Brennender Restmüll hat beim Entsorgungsunternehmen Stenau am Dienstagmorgen einen großen Einsatz der Feuerwehr in Ahaus ausgelöst: Auf geschätzt 30 mal 30 Metern war im Mittelteil einer Halle der dort gelagerte Restmüll in Flammen aufgegangen.
Gegen 7.30 Uhr rückte die Feuerwehr dorthin aus. Mit vier Löschzügen und rund 70 Einsatzkräften aus Ahaus, Ottenstein, Wessum und Wüllen bekämpften die Feuerwehrleute die Flammen von mehreren Seiten. „Wir haben Riegelstellungen eingerichtet, um das Feuer auf das eine Hallenabteil zu begrenzen“, erklärte Einsatzleiter Dirk Honekamp vor Ort.
Bagger zieht Müll auseinander
Von der Siemensstraße aus pumpte die Feuerwehr mit einem Spezialrohr Tausende Liter Wasser pro Minute gegen die brennende Halle. Vom Werksgelände des Unternehmens gingen mehrere Trupps unter Atemschutz von verschiedenen Seiten gegen den brennenden Müllberg vor. Zusätzlich hatte die Feuerwehr die Drehleiter in Stellung gebracht, um das Hallendach von oben zu kühlen.
Ein Stenau-Mitarbeiter zog mit einem Bagger den brennenden Müll nach und nach auseinander. Im weiteren Verlauf wurde der dann aus der Halle gezogen, um ihn dort komplett zu löschen. Recht zügig wurde der tiefschwarze Rauch heller. „Ein gutes Zeichen dafür, dass die Löschmaßnahmen funktionieren“, machte Dirk Honekamp deutlich.
Der Rauch zog zunächst senkrecht nach oben und dann nordöstlich in Richtung Ammeln. Später drehte der Wind: Gegen Mittag war auch in der Innenstadt Brandgeruch wahrnehmbar.
Vorsorglich wurde eine Alarmierung über die Nina-Warnapp ausgelöst. Sie kam allerdings deutlich zu spät: Da lief der Einsatz schon fast eine Stunde.
Zur Sicherheit kontrollierte der Messtrupp des Löschzugs Ottenstein, ob durch das Feuer gefährliche Schadstoffe in die Umgebung gelangten. Auch nachdem die Flammen unter Kontrolle schienen, zogen sich die Löscharbeiten noch über mehrere Stunden hin.
Die seien ohnehin nur durch die enge Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Stenau so problemlos verlaufen, betonte der Einsatzleiter vor Ort. Wie der Geschäftsführer der Stenau-Gruppe Dr. Georg Grüber erklärte, hatten die ersten Brandsensoren bereits kurz nach 7 Uhr Alarm gegeben. Die Hallen werden durch spezielle Rauchabsaugungen und Sensoren ständig überwacht.

„Wir haben dann mit einem Sofortangriff versucht, die Flammen zu löschen“, sagte er. Die sehen bei Stenau so aus: Etliche Kunststoffcontainer mit je 1100 Litern Wasser werden rund um die Hallen gelagert. „Wenn es brennt, nimmt ein Mitarbeiter die mit dem Bagger, hält sie über das Feuer und knackt sie auf, so dass sich das Wasser direkt auf die Flammen ergießt“, erklärte er weiter. Ein erprobtes System, das am Dienstag aber nicht ausreichte.
Die Flammen breiteten sich so schnell auf den umliegenden Müll aus, dass die Feuerwehr ausrücken musste. Belastbare Hinweise auf eine Brandursache gab es am Dienstagmorgen vor Ort noch nicht. Allerdings eine Vermutung: „So etwas passiert recht häufig durch beschädigte Lithium-Ionen-Akkus, die einfach über den Hausmüll entsorgt werden“, sagte der Stenau-Geschäftsführer. Wenn die sich dann entzünden würden, sei das Feuer natürlich kaum noch zu stoppen.
Lob vom Kreisbrandmeister
Ausdrücklich lobte Kreisbrandmeister Stefan van Bömmel die Arbeit der Feuerwehrleute aus Ahaus und den Ortsteilen: Er war wegen der Größe des Einsatzes ebenfalls zur Brandstelle geeilt: „Die Einteilung in Abschnitte und die Abriegelung des Brandherds gegen die anderen Hallenteile hat sehr gut funktioniert“, erklärte er.
Insgesamt sei der Einsatz vorbildlich und vor allem auch sehr ruhig und organisiert abgelaufen. Über die Höhe des entstandenen Sachschadens ist aktuell noch nichts bekannt.
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