N-joy statt Logo Vredener DJ Rolf Elsing zieht Club in Ahaus ganz neu auf

N-joy statt Logo: Vredener DJ Rolf Elsing zieht Club neu auf
Lesezeit

Aus dem Logo wird das N-joy: Der neue Betreiber Rolf Elsing nimmt auch den Namen seines bisherigen Clubs aus Vreden mit nach Ahaus. Das hat er unserer Redaktion am Mittwoch (27. November) erklärt. Dass der traditionsreiche Name „Logo“ samt dem Namenszug an der Fassade verschwinden würde, steht für ihn schon lange fest. „Der ist ganz einfach verbrannt“, bekräftigt er am Mittwoch. Spätestens seit der Insolvenz des vergangenen Betreibers.

Nach so langer Zeit einfach die Tür wieder aufzuschließen und zu hoffen, dass die Leute kommen funktioniere schlicht nicht. „Über die vergangenen zehn Jahre ist der Laden ja nicht umsonst zu dem geworden, was heute davon übrig ist“, fügt er hinzu.

Zur Vergangenheit will er einen sauberen Schnitt machen und einen kompletten Neustart wagen: Statt eines täglichen Gastronomieangebots setzt er auf Events. Statt regelmäßiger Öffnungszeiten gibt es nur besondere Veranstaltungen. Mal öffentlich, mal aber auch für Gesellschaften, die die Räume mieten.

Ein Blick durch das runde Fenster in der Tür zur Halle im Logo
Viel verändert hat sich in den vergangenen Jahren im Logo nicht. Den großen Umbau strebt der neue Betreiber Rolf Elsing für Januar und Februar 2025 an. Erst einmal will er aber die letzte Party im Vredener N-joy entsprechend feiern: Die findet am 31. Dezember statt. © Stephan Rape

„Hier im ehemaligen Restaurant ist Platz für die normale Partygesellschaft mit um die 100 Personen“, sagt er. Runde Geburtstage, Hochzeiten, Jahrestage, Firmenfeste – all das soll da möglich sein. „Um die Räume mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Als DJ sei er ja regelmäßig auf Partys genau dieser Größenordnung. Das passe einfach. Und genau für diese Gruppengröße gebe es ja kaum noch passende Räume.

Halle braucht ein neues Konzept

Die Halle im hinteren Teil sei da schon eine andere Hausnummer. Auch die müsse man voll bekommen, damit sie sich gut anfühlt. Kein Selbstläufer.

Die Clublandschaft habe sich ja in den vergangenen Jahren komplett gewandelt: Das sehe er bei seinem jetzigen Betrieb in Vreden, aber auch in der eigenen Familie: Seine 19-jährige Tochter sei jedes Wochenende unterwegs. „In einen klassischen Club geht sie aber vielleicht drei Mal im Jahr“, sagt er. Und da seien die mindestens zwei Besuche im Vredener N-joy schon eingerechnet. „Wenn sie mich im Laden besucht hat“, sagt er lachend.

Rolf Elsing steht im Flur des Logo
Eine große Aufgabe für Rolf Elsing ist aktuell schon, sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen: In ganz verschiedenen Ecken des Logo taucht Technik aus längst vergangenen Jahrzehnten auf. „Die war damals sicherlich teuer, ist aber längst völlig veraltet", sagt er und deutet beispielsweise auf einen Stapel Videobeamer, die nicht einmal über einen HDMI-Anschluss verfügen. © Stephan Rape

Das sei früher ja ganz anders gewesen: „Für uns gehörte auch im Hochsommer bei 30 Grad der Discobesuch dazu“, erinnert er sich. Auf einem Sonntagnachmittag. Oder mittwochs. „Das war einfach so und das wollte auch keiner verpassen“, sagt er. Heute undenkbar. Heute brauche es immer den Eventcharakter. Das Besondere.

Auch der Geschmack sei heute anders: Die Halle des Logo sei noch als typischer Rockschuppen konzipiert und gebaut worden. „Und aus der Ecke möchte ich sie eigentlich herausholen“, macht der 56-Jährige deutlich. Dabei soll die Halle zukünftig möglichst flexibel sein. Heller und freundlicher. „Damit hier wirklich alles von der Firmenfeier über die Hochzeit oder privat organisierte Party bis zum Rockkonzert stattfinden kann“, sagt er.

