„Politische Untätigkeit“ Ahauser Krankenhaus beteiligt sich an Protestaktion

„Politische Untätigkeit“: Ahauser Krankenhaus beteiligt sich an Protest
Lesezeit

Das Ahauser St. Marien-Krankenhaus nimmt gemeinsam mit den anderen Krankenhäusern im Kreis Borken und im Kreis Coesfeld an der bundesweiten Protestaktion „Alarmstufe Rot“ der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) teil.

Dabei wollen die Kliniken auf ihre schwierige finanzielle Lage aufmerksam machen und einen Inflationsausgleich sowie die vollständige Übernahme der aus ihrer Sicht gerechtfertigten Personalkostensteigerungen fordern.

An den Standorten des Klinikums Westmünsterlands, darunter auch Ahaus, der Christophorus Kliniken, des St. Antonius-Hospitals Gronau, des Ev. Lukas-Krankenhauses Gronau und des St. Marien-Krankenhauses Lüdinghausen sollen spezielle Betteninstallationen oder Informationsplakate aufgestellt werden, um auf die Probleme hinzuweisen.

Krankenhaus St. Marien in Ahaus
Das Ahauser Krankenhaus beteiligt sich an der Protestaktion gegen die Gesundheitspolitik. © Markus Gehring

Die Geschäftsführer der beteiligten Krankenhäuser, darunter auch Ludger Hellmann (Klinikum Westmünsterland), erklären in einer Pressemitteilung: „Nur die Bundesregierung kann den Preismechanismus anpassen. Sie weiß um die dramatische Situation der deutschen Krankenhäuser, bleibt jedoch untätig.“ Trotz wiederholter Appelle an Gesundheitsminister Lauterbach sei bisher keine Verbesserung in Sicht.

Die Protestaktionen sollen die Bevölkerung „über die spürbaren Konsequenzen der politischen Untätigkeit“ informieren und darauf aufmerksam machen, dass besonders in ländlichen Regionen die stationäre medizinische Versorgung gefährdet sei.

„Versorgung sichern“

Die Krankenhäuser betonten, dass sie dringend finanzielle Unterstützung benötigten, da rund 80 Prozent der deutschen Kliniken derzeit Verluste verzeichnen sollen. Die Geschäftsführer sind überzeugt, dass die politische Untätigkeit in Berlin die qualitativ hochwertige medizinische Versorgung gefährde.

„Die Krankenhäuser im westlichen Münsterland bieten den Menschen eine Versorgung auf hohem medizinischen Niveau. Das darf durch

politische Untätigkeit in Berlin nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden“ heißt es wörtlich in der dazugehörigen Pressemitteilung.

Bereits im letzten Jahr haben die Krankenhäuser in den Kreisen Borken und Coesfeld im Rahmen einer großen Protestaktion der DKG, inklusive deutschlandweiter Demonstrationen, auf ihre wirtschaftliche Situation aufmerksam gemacht. Untersuchungen – wie die Winterumfrage 2024 des Deutschen Krankenhausinstituts – sollen die dramatische Lage der Krankenhäuser zeigen.