Eine schwere Zeit für Schützenfeste? Mit diesen Problemen haben Ahauser Vereine zu kämpfen

Eine schwere Zeit für Schützenfeste? Das sind die Probleme der Vereine
Lesezeit

„Wir wollen Schützenfest feiern, jedes Jahr vier Tage lang“ – ist wohl einer der bekanntesten Schützenfestschlager, bei dem das ganze Zelt mitgrölt. Und bald wird er auch wieder hier in Ahaus zu hören sein, denn die Schützenfestsaison steht vor der Tür.

Doch ein Schützenfest zu organisieren ist nicht mehr so einfach, wie es einmal war. Daran sind vor allem die gestiegenen Preise schuld, aber auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Der Bürger- und Junggesellenschützenverein Ahaus feiert dieses Jahr vom 26. bis zum 28. Mai sein Schützenfest, geplant wird dafür schon ein Jahr im Voraus. Die Aufgaben sind vielfältig: Für die passende Musik muss gesorgt werden, die Vogelstange muss reserviert werden, doch am allerwichtigsten: Der Verein braucht einen Festwirt.

Es steht und fällt mit dem Festwirt

Das ist leicht gesagt. Immer mehr Vereine haben zunehmend Schwierigkeiten, für ihr Schützenfest einen Festwirt zu bekommen. Die Bürgerschützen haben vor drei Jahren ihren „Stammfestwirt“ verloren, da dieser das Geschäft aufgab.

Zwar wurde mittlerweile Ersatz gefunden, die Suche war aber trotzdem nicht einfach. „Ich könnte mir vorstellen, dass es sich für die Wirte einfach nicht mehr rentiert. Am Ende ist es eine Kostenfrage, bei der man immer schauen muss, ob sich die Arbeit am Ende auszahlt“, erzählt Ansgar Reimering, Chef des Protokolls der Bürgerschützen, im Gespräch mit der Redaktion.

Es sind andere Zeiten

Dabei ist es gerade der Festwirt, der für viele Vereine unerlässlich ist, so auch für die Bürgerschützen. Denn dieser kümmert sich neben der Bewirtung auch um das Zelt für das Fest, dessen Beschaffung auch keine leichte Aufgabe mehr ist.

Das Schützenfest von Oldenburg 2019.
Auch der Schützenverein Oldenburg hatte Probleme bei der Suche nach einem Festwirt. Am Ende konnte der Verein noch vor Ende der gesetzten Frist einen Festwirt verpflichten. © Bernhard Gausling

„Man merkt schon, dass es neue Zeiten sind. Mittlerweile gibt es ganz klare Regeln, wie lange man das Zelt hat und wann es wieder abgebaut werden muss, daran muss man sich als Verein einfach halten“, so Ansgar Reimering.

Schwere Zeiten für kleine Vereine

Diese Veränderungen hat auch der Schützenverein Oldenburg schon zu spüren bekommen. Auch hier war die Suche nach einem Festwirt anfangs schwierig – so sehr, dass sich der Verein sogar eine Frist setzen musste.

„Wir haben ganz klar gesagt, wenn wir bis November keinen Festwirt gefunden haben, kann das Schützenfest nicht stattfinden“, so der Vorsitzende Alfred Thiel im Gespräch mit der Redaktion. Als dann ein Festwirt gefunden war, blieben die übrigen Organisationshürden überschaubar. „Vorher war es wirklich schlimm, jetzt ist es nur noch schwierig“, berichtet Alfred Thiel.
Was die Musik angeht: In der Pandemiezeit haben sich viele Tanz- und Partybands aufgelöst. Es sei nicht einfach, für die abendlichen Veranstaltungen Bands zu verpflichten.

Auch Burkhard Overbeck – Vorsitzender des Schützenvereins Schmäinghook in Alstätte – kann diese veränderten Zeiten für Schützenvereine nur bestätigen. „In den letzten zwei Jahren sind die Preise sprunghaft angestiegen, demnach sind die Planungen aus finanzieller Sicht deutlich schwieriger geworden“, berichtet er.

Die Vorfreude ist groß

Und obwohl sich die Zeiten geändert haben und Vereine vor neue Herausforderung stellen, steht dennoch fest: Sie alle haben Lust auf die neue Schützenfestsaison. „Der Spaß steht bei allen im Verein ganz oben und trotz aller Schwierigkeiten kann ich sagen, dass sich die Ahauser Schützenvereine auch untereinander unterstützen“, so Alfred Thiel vom Schützenverein Oldenburg. Dem stimmt auch Burkhard Overbeck zu: „Die Vorfreude auf die neue Saison ist groß und – Stand jetzt – sind wir als Verein auch wirklich gut aufgestellt“, so der Vorsitzende.