Erst einmal gibt es für die Stadt keinen neuen Busbahnhof. Vorerst wird dort weder etwas um- noch neu gebaut. Eine umfassende Neuordnung des gesamten Bahnhofsumfeldes ist bis auf Weiteres kein Thema mehr. „Das Projekt Busbahnhof haben wir im Wesentlichen gestoppt“, sagt Thomas Hammwöhner, Technischer Beigeordneter der Stadt Ahaus, auf Nachfrage unserer Redaktion.
Politisch beschlossen ist das noch nicht: „Aber wir haben für dieses Jahr nichts im Haushalt eingeplant“, sagt er. Auch für die kommenden Haushaltspläne soll das erst einmal so bleiben.

Rückblick: Im Dezember vor drei Jahren stellte ein Planungsbüro aus Nordhorn im Planungsausschuss ein umfassendes Konzept für das Ahauser Bahnhofsumfeld vor. Das hatte es in sich: Kompletter Umbau der Bushaltestellen und Busspuren, der Platz vor der ehemaligen Post sollte saniert, neue Radwege angelegt, eine neue Abstellanlage gebaut werden. Dazu sollte der Park&Ride-Parkplatz verlegt und neue Behindertenparkplätze gebaut werden. Kostenpunkt: insgesamt rund 7,44 Millionen Euro. Weiterer Knackpunkt in der Planung: Insgesamt 55 Bäume hätten gefällt werden sollen – darunter drei der großen Kastanien.
Später in der Ratssitzung betonte Thomas Hammwöhner damals, dass es dringend Zeit werde, den Busbahnhof umzugestalten. Der sei über 40 Jahre alt und einfach nicht mehr zeitgemäß. Auch die Fällung der Bäume begründete er damals: Ein Kompromiss zwischen einer zukunftsfähigen Mobilitätsstation und dem Erhalt der Bäume müsse gefunden werden. Um den Umweltverbund zu stärken, müsse eine attraktive Infrastruktur geschaffen werden, sagte er damals.
Umgestaltung der Wallstraße
Von der Politik bekam die Verwaltung mit breiter Mehrheit den Auftrag, entsprechende Förderanträge zu stellen. Aus Sicht der Planerin hätte es schon wenige Monate später mit den Bauarbeiten losgehen können. Schon damals hatte Thomas Hammwöhner hektisch abgewunken und deutlich gemacht: „Wir müssen das auch alles abarbeiten.“
Und jetzt? „Es ist besser, das Projekt jetzt zu stoppen“, sagt Thomas Hammwöhner auch mit Blick auf andere Großprojekte in der Stadt, die eindeutig dringender seien: „Wir müssen uns auch so schon strecken, um die Umgestaltung der Wallstraße hinzubekommen“, macht er deutlich.
Keine personellen Kapazitäten
Es gebe schlicht keine personellen Kapazitäten für noch ein Großprojekt. Auch würde er die Planung noch einmal überarbeiten. Dabei geht er nicht näher auf Details ein.
Klar ist, dass der Busbahnhof vor allem zu den Stoßzeiten des Schulbusverkehrs besonders rege genutzt wird. Außerhalb dieser Zeiten ist dort deutlich weniger los. Laut Planung sollten beispielsweise zehn Buskaps – also Haltepunkte – gebaut werden. Auch die Fällung der Bäume – wie die Führung der Radwege oder die Situation rund um die Ampelkreuzung Parallelstraße/Bahnhofstraße sowie die Einmündung in den Busbahnhof kamen nicht gut an.

Stattdessen will die Verwaltung mit relativ kleinem Besteck die Situation rund um den (Bus-)Bahnhof verbessern. So sollen weitere Fahrradständer aufgestellt und die vorhandenen saniert werden. Auch über zusätzliche Überdachungen soll noch gesprochen werden. Ob aktuell schon weitere Parkplätze angelegt werden sollen oder die Flächen entlang der Parallelstraße vorerst weiter begrünt bleiben, sei eine andere Frage.
Für Thomas Hammwöhner ist das Projekt dennoch kein kompletter Schlag ins Wasser: „Wir haben aus der bisherigen Planungsleistung einige Erkenntnisse gewonnen“, sagt er.