Eine Fahrt mit dem Fahrrad quer durch die Fußgängerzone? 25 Euro. Freihändig fahren? 5 Euro. Bei Dunkelheit ohne Licht gefahren? 20 Euro. Mit dem Fahrrad über eine rote Ampel fahren? 60 Euro und ein Punkt. Auf dem Radweg entgegen die Fahrtrichtung fahren? 55 Euro. Die Bußgelder für Radfahrer haben es in sich. Etliche sind in dieser Woche in Ahaus und Umgebung zusammengekommen.
Denn die Polizei hat an verschiedenen Stellen genau auf die Zweiräder geachtet: „Gerade läuft eine Kontrollwoche mit Fokus auf den Radverkehr“, sagt Müzeyyen Sander von der Pressestelle der Polizei im Kreis Borken.

Zahlen nennt Müzeyyen Sander dazu am Donnerstag nicht. Die Auswertung stehe auch noch aus. Sie will allerdings deutlich machen, dass es nicht darum gehe, nur repressiv Strafzettel zu verteilen. Insgesamt soll die Aktion die Sicherheit der Radfahrer verbessern. Dazu würde die Polizei nicht nur Radfahrer, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer ansprechen. Es gehe auch darum, überhaupt mit Radfahrern ins Gespräch zu kommen.
Gerade jetzt in der dunkleren Jahreszeit gehe es oft um das Thema Sichtbarkeit: Auffällige Kleidung oder zumindest eine ordnungsgemäß funktionierende Beleuchtung am Fahrrad könnten viele Unfälle verhindern helfen.
Radverkehr soll sicherer werden
Der Radverkehr in Ahaus und Umgebung soll sicherer werden. Ein Blick in die Verkehrsunfallstatistik verdeutlicht das Problem: 2023 wurden allein in Ahaus und den Ortsteilen 173 Personen bei Unfällen leicht oder schwer verletzt. Über die Hälfte (91 Personen) waren Rad- oder Pedelecfahrer. Diese Zahl versucht die Polizei zu senken.
Durch Kontrollen, Bußgelder aber eben auch die genannten Gespräche. Zum Beispiel an der Kreuzung der Markt- mit der Schlossstraße in der Ahauser Fußgängerzone. Oder am Kreisverkehr Königstraße. „Das sind allerdings nur zwei Punkte, die Kontrollen erstrecken sich auf den ganzen Bereich der Wache Ahaus“, erklärt Müzeyyen Sander. Also auch auf die Nachbarkommunen Stadtlohn, Vreden, Heek, Schöppingen und Legden.
Kein zusätzliches Personal
Die gesamten Kontrollen liefen im Rahmen des normalen Streifendienstes ab. Zusätzliches Personal wurde bei dieser Aktion nicht angefordert. Auch das hatte es bei vergangenen Schwerpunktkontrollen in und um Ahaus schon gegeben. Zur Zahl der Einsatzkräfte insgesamt oder in der aktuellen Kontrollaktion sagt die Polizei im Kreis Borken nichts. Wie immer: Allein um keine einsatztaktischen Rückschlüsse zu erlauben.
Die Kontrollen in der Ahauser Innenstadt – direkt am Oldenkottplatz – seien jedenfalls auf positive Resonanz gestoßen: „Vor allem von Passanten wurden die Beamten immer wieder angesprochen“, sagt Müzeyyen Sander. Die würden sich darüber aufregen, dass immer wieder Fahrräder die Fußgängerzonen-Beschilderung nicht beachten würden.