Kampfhubschrauber im Tiefflug über Ahaus Niederländische Piloten trainieren

Kampfhubschrauber trainieren im Tiefflug über Ahaus
Lesezeit

Autofahrer, Radfahrer und Spaziergänger müssen vom 8. bis 10. Mai in und um Ahaus damit rechnen, dass plötzlich tieffliegende Kampfhubschrauber auftauchen. Vom 8. bis 10. Mai werden die königlichen Luftstreitkräfte der Niederlande (Koninklijke Luchtmacht) in Ahaus und Umgebung ein Manöver abhalten: Das 301. Squadron der niederländischen Luftwaffe übt dann in der Region.

Wie das Bundeswehr-Landeskommando Nordrhein-Westfalen erklärt, handele es sich dabei um die Übung „Apache Strike“. Dabei sollen jeweils zwei Apache-Kampfhubschrauber vom Militärflugplatz Gilze-Rijen, zehn Kilometer westlich der Stadt Tilburg, abheben und in den deutschen Übungsraum fliegen. Der umfasst neben der Stadt Ahaus auch Stadtlohn, Borken, Dülmen und Havixbeck. Auch auf den Straßen sollen niederländische Militärfahrzeuge unterwegs sein. Laut Landeskommando Pickups vom Typ Amarok.

Nähere Informationen zum Inhalt des Manövers habe das Landeskommando nicht. Auch die Polizei im Kreis Borken ist lediglich darüber informiert, dass es die Übung geben soll.

Nachfrage beim niederländischen Verteidigungsministerium: Wie Hannah Whittle, Sprecherin beim Defensie Helikopter Commando Koninklijke Luchtmacht, gegenüber unserer Redaktion erklärt, gehe es bei dem Manöver darum, Angriffs- und Aufklärungsmissionen hinter feindlichen Linien zu trainieren. Jeweils zwei Hubschrauber und mehrere Geländefahrzeuge am Boden mit insgesamt zehn Mann Besatzung werden im Einsatz sein.

Ein VW Amarok der Koninklijke Luchtmacht
Mit Geländefahrzeugen wie diesem will die Koninklijke Luchtmacht während des Manövers "Apache Strike" vom 8. bis 10. Mai Ziele für die Hubschrauberflüge simulieren. © Koninklijke Luchtmacht

Die Hubschrauberpiloten sollen in den simulierten feindlichen Luftraum eindringen, Ziele aufklären und sie ausschalten. Dabei werde während des dreitägigen Manövers allerdings nicht geschossen. Weder mit Übungs- und schon gar nicht mit scharfer Munition.

Die Flüge sollen dabei unter möglichst realistischen Einsatzbedingungen stattfinden. Bedeutet: im Tiefflug.

Tiefflug ist einzige Option

Die Erklärung: Bei feindlicher Bedrohung sei fliegen in normaler Höhe keine Option. Die Maschinen würden sofort durch feindliches Radar erfasst. „Deswegen müssen die Maschinen tief fliegen und Deckung suchen“, erklärt Hannah Whittle. Deckung können Hindernisse wie eine Reihe Bäume, ein Waldstück oder auch ein Hügel sein.

Diese Geländehindernisse würden es den Piloten ermöglichen, ihre Missionen unentdeckt durchzuführen. Der Tiefflug entlang des Geländeprofils sei also unendlich wichtig. „Eine Art Lebensversicherung für die Piloten“, macht sie weiter deutlich. Für diese Art zu fliegen, sei aber viel Training notwendig. Training, dass im Rahmen dieser Übung möglich sei.

Geländewagen simulieren Ziele

Die Ziele für die Piloten werden dabei durch die Amaroks, Pickups oder Geländewagen der niederländischen Luftwaffe, simuliert. Die Hubschrauber haben ausdrücklichen Befehl, den Luftraum über Stadtzentren und Siedlungen zu meiden. Laut Sprecherin des Verteidigungsministeriums werden die Maschinen neben den genannten Städten auch über Billerbeck, Coesfeld und Darfeld zu sehen sein.

Zweimal pro Tag werden sie außerdem auf dem Flughafen Twente bei Enschede betankt. Die Maschinen werden immer paarweise unterwegs sein, eine sogenannte Rotte, die auch im Ernstfall zusammen operiert.

Wann genau die Maschinen wo zu sehen sein werden, lässt das niederländische Verteidigungsministerium allerdings unbeantwortet. Lediglich, dass die Übung an den drei Tagen jeweils zwischen 10 und 16 Uhr stattfinden soll, ist von der Planung vorab noch zu erfahren.

Unter Tel. (0800) 8620730 (kostenfrei) können sich Bürgerinnen und Bürger mit ihren Sorgen, Wünschen oder Beschwerden zum militärischen Flugbetrieb während der Übung direkt an das Luftfahrtamt der Bundeswehr wenden.

Die 301. Squadron der Koninklijke Luchtmacht verfügt insgesamt über 28 Maschinen vom Typ Boeing AH-64 „Apache“. Die Hubschrauber wurden in den USA entwickelt und werden seit 1986 von mittlerweile 20 Staaten eingesetzt.

Die schweren, gepanzerten, zweimotorigen Kampfhubschrauber werden von zwei Mann Besatzung geflogen und wurden ursprünglich zur Abwehr von Panzerarmeen des Warschauer Paktes entwickelt. Sie sind auf den taktischen Tiefstflug spezialisiert und sind vor allem durch viele Hollywood-Produktionen weit bekannt.

Die 301. Squadron war unter anderem in Mali, in Afghanistan und im Rahmen der SFOR-Truppen in Bosnien-Herzegowina eingesetzt.

Peter O. (65) legt jetzt im Logo in Ahaus auf: „Ist eine echte Bereicherung“

Heeker vertritt Ahauser Interessen: Jens Steiner zieht für Ahaus in Lokalwerke-Aufsichtsrat

Macherzentrum in Heek eröffnet: Gründerduo aus Ahaus schreibt erste Erfolgsgeschichte im Maakwi