Nach Tour zum Nordkap Sebastian Knobloch (33) spendet Baderollstuhl an Aquahaus

Nordkap-Tour: Sebastian Knobloch (33) spendet Baderollstuhl an Aquahaus
Lesezeit

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass der Ahauser Sebastian Knobloch mit dem Fahrrad über 4000 Kilometer bis ans Nordkap gefahren ist, um Spenden für Baderollstühle zu sammeln. Müde aber glücklich kam er 62 Tage später und kurz vor seinem 33. Geburtstag zurück nach Ahaus. Im Gepäck hatte er da über 14.000 Euro Spenden.

Jetzt, ein Jahr später, steht einer der besonderen Rollstühle im Kombibad Aquahaus. Dabei war das eigentlich ganz anders geplant: Ursprünglich wollte Sebastian Knobloch 4000 Euro zusammenbekommen. Für zwei Rollstühle, die dann in Berlin und Köln in zwei Seebädern stehen sollten.

Aber noch einmal auf Anfang: Mit seinem Gravel-Rad und ganz schmalem Gepäck macht sich Sebastian Knobloch im Juni 2022 von Ahaus auf den Weg zum Nordkap. Ein Lebenstraum. Die Spenden sammelt er auch für seinen Kumpel Michi, der auf den Rollstuhl angewiesen ist und mit dem er im Urlaub die Baderollstühle entdeckt und ausprobiert hatte.

Nach wenigen Tagen hat er die erste Spendensumme zusammen und träumt von 32.000 Euro. Damit will er pro Bundesland einen Baderollstuhl aufstellen. Das klappt dann aber trotz enormer Unterstützung von Freunden und Bekannten doch nicht. Mit der Unterstützung des Händlers kommt er schließlich auf acht Rollstühle.

Sebastian Knobloch (M.) mit seinem Kumpel Michi bei der Übergabe des Baderollstuhls an Franz-Josef Bülter, den Leiter des Kombibads Aquahaus.
Sebastian Knobloch (M.) mit seinem Kumpel Michi bei der Übergabe des Baderollstuhls an Franz-Josef Bülter, den Leiter des Kombibads Aquahaus. © Sebastian Knobloch

Die hat er zusammen mit seinem Bekannten über ganz Deutschland verlost: Zwei kamen ins Strandbad Wannsee nach Berlin, einer an den Fühlinger See in Köln, zwei nach Sachsen-Anhalt, zwei nach Rheinland-Pfalz und eben einer nach Ahaus.

Den hat er mit seinem Bekannten, der selbst auf einen Rollstuhl angewiesen ist, an Bäderleiter Franz-Josef Bülter überreicht – und vor Ort direkt ausprobiert.

„Die großen Ballonreifen sind ja eigentlich für den Sandstrand gedacht“, sagt Sebastian Knobloch. Aber auch im Aquahaus haben sie natürlich gut funktioniert. Sowohl auf den Fliesen und Stufen vor dem Wellenbecken als auch auf den Wegen und dem Rasen davor. Auch die drei Stufen am Einstieg des Beckens seien kein Problem gewesen.

Rollstuhl liegt sicher im Wasser

Einige Unsicherheit habe es zunächst noch gegeben, weil die Baderollstühle eigentlich nicht für Wellengang konzipiert sind. „Wir haben das aber ausprobiert und der Stuhl lag sicher im Wasser“, freut sich Sebastian Knobloch.

Im Aquahaus wartet der neue Baderollstuhl jetzt auf Besucher. „Der steht für alle kostenlos bereit“, sagt Schwimmmeister Jörg Mausolf. Interessierte müssten sich nur kurz beim Personal melden: Zum Schutz vor Vandalismus ist der Stuhl abgeschlossen.

Für Sebastian Knobloch ist das Projekt damit abgeschlossen. Auch eine neue Tour für weitere Spenden plant er erst einmal nicht. Nach einem Jahr beruflicher Auszeit war der Gesundheits-Ökonom im vergangenen Herbst zu seinem Arbeitgeber in Köln zurückgekehrt.

Im Video: Filippo Belbruno zeigt Eistrends in Ahaus: Drei neue Kreationen in der Eistheke

Feuer in Holzhandel in Wehr: Großer Einsatz hält drei Löschzüge in Atem

Fusionsvertrag unterzeichnet: Sparkasse Westmünsterland wächst durch Fusion weiter