Bankkarten dürfen nicht in den Hausmüll Volksbank verschweigt Hinweis auf eigene Filialen

Bankkarten nicht in den Müll
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Im Durchschnitt besitzt jeder Schöppinger 1,9 Debit- oder Kreditkarten. Das heißt: Sie oder er trägt täglich 1,9 Elektrogeräte mit sich herum. Denn als solche werden die Chipkarten vom Bund eingestuft. „Das bedeutet, dass Sie die Karte nicht im Hausmüll entsorgen dürfen“, stellt die Volksbank Gronau-Ahaus in ihrem Begleitschreiben zur neuen Girocard an eine Schöppingerin fest.

„In vielen Fällen kommen unsere Kundinnen und Kunden mit der neuen Chipkarte in eine unserer Filialen und geben die alte Chipkarte ab. Abgelaufene Karten nehmen wir in jeder Filiale entgegen“, antwortet Kai Pöpping, Zahlungsverkehrsberater der Volksbank Gronau-Ahaus, auf eine Anfrage unserer Redaktion. Im Schreiben an die Kunden steht das nicht.

„Da das Schreiben nach einem standardisierten Verfahren erstellt und allen Volksbanken und Raiffeisenbanken beigelegt wird, ist es allgemeiner gehalten. Jede Bank kann selbst entscheiden, wie sie damit umgeht“, so Kai Pöpping.

Deutschlandweit gab es 2020 rund 159 Millionen Zahlungskarten, so Lisa Werner von der Euro Kartensysteme GmbH in Frankfurt. „Die Karten sind mit einem Aktenvernichter zu zerkleinern oder zu zerschneiden. Erst dann sollte sie bei der Bank oder Sparkasse abgegeben beziehungsweise einer öffentlichen Sammelstelle entsorgt werden“, so die Pressesprecherin.

Zertifizierte Entsorgung

Die Volksbank Gronau-Ahaus gibt jährlich zwischen 10.000 und 15.000 Girocards aus. „Diese sind jeweils für vier Jahre gültig“, so Kai Pöpping. An die Volksbank zurückgegebene Karten „werden einmal quer und einmal längs zerschnitten und gesammelt und über zertifizierte Elektroschrott-Entsorgungsunternehmen weitergegeben“.

Über die Anzahl der zurückgegebenen Karten machen weder die Volksbank Gronau-Ahaus noch die Euro Kartensysteme GmbH Angaben.

Volksbank: Einstufung richtig

Die Einstufung als Elektrogerät hält die Volksbank Gronau-Ahaus für richtig. Pöpping: „Die EMV-Chips sind für die Zahlung an Konten gekoppelt, daher muss auch die fachgerechte Entsorgung der Karten sichergestellt werden.“ Wo die Karten abgegeben werden können, lässt die Volksbank in ihrem Schreiben offen. Vielmehr erklärt sie lediglich, dass „die Karte bei einer geeigneten Sammelstelle für Elektrogeräte“ abgegeben werden soll.

Bankkarten mit sogenannter EMV-Technik haben einen Prozessorchip. Dieser kann gespeicherte Daten besser gegen Missbrauch schützen als Magnetstreifen. Die Chip-Technik verhindert das Kopieren und Fälschen der Karten. Der in den Karten verwendete EMV-Chip ist 85,60 Millimeter lang und 53,98 mm hoch. Die Stärke ist mit 0,76 Millimeter festgelegt.