Rosenmontagsumzug in Wüllen 90 Wagen, Gruppen und Kapellen bei strahlendem Sonnenschein

Rosenmontagsumzug in Wüllen: 90 Wagen, Gruppen und Kapellen
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Pünktlich um 13.45 Uhr setzte sich der Rosenmontagsumzug in „Klein Köln“ (Wüllen) in Gang. Bei strahlendem Sonnenschein machten sich die 91 Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen auf den Weg durch Wüllens Straßen. Auf der Andreasstraße hatten sich die Nachbarschaften, Gruppen und Vereine bereits um 12.30 Uhr aufgestellt.

Aufgrund des guten Wetters tummelten sich bereits einige Zeit vor Umzugsbeginn tausende Menschen links und rechts der Straßen und warteten auf die kreativ verkleideten Karnevalisten. Gespannt warteten besonders die Kinder auf die ersten fliegenden Kamelle und Süßigkeiten: Denn auch kleine Tüten mit Popkorn, Chips und Flips, Mäusespeck und kleine Schnäpse für die älteren Narren flogen in die Menge.

Rosenmontagsumzug in Wüllen
Kritik äußerte dieser Wagen an der langen Vollsperrung auf der K20 bei Wessum. © Simone Schulze Beikel

Die Themen der Wagen und Fußgruppen waren in diesem Jahr bunt, kreativ, teilweise aber auch kritisch, erfüllten aber alle das Thema, dass sich das Dreigestirn aus dem Lehmkamp in diesem Jahr ausgesucht hatte: „Karneval mit Herz“. Vom „Wüllener Westen“ ging es in den „Klein-Kölner Zoo“ auf Safari bis zurück in die 80er.

An der langen Sperrung auf der K20 Richtung Wessum übte die Nachbarschaft Kaikhoff Kritik. Die Nachbarschaft Unterortwick thematisierte ebenfalls eine Dauerbaustelle: „Ruckzuck waren die Bagger da, doch dauert's dann ein halbes Jahr“, war an ihrem Wagen zu lesen. Ein Seitenhieb auf die lange währenden Arbeiten an der Fahrradstraße hinter dem Monte Klamotte.

Rosenmontagsumzug in Wüllen
Für gute Stimmung sorgten auch die Funkenmariechen mit ihren Tanzeinlagen. © Schulze Beikel

Neben der Kritik befassten sich einige Wagenbaugemeinschaften aber auch mit dem Brauchtum im Münsterland. „Landweihnacht, Schützenfest, Narrenzeit, Sabstätter sind für alles bereit“, titelte die Gruppe aus der gleichnamigen Wüllener Bauerschaft an ihrem Wagen, auf dem auch eine Schneekanone für Stimmung sorgte. Als Weihnachtsbäume und Glühweinfässer verkleidet, liefen die Sabstätter im Zug mit.

Der Schützenverein Barle-Unterortwick feierte einfach Schützenfest im Rosenmontagsumzug. Nachgestellt wurde aber nicht nur die Polonaise mit unzähligen Königinnen in entsprechenden Kleidern, sondern auch der Königsschuss. Dank eines ausgeklügelten Seilzugsystems wurde der Vogel im Rosenmontagsumzug gleich mehrfach abgeschossen.

Rosenmontagsumzug in Wüllen
Ein ganzes Schützenfest inklusive Vogelschießen stellte der Schützenverein Barle-Unterortwick auf seinem Wagen nach. © Schulze Beikel

Zünftig ging es auf einem Oktoberfestwagen zu. Stilecht mit Baumstammsägen und Hau-den-Lukas stellte eine Gruppe das Bayrische Voksfest nach. Nicht fehlen durfte dabei eine kleine Stichelei in Richtung Ottenstein, der tiefste zu erreichende Rang war der „Wottel“.

Über einen generalüberholten Wagen durfte sich auch das Klein Kölner Dreigestirn freuen. „Anlässlich unseres 175-jährigen Bestehens hat unser Prinzenwagen ein Facelift bekommen“, erzählt der Vorsitzende Meiko Schulze Tenberge im Gespräch mit der Redaktion.

Rosenmontagsumzug in Wüllen
Drei bunt verkleidete Kapellen sorgten im Rosenmontagsumzug mit ihrer Musik für ausgelassene Stimmung. © Schulze Beikel

Für den Prinzen Thomas II. Wenzel geht mit der diesjährigen Session ein Kindheitstraum in Erfüllung. Einmal Prinz sein, einmal im Rosenmontagsumzug auf dem Prinzenwagen stehen, davon habe er schon als kleiner Junge geträumt.

Für seine Prinzessin Katharina I. Bauland war es eher eine spontane Entscheidung. Gemeinsam mit ihrem Mundschenk Jochen Vortkamp blicken sie auf eine unvergesslich tolle, aber auch anstrengende Zeit zurück. „Während der Karnevalszeit waren wir auf 58 gemeinsamen Terminen“, erzählt Jochen Vortkamp.

Dabei erlebten sie viele kleine und große Höhepunkte. Prinzessin Katharina nennt direkt den Galaabend, Prinz Thomas die vielen Begegnungen mit den Wüllenern und den Wagenbauteams. „Wir wollten ein Dreigestirn zum Anfassen sein, das wieder mehr Herzlichkeit zu den Menschen bringt, ganz nach unserem Motto `Karneval mit Herz´ und das haben wir hoffentlich geschafft.“, so der Prinz.