Großer Umbau steht noch an

Einiges ist auch schon passiert: In der Halle ist die große Zapfanlage aus der Theke geflogen. „Ich bin ja Flaschenkind“, sagt Rolf Elsing breit grinsend. Schon im Vredener N-joy gab es kein gezapftes Bier. Das soll im Ahauser N-joy so bleiben: Schon aus finanziellen Gründen: „Um die langen Leitungen aus dem Keller bis hierhin zu spülen, müsste man ja jedes Mal Getränke eimerweise wegkippen. Das lohne sich ganz einfach nicht.

Ein Problem gibt es: Zwar wurde das Logo damals durch die Stadt sehr hochwertig gebaut. „Aber eben auch so als sollte es bis in alle Ewigkeit genau so stehen bleiben“, sagt er kopfschüttelnd. Die große Thekeninsel beispielsweise sei nicht einfach aufgestellt, sondern in den Boden integriert. Er habe schon darüber nachgedacht, sie deutlich zu verkleinern, um am Ende mehr Platz zu haben. „Dann muss ich aber einen großen Teil des Bodens auch neu machen“, erklärt er. Zumindest einen neuen Anstrich und eine neue Verkleidung brauche das alte Möbelholz in jedem Fall. „Das sieht einfach nicht mehr aus“, sagt er beim Blick auf das 1990er-Jahre-Design. Auf wieviel sich der Umbau summiert? Wer sich die Kosten teilt? Der Frage weicht Rolf Elsing aus.

Teile der alten Zapfanlage liegen auf dem Boden
Kühltruhe statt Zapfanlage: Im Logo bzw. dem N-joy gibt es in Zukunft nur noch Flaschenbier. Die Zapfanlage sei zu aufwendig und wartungsintensiv. Eine von vielen Neuerungen, die mit dem neuen Betreiber in dem Ahauser Club umgesetzt werden sollen. © Stephan Rape

Darüber werde noch gesprochen. Klar sei: „So viel wie nötig, aber so wenig wie irgendwie möglich.“ Rolf Elsing steht in der Halle am Ahauser Bahnhof. Noch bleibt jede Menge zu tun: „Bis Ende Dezember räume ich hier nur auf“, sagt er. Dann stehen gleich zwei Klassiker an: das Homecoming und ein Konzert der Metallica-Coverband „Nutellica“ (siehe Infokasten). Damit will sich das Logo zurück- bzw. das N-joy in Ahaus entsprechend anmelden.

Der eigentliche Umbau ist dann für Januar und Februar geplant. Im bisherigen Restaurant soll beispielsweise das kleine Podest verschwinden, auf dem bisher Stühle und Tische standen. Ebenerdig soll dort dann auch Platz zum Tanzen sein. Auch die blauen Fenster sollen verschwinden. „Das kenne ich so nur aus Jugendheimen“, sagt Rolf Elsing. Und die Zeiten seien dort ja lange vorbei. Erste Angebote gebe es schon.

Aus dem N-joy in Vreden will er typische Merkmale nach Ahaus bringen. Die große Posterwand etwa. „Oder die Meerjungfrau von der Theke“, sagt Rolf Elsing. Erste größere Buchungen gebe es für das Frühjahr schon. Mit eigenen Events will er sich noch eine Weile zurückhalten. „Bis nach Karneval halte ich die Füße still“, sagt er lächelnd. Genug Ideen habe er alle Mal.

Zum Thema

Zwei Klassiker zum Jahresende

Zwei Termine stehen schon fest

  • Homecoming: Die traditionelle Party am Vorabend von Heiligabend steigt am 23. Dezember ab 19 Uhr. Auf der Bühne steht dann die niederländische Band „Jazzalike“, eine achtköpfige Gruppe mit einer Mischung aus Bläsern und einer mitreißenden Rhythmusgruppe. Sie soll den „Erfindern“ des Homecoming im Logo, der früheren Band Sudor de Hombres verdächtig nahekommen. Eintritt: zehn Euro;
  • Metallica-Cover: Nutellica, die schon legendäre Metallica-Cover-Band markiert wie schon seit Jahren den Jahresabschluss im Logo: Am 30. Dezember geht es ab 19 Uhr los. Eintritt: 18 Euro.
  • Karten für die ersten beiden Events im alten Logo bzw. dem neuen N-joy in Ahaus gibt es aktuell online auf https://n-joy-vreden.de