahaus fahren.
Freie Bahn für Räder und Fußgänger
Entsprechende Umleitungen für den Kraftfahrzeugverkehr sollen eingerichtet werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Ahaus. Zu Fuß oder mit dem Rad ist der Weg an der Baustelle entlang allerdings frei.
Wie es von der Stadt Ahaus weiter heißt, werden die Verkehrsunternehmen die betroffenen Buslinien entsprechend umleiten.
Keine Baustelle der Stadt
Ausdrücklich betont die Stadtverwaltung in ihrer Mitteilung, dass es nicht um Arbeiten der Stadt gehe: „Es handelt sich um Tiefbaumaßnahmen externer Dritter zur Vorbereitung möglicher anstehender Castortransporte nach Ahaus und nicht um Baumaßnahmen der Stadt Ahaus“, macht die Verwaltung deutlich.
Im Dezember 2024 hatte sich die Stadt Ahaus erst wenige Tage vor Beginn der Arbeiten zu einer Mitteilung genötigt gesehen: Damals hatten die Arbeiten an einem Montagmorgen begonnen. Bis Freitagmittag zuvor hatte da keine der anderen beteiligten Stellen Informationen über die unmittelbar anstehenden Arbeiten und Straßensperrungen veröffentlicht. Und sich offenbar gegenseitig die Karte zugeschoben.
Auch diese Arbeiten sollen nicht ohne Protest der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ über die Bühne gehen. Die Mitglieder der BI hatten auch Mitte Dezember gegen die Arbeiten am Kreisverkehr auf der Heeker Straße Flagge gezeigt. Verhindert haben sie den Umbau damit natürlich nicht, es war ihnen da dennoch um das Symbol gegangen.
Auch jetzt wollen sie gegen den Umbau protestieren – und damit natürlich auch gegen die dahinter stehenden, drohenden Transporte von 152 Castorbehältern mit ausgebrannten Brennelementen aus dem Versuchsreaktor in Jülich nach Ahaus.
Auch Felix Ruwe, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, erfährt erst am Montagmittag (6. Januar) von dem neuen Bautermin. Die BI komme damit aber nicht in größere Terminnot. „Für den 19. Januar hatten wir sowieso eine Kundgebung geplant“, sagt er. Die sei auch schon bei den Behörden angemeldet. „Das passt dann ja ganz gut“, sagt er. Details dazu will die BI noch veröffentlichen.
Dieser Artikel erschien zuerst am 8. Januar 2025.