In Ahaus wurde eine zusätzliche Löschwasserleitung gebaut, die das Gewerbegebiet Wüllen mit Wasser versorgen soll. Die Leitung wurde unter dem Vredener Dyk verlegt, um das Wasser aus dem Stikktesee in das Gewerbegebiet zu leiten. Die Idee: Ein Löschwasserteich im Gewerbegebiet soll dadurch ersetzt werden.
Dementsprechend soll der Löschteich zukünftig aufgegeben werden. Wie Stefan Hilbring von der Pressestelle der Stadt Ahaus betont, sei dieser ohnehin nicht für die Versorgung des Gebietes geeignet. „Mit der zweiten Leitung kann die Versorgung des Gewerbegebietes mit Löschwasser gewährleistet werden“, erklärte Stefan Hilbring. Erst dadurch sei die Aufgabe des Löschteichs möglich. Dieses Vorgehen hält Ratsmitglied Hermann-Josef Haveloh für unsinnig.
Teich in schlechtem Zustand
Der Löschwasserteich war ursprünglich Eigentum eines Unternehmens, ist dann aber an die Stadt übergegangen.
Hermann-Josef Haveloh beschwerte sich schon jahrelang über den zugewachsenen Teich. Als ehemaliges Mitglied der Feuerwehr begegnete er dem Löschteich mehrmals. „Einmal konnten wir das Tor nicht mal öffnen, weil wir keine Heckenschere dabei hatten,“ erklärt er. Dem Wüllener zufolge sei der Teich schon jahrelang in einem ungepflegten Zustand.
Seine Meinung zu der zweiten Saugleitung: „Völlig überflüssig!“ Da es schon eine Leitung gibt, könne man auch ein paar Schläuche mehr ausrollen, findet Hermann-Josef Haveloh.
Die Stadt Ahaus gibt gegenüber unserer Redaktion zu, dass Pflege und Instandhaltung des Teiches sehr aufwendig seien. Der Teich stelle schon länger eine Herausforderung dar und sei im Laufe der vergangenen Jahre einmal vom Baubetriebshof der Stadt bearbeitet worden. Aber bei diesem einen Mal sei es wohl geblieben, erklärte Stefan Hilbring.
Die Baumaßnahme finde nicht aufgrund einer Veränderung im Gewerbegebiet statt, sondern war schon längere Zeit in Planung und wird jetzt erst umgesetzt, räumt die Stadt Ahaus ein.
Was passiert mit dem Teich?
Das Grundstück, auf dem sich der Löschteich befindet, wird zukünftig als Gewerbefläche von der Stadt vermarktet.
Aktuell belaufen sich die Kosten für die Baumaßnahme auf ca. 130.000 Euro. Da ein Budget von 200.000 Euro eingeplant wurde, liege dies im Rahmen.
Die Baumaßnahmen wurden bereits vor knapp zwei Wochen abgeschlossen. Nach einer Funktionsprüfung gehe „die Löschwasserleitung an die Ahauser Feuerwehr über“.
Anna Reehuis von der Stadt Ahaus erklärte unserer Redaktion gegenüber, die Veränderungen für Dritte, die sich mit der Baumaßnahme ergeben, seien noch in Abstimmung. So führen ihre Kollegen derzeit beispielsweise Gespräche mit den Pfadfindern, die den Platz ebenfalls nutzen.