Schon ein Jahr Krieg in der Ukraine Kommunen brauchen mehr Unterstützung

Schon ein Jahr Krieg in der Ukraine : Kommunen brauchen mehr Unterstützung
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Schon ein Jahr Krieg in der Ukraine : Kommunen brauchen mehr Unterstützung

Was haben Sie vor einem Jahr gemacht? Ich weiß nur noch, dass ich ungläubig auf diverse Nachrichtenportale und Fernsehsender gestarrt habe: Ein Krieg? Mitten in Europa? Völliger Quatsch. Vielleicht im Kino. Aber in der Realität?

Binnen weniger Tage wurde daraus die traurige Gewissheit. Das wütende, fassungslose aber auch machtlose Friedensgebet am Mahner ist mir noch als sehr eindrückliche Veranstaltung in Erinnerung. Aber auch das ist ein Jahr her.

Eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft rollte an. Noch größer und stärker als Jahre zuvor bei der Flüchtlingskrise, die in Syrien losbrach. Spendenaktionen, Sammlungen, Hilfstransporte. Mit offenen Armen wurden die Menschen aus der Kriegsregion hier empfangen. Über 600 leben inzwischen in Ahaus und den Ortsteilen. Diese Zahl hat die Verwaltung vor Kurzem noch einmal bestätigt.

Und sie erschreckt: Denn in einer Stadt von insgesamt knapp über 40.000 Einwohnern brauchen plötzlich 600 Menschen mehr eine Wohnung, Versorgung, Plätze in Kindergärten und Schulen und eine Perspektive. Alles Dinge, die möglich sind. Aber bei denen eine Stadt Hilfe braucht. Es wird höchste Zeit, dass Bund und Land den Kommunen unter die Arme greifen.

Der Krieg und seine Folgen dürfen nicht an den Rand gedrängt werden. Es ist gut, dass im Stadtbild viele ukrainische Flaggen wehen. Und es ist auch gut, dass am Mahner an den Krieg und seine Folgen erinnert wird.

Denn – auch das gehört zur traurigen Realität: Aus der anfänglichen Angst und der Fassungslosigkeit wurde so etwas wie Alltag. Die Schreckensnachrichten aus der Ukraine lösten erst einander ab. Dann kamen andere Dinge auf die Tagesordnung. Aber noch ist kein Friede in Sicht